Ein Bergführer hat östlich des Großvenedigers am Schlatenkees auf einer Seehöhe von 2.900 Metern eine offensichtlich bereits länger dort liegende Gletscherleiche gefunden. Wenige Meter unterhalb des Auffindungsortes lag ein Rucksack, der der Leiche zuzuordnen war. Darin befanden sich neben Bargeld auch eine Bankkarte sowie ein Führerschein.
Bergunfall im Jahr 2001
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse der Polizei ist anzunehmen, dass es sich bei der Leiche um einen damals 37-jährigen Österreicher handelt, der 2001 am Gletscher verunglückte. Eine zweifelsfreie Identifizierung ist jedoch erst nach einem DNA-Abgleich möglich, dessen Ergebnis erst in einigen Wochen vorliegen wird.
Tragischer Tod nach Rettung eines Kameraden
Am 12. März 2001 waren drei Wiener Skitourengeher auf dem Schlatenkees unterwegs. Am frühen Nachmittag fuhren sie vom Großvenediger talwärts, einer der Tourengeher fiel dabei in eine Gletscherspalte. Das 37-jährige spätere Todesopfer bemerkte den Unfall und konnte seinen Kameraden aus der Spalte ziehen. Doch dann gab die Schneedecke unter dem Mann nach und er stürzte selbst in die Tiefe. Er konnte von den beiden anderen Alpinisten nicht mehr gerettet werden.
Schwindende Gletscher geben Vermisste frei
Die aufgrund des Klimawandels abschmelzenden Gletscher geben immer öfter die Körper verschwundener Bergsteiger frei. Erst Mitte Juli waren am Theodulgletscher bei Zermatt die sterblichen Überreste eines 1986 verunglückten Alpinisten aus Hessen gefunden worden, 2017 hatte ein anderer Gletscher im Wallis ein 1942 verschwundenes Ehepaar freigegeben.
Mit Informationen von dpa
Im Video: Deutschlands Gletscher haben keine Zukunft mehr
Der Klimawandel macht die Gletscher auch selbst zu Leichen. Für die Zugspitzgletscher gibt es keine Hoffnung mehr.
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