Der Schlatenkees unterhalb des Großvenedigers
Bildrechte: pa/dpa/Bildagentur-online/Exss

Der Schlatenkees unterhalb des Großvenedigers

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Leichenfund auf Tiroler Gletscher: Mann seit 22 Jahren vermisst

Mit dem Fund einer Leiche auf einem Tiroler Gletscher ist laut der österreichischen Polizei vermutlich ein Vermisstenfall aus dem Jahr 2001 geklärt. Nur wenige Meter von dem Toten wurde ein Rucksack mit Bankkarte und einem Führerschein entdeckt.

Ein Bergführer hat östlich des Großvenedigers am Schlatenkees auf einer Seehöhe von 2.900 Metern eine offensichtlich bereits länger dort liegende Gletscherleiche gefunden. Wenige Meter unterhalb des Auffindungsortes lag ein Rucksack, der der Leiche zuzuordnen war. Darin befanden sich neben Bargeld auch eine Bankkarte sowie ein Führerschein.

Bergunfall im Jahr 2001

Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse der Polizei ist anzunehmen, dass es sich bei der Leiche um einen damals 37-jährigen Österreicher handelt, der 2001 am Gletscher verunglückte. Eine zweifelsfreie Identifizierung ist jedoch erst nach einem DNA-Abgleich möglich, dessen Ergebnis erst in einigen Wochen vorliegen wird.

Tragischer Tod nach Rettung eines Kameraden

Am 12. März 2001 waren drei Wiener Skitourengeher auf dem Schlatenkees unterwegs. Am frühen Nachmittag fuhren sie vom Großvenediger talwärts, einer der Tourengeher fiel dabei in eine Gletscherspalte. Das 37-jährige spätere Todesopfer bemerkte den Unfall und konnte seinen Kameraden aus der Spalte ziehen. Doch dann gab die Schneedecke unter dem Mann nach und er stürzte selbst in die Tiefe. Er konnte von den beiden anderen Alpinisten nicht mehr gerettet werden.

Schwindende Gletscher geben Vermisste frei

Die aufgrund des Klimawandels abschmelzenden Gletscher geben immer öfter die Körper verschwundener Bergsteiger frei. Erst Mitte Juli waren am Theodulgletscher bei Zermatt die sterblichen Überreste eines 1986 verunglückten Alpinisten aus Hessen gefunden worden, 2017 hatte ein anderer Gletscher im Wallis ein 1942 verschwundenes Ehepaar freigegeben.

  • Zum Artikel "Gletscher in den Alpen könnten bis 2100 weggeschmolzen sein"

Mit Informationen von dpa

Im Video: Deutschlands Gletscher haben keine Zukunft mehr

Der Klimawandel macht die  Gletscher auch selbst zu Leichen. Für die Zugspitzgletscher gibt es keine Hoffnung mehr.
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Der Klimawandel macht die Gletscher auch selbst zu Leichen. Für die Zugspitzgletscher gibt es keine Hoffnung mehr.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!