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Eine Grippe-Impfung wird gesetzt

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Stiftung Patientenschutz fordert bessere Grippe-Impfung

Zum Höhepunkt der Grippewelle in Deutschland fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz einen besseren Impfschutz der Bevölkerung per Eilverfahren. Bisher bezahlten die Kassen oft nur für den weniger wirksamen Dreifach-Wirkstoff.

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Zum Höhepunkt der Grippewelle in Deutschland fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz einen besseren Impfschutz der Bevölkerung per Eilverfahren. «Bis heute übernehmen nicht alle Krankenkassen die wichtige Vierfach-Impfung», sagte Vorstand Eugen Brysch . "Gezahlt wird häufig nur der halb so teure Dreifach-Wirkstoff." In einem Beitrag für die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland betonte Brysch: "Dabei fehlt der Dreifachimpfung ein entscheidender Influenzastamm, der für zahlreiche, teils schwerwiegende Erkrankungen verantwortlich ist."

Das Wohlwollen der Krankenkassen

Brysch kritisierte, chronisch und schwerstkranke Menschen seien beim Grippeschutz auf das Wohlwollen ihrer Krankenkasse angewiesen. Dass der Gemeinsame Bundesausschuss die Entscheidung über die Vierfach-Impfung erst für April treffen wolle, sei viel zu spät für die diesjährige Grippesaison. "Deshalb muss der Gesetzgeber für solche Gefährdungssituationen ein Eilverfahren einführen."

Vierfach-Impfstoff empfohlen

Im November hatte die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) die Vierfach-Impfung gegen Grippe empfohlen. Gerade in der aktuellen Saison hilft der Dreifachimpfstoff laut Experten nur bedingt, weil er weniger Viren abdeckt. Bestimmte Influenza-B-Viren, die rund die Hälfte der bisher nachgewiesenen Fälle verursacht haben sollen, werden nur durch die Vierfachimpfung abgedeckt.

Schutzimpfungen sind seit 2007 Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Der für den Leistungskatalog der Kassen zuständige gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte im Januar mitgeteilt, nach der STIKO-Empfehlung zügig über eine Aufnahme des Vierfachstoffs in die Pflichtleistungen der Kassen zu beraten. 

24.000 Fälle registriert

Zuletzt hatte die Grippewelle in Deutschland einen neuen Höhepunkt erreicht. In der dritten Februarwoche registrierte das Robert-Koch-Institut rund 24.000 Grippefälle. Mindestens 136 Menschen starben nachweislich nach einer Influenza-Infektion - vorwiegend Menschen im Seniorenalter, die oft Vorerkrankungen hatten.