Russischer Raketenangriff auf das Kiewer Stadtzentrum (Aufnahme vom 24. März 2024)
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In Kiew sind am Morgen mehrere Explosionen zu hören gewesen. Kurz zuvor war Luftalarm ausgelöst worden.

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 13 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 25. bis 31. März im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Sonntag, 31. März 2024

21.05 Uhr: Ukraine kontert russische Vorwürfe - erinnert an Haftbefehl gegen Putin

Der ukrainische Geheimdienst SBU weist eine von Russlands geforderte Auslieferung von Personen aufgrund angeblicher "Terroranschläge" zurück. Russland sei selbst ein "terroristischer" Staat, erklärt der SBU. Er weist darauf hin, dass der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag wegen des Vorwurfs von Kriegsverbrechen in der Ukraine einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen hat.

18.56 Uhr: Russland - Ukraine soll Geheimdienstchef ausliefern

Russland verlangt von der Ukraine eine Auslieferung einer Reihe von Personen, die von russischen Behörden mit "Terroranschlägen" in Russland in Verbindung gebracht werden. Auf der Liste befinde sich unter anderem der Chef des ukrainischen Geheimdiensts SBU, Wassyl Maljuk, erklärt das Außenministerium in Moskau. Russland hat in dem Krieg beider Länder in der Vergangenheit unter anderem ukrainische Angriffe als "Terroranschläge" bezeichnet.

18.07 Uhr: Zwei Tote nach russischen Angriffen in der Ukraine

Bei russischen Luftangriffen auf die ukrainische Infrastruktur sind zwei Menschen getötet worden. Ein Marschflugkörper habe am Sonntag in der Region Lwiw ein Gebäude zerstört und einen Mann getötet, sagte der Gouverneur der Gegend, Maxym Kosyzkyi, am Sonntag. Außerdem sei ein Feuer ausgebrochen. Rettungsaktionen liefen noch.

In Charkiw im Nordosten sei ein 19-Jähriger bei einem Luftangriff getötet worden, sagte der dortige Gouverneur Oleh Syniehubow.

16.28 Uhr: Durchhalten! - Selenskyj appelliert zu Ostern an seine Landsleute

In einer Osterbotschaft hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Landsleute zum Durchhalten im Abwehrkrieg gegen Russland aufgerufen. Es vergehe kein Tag, in dem nicht russischer Terror das Leben in der Ukraine erschüttere, erklärte Selenskyj am Sonntag. "Wir verteidigen uns, wir bleiben standhaft", sagte er. "Unser Geist gibt nicht auf und weiß, dass der Tod abgewendet werden kann. Das Leben kann siegen."

Die katholischen, protestantischen und griechisch-orthodoxen Christen der Ukraine begehen das Osterfest nach gregorianischem Kalender. Die Mehrheit der orthodoxen Christen im Land folgt jedoch dem julianischen Kalender, nach dem Ostern in diesem Jahr auf den 5. Mai fällt.

12.36 Russland - Haben bei Luftangriffen alle geplanten Ziele getroffen

Das russische Verteidigungsministerium zieht eine erfolgreiche Bilanz der Luftangriffe auf die ukrainische Energieversorgung. Dabei seien sehr präzise Langstrecken-Waffen und Drohnen eingesetzt worden. Durch die Angriffe sei die Produktion in Rüstungsbetrieben unterbrochen worden. "Alle Ziele wurden getroffen", teilt das Ministerium mit.

10.30 Uhr: Frankreich will Ukraine weitere Radpanzer und Raketen liefern

Frankreich will der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Radpanzer und Abwehrraketen liefern. Er arbeite an einem entsprechenden Hilfspaket mit altem, aber noch funktionstüchtigen Gerät der französischen Armee, sagte Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu der Zeitung "La Tribune" (externer Link, möglicherweise Bezahlinhalt). Die allradgetriebenen VAB-Panzer seien für die Mobilität der Truppen entscheidend. Die Ukraine habe um diese Fahrzeuge gebeten - sie könnten helfen, die lange Frontlinie zu halten.

