Personalengpässe in Deutschland
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In Zukunft könnte es zu massiven Personalengpässen in Deutschland kommen.

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Studie: Personalmangel könnte sich massiv verschärfen

Experten vermuten, Deutschland schlittert in eine Rezession oder befindet sich bereits mittendrin. Trotzdem könnte es in Zukunft zu massiven Personalengpässen kommen. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Studie hervor.

Der Wunsch nach weniger Arbeit könnte einer Umfrage zufolge bestehende Personalprobleme in Deutschland in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Rund 48 Prozent der knapp 4000 Befragten streben Teilzeitarbeit an und fast jeder Vierte in der Industrie befürwortet eine Vier-Tage-Woche auch bei weniger Gehalt, wie aus einer am Dienstag veröffentlichen Studie von dem Industrieversicherer HDI und dem Meinungsinstitut YouGov hervorgeht.

Studie: Junge Menschen wollen mehr Freiräume

"Besonders junge Berufstätige in Deutschland streben den Ergebnissen unserer Studie zufolge vehement nach mehr Freiräumen im Beruf. Sie wollen mitbestimmen, wo, wann und wie lange sie arbeiten", sagte Christopher Lohmann, Vorstandsvorsitzender von HDI Deutschland. Außerdem würden 56 Prozent der Befragten im Falle der finanziellen Absicherung so schnell wie möglich aufhören zu arbeiten. Das sei ein Anstieg um mehr als 20 Prozent innerhalb von drei Jahren.

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Fachkräftemangel auf Höchststand

Vor dem Hintergrund des verheerenden Personalmangels in der deutschen Wirtschaft könnten die Ergebnisse Besorgnis auslösen. So erreichte der Fachkräftemangel einer im August veröffentlichten Ifo-Umfrage zufolge einen neuen Höchststand. Knapp die Hälfte der Unternehmen seien im Juli beeinträchtigt gewesen.

Anforderungen an Unternehmen haben sich rasant verändert

"Es verwundert nicht, dass die Anforderungen von Unternehmen wie auch die Erwartungen der Beschäftigten an ihr Arbeits- und Alltagsleben sich rasant verändern", sagte Torsten Withake, Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Demnach bevorzugen zwei Drittel aller Befragten Unternehmen, die mobiles Arbeiten anbieten und sind nur noch 29 Prozent aller Befragten der Meinung, dass Telearbeit die Qualität der Arbeitsergebnisse nicht verbessert. Die Entwicklungen sind den Forschern zufolge auf die massive Digitalisierung der Arbeitswelt in Folge der Corona-Pandemie zurückzuführen.

Quelle: reuters (ms)

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