07.34 Uhr: Ukraine - Neun Drohnen und neun Raketen abgeschossen

Russland hat in der Nacht die Ukraine mit 16 Raketen und elf Drohnen angegriffen, teilt die ukrainische Luftwaffe im Kurznachrichtendienst Telegram mit. Neun Drohnen und neun Raketen seien abgeschossen worden. Die russischen Luftangriffe konzentrierten sich seit mehr als einer Woche auf Energieanlagen.

Das Energieunternehmen DTEK meldete am Samstag, fünf seiner sechs Anlagen seien beschädigt oder zerstört worden. 80 Prozent der Stromproduktion sei ausgefallen, die Reparaturen könnten bis zu 18 Monate dauern.

02.35 Uhr: Bürgermeister Klitschko - Kiew bleibt Putins Ziel

Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko stellt sich Kiew auf einen erneuten russischen Großangriff ein. "Kiew war ein Ziel und bleibt ein Ziel für Putin, weil die Hauptstadt das Herz des Landes ist", sagte Klitschko der "Bild am Sonntag".

Man sei jedoch besser vorbereitet als auf den ersten Angriffsversuch, den der russische Präsident Wladimir Putin vor mehr als zwei Jahren befohlen hatte. "Wenn Putin eine solche Entscheidung trifft, dann wird es eine blutige Entscheidung.

01.00 Uhr: Stromversorger - Reparaturdauer bis zu anderthalb Jahre

Der ukrainische Stromversorger DTEK erwartet nach den jüngsten Schäden an seinen Kraftwerken durch russische Bombardierung Reparaturzeiten von bis zu 18 Monaten. Bei den Angriffen am 22. und 29. März seien fünf der sechs Kraftwerke des größten privaten Stromversorgers der Ukraine schwer beschädigt worden, sagt DTEK-Manager Dmytro Sacharuk im ukrainischen Fernsehen.

Damit seien rund 80 Prozent der Stromerzeugungskapazität lahmgelegt. Aus DTEK-Kraftwerken stammt gewöhnlich rund ein Viertel der ukrainischen Stromerzeugung.

Samstag, 30. März 2024

20.14 Uhr: Ukrainische Behörden geben Stromabschaltungen in mehreren Regionen bekannt

Der staatliche Netzbetreiber Ukrenergo hat nach den massiven russischen Angriffen auf Energieanlagen in der Ukraine am Samstag in mehreren Regionen zeitweise den Strom abgeschaltet. Der Energieversorger DTEK gab "Notstromabschaltungen" in den Regionen Dnipropetrowsk im Süden und Donezk im Osten des Landes bekannt. In den Regionen Sumy im Nordosten und Poltawa im Zentrum des Landes gaben die Regionalbehörden die Unterbrechung der Stromversorgung bekannt. Zur Zahl der betroffenen Haushalte machten der Energieversorger und die Behörden keine Angaben.

13.42 Uhr: Russland greift Ziele in der Ukraine an

Erneut hat Russland Ziele in der Ukraine angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe teilte am Samstag mit, Russland habe in der Nacht zwölf Drohnen des Typs «Schahed» und vier Raketen auf den Osten des Landes abgefeuert. Neun der Drohnen seien abgefangen worden. Die ukrainische Armee sprach in Social-Media-Beiträgen von 38 Raketen, 75 Luftangriffen und 98 Attacken mit Mehrfachraketenwerfern binnen 24 Stunden.

13.25 Uhr: Selenskyj entlässt weitere Mitarbeiter

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen langjährigen Mitarbeiter und mehrere Berater entlassen. Ihren Hut nehmen mussten am Samstag Selenskyjs langjähriger Assistent Serhij Schefir, der dem ukrainischen Staatschef seit 2019 gedient hatte, sowie drei Berater und zwei Vertreter des Präsidialbüros, die für Freiwilligenarbeit und die Rechte von Soldaten zuständig waren. Eine Erklärung lieferte Selenskyj zunächst nicht.

In den vergangenen Monaten hatte er mehrfach teils ranghohe Mitarbeiter entlassen. Erst am Dienstag musste Olexij Danilow, Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, seinen Posten verlassen. Am 8. Februar hatte Selenskyj Armeechef Walerij Saluschnij abgesetzt und ihn später zum ukrainischen Botschafter in Großbritannien ernannt.

13.20 Uhr: Russische Behörden - 5.000 Kinder aus Grenzregion Belgorod evakuiert

Infolge wochenlanger ukrainischer Luftangriffe haben die russischen Behörden nach eigenen Angaben tausende Kinder aus der Grenzregion Belgorod evakuiert. "5000 unserer Kinder sind bereits außerhalb der Region. Gestern kamen 1300 Kinder in St. Petersburg, Brjansk und Machatschkala an", erklärte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Samstag. In der vergangenen Woche hatten die Behörden angekündigt, 9000 Minderjährige in andere Regionen bringen zu wollen. Kinder, die in der Region blieben und in grenznahen Gemeinden sowie der Stadt Belgorod lebten, würden ab dem kommenden Monat per Distanzunterricht beschult, erklärte Gladkow.

12.30 Uhr: Große Störungen bei Energieversorgung

Die gezielten russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur verursachen weiter große Probleme bei der Stromversorgung des Landes. In mehreren Regionen gibt es zu bestimmten Tageszeiten nur noch eine Notversorgung. Das teilte der staatliche Netzbetreiber Ukrenergo am Samstag auf "Telegram" mit.

Außer Regionen wie Charkiw, Dnipropetrowsk oder Saporischschia seien nun auch die Regionen zu Me, Poltawa und Donezk betroffen. Ukraine Ergo-Chef Wolodymyr Kudritzki sagte ukrainischen Medien, abgesehen von Flugabwehr könne eine dezentrale Energieversorgung mehr Sicherheit schaffen.

Der ukrainische Energiesektor ist jedoch hoch verschuldet, was Modernisierung oder Wiederaufbau nach Expertenansicht erschwert. In der Nacht auf Samstag rief Russland erneut mit Kampfdrohnen an. Neun von zwölf konnten laut ukrainischer Luftwaffe abgeschossen werden. In der Region Odessa traf es weitere Energieanlagen und mehr als 68.000. Haushalte waren vorübergehend ohne Strom, erklärte das Energieunternehmen DeTec. Zudem wurde der Hafen von Odessa beschossen, was das dortige Umladen von Getreide für fünf Tage unterbreche, so ein Vertreter der ukrainischen Eisenbahn.

12.25 Uhr: Lindner: Putin will Macht über uns

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat davor gewarnt, mit der Unterstützung der Ukraine in deren Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg nachzulassen. "Unser Frieden und unsere Freiheit sind bedroht. Es geht Putin nicht nur um die Ukraine, er will die Friedens- und Freiheitsordnung in Europa verändern", sagte der FDP-Chef dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag).

"Er will Macht über uns, um unsere Lebensweise und unseren Wohlstand zu kontrollieren. Wer müde wird, die Ukraine zu unterstützen, weil das zu anstrengend oder zu teuer ist, sollte also die Folgen bedenken. Die Gefahr von Krieg würde näher an uns heranrücken."

11.15 Uhr: Scholz bekräftigt Bereitschaft zur Unterstützung der Ukraine

Kanzler Olaf Scholz bekräftigt die Bereitschaft, der Ukraine im Krieg gegen Russland zu helfen. Frieden ohne Freiheit heiße Unterdrückung, erklärt er in einer Video-Botschaft anlässlich der Osterfeiertage. "Deshalb unterstützen wir die Ukraine in ihrem Kampf für einen gerechten Frieden." Dies geschehe auch im Interesse Deutschlands. Der Frieden in Europa beruhe auf dem Prinzip, dass Grenzen nicht mit Gewalt verschoben werden dürften. Der SPD-Politiker ruft zum Zusammenhalt der Deutschen auf und erklärt: "Zumal uns doch die Überzeugung verbindet, dass das Recht sich durchsetzen muss gegen die Gewalt."

10.00 Uhr: Drohnenangriffe auf Ukraine - Infrastrukturobjekt in Poltawa getroffen

Russland hat die Ukraine in der Nacht zum Samstag erneut mit Kampfdrohnen angegriffen. Von insgesamt zwölf Drohnen seien neun abgewehrt worden, teilte die ukrainische Luftwaffe am Morgen auf Telegram mit. Darüber hinaus habe Russlands Armee vier Raketen der Typen S-300 und S-400 eingesetzt.

In der zentralukrainischen Region Poltawa berichtete die Militärverwaltung, dass ein Infrastrukturobjekt von Drohnen getroffen worden sei. Um was für ein Objekt es sich genau handelt, war zunächst nicht bekannt. Opfer gebe es aber keine, fügte die Behörde hinzu.

07.20 Uhr: Verletzte nach Raketenangriff auf Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff sind in der südukrainischen Hafenstadt Odessa offiziellen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen verletzt worden. Unter den Opfern sei auch ein 15 Jahre alter Teenager, teilte Odessas Bürgermeister Hennadij Truchanow am Freitag mit. Zwar hätten beide Raketen von der Luftverteidigung abgeschossen werden können. Doch Trümmerteile seien auf Straßen und Gebäude herabgestürzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pochte in seiner abendlichen Videoansprache unterdessen erneut auf mehr internationale Hilfe bei der Flugabwehr.

06.50 Uhr: Taurus-Hersteller klagt über langsame Vergabe von Rüstungsaufträgen

Der Rüstungskonzern und Taurus-Hersteller MBDA dringt auf raschere Entscheidungen des Bundes über Aufträge an die Branche. "Hier können wir in Deutschland wesentlich besser und schneller werden", sagte der Chef der deutschen Konzerntochter, Thomas Gottschild, der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagausgabe). Trotz Verbesserungen gebe es noch viel Potenzial, Rüstungsgüter schneller zu beschaffen. Das Gemeinschaftsunternehmen von Airbus, BAE Systems und Leonardo ist unter anderem Produzent der Taurus-Marschflugkörper und von Patriot-Flugabwehrraketen.

Gottschild verwies darauf, dass Taurus-Flugkörper nicht mehr hergestellt würden, da die Rüstungsbranche nicht ohne Aufträge auf Vorrat produzieren dürfe. "Für unseren Industriezweig ist es eine Herausforderung, wenn die Produktion wie beim Taurus unterbrochen ist", sagte der Manager. "Denn unsere Zulieferer, die häufig kleine und mittelständische Unternehmen sind, haben in solchen Fällen ihre Produktion eingestellt." Bei Neuaufträgen müssten sich Zulieferer erst neu aufstellen und beispielsweise Rohstoffe sichern. Engpässe bestünden angesichts weltweit hoher Nachfrage vor allem bei Grundstoffen für Sprengstoffe.

06.40 Uhr: Selenskyj legt Einkommen offen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj macht sein Einkommen für das Jahr 2022 öffentlich und meldet Einnahmen von 12,42 Millionen Hrywnja, knapp 300.000 Euro. Das Familieneinkommen setze sich vor allem aus seinem Gehalt, Mieteinnahmen und Bankzinsen zusammen, heißt es auf der Internetseite des Präsidenten. Selenskyi fordert alle öffentlichen Bediensteten der Ukraine dazu auf, ihre Einkünfte offenzulegen, um die Transparenz zu erhöhen und die Korruption zu beseitigen.

06.35 Uhr: Gauck warnt vor "Ängstlichkeit" in Sachen Taurus

Altbundespräsident Joachim Gauck hat sich für mehr Unterstützung von Deutschland für die von Russland angegriffene Ukraine ausgesprochen - sonst drohe ein "übles Erwachen". "Wir sind nicht am Ende unserer Möglichkeiten. Deutschland kann noch mehr tun", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Samstagsausgaben). Es stimme zwar, dass Deutschland die Ukraine stärker unterstütze, als es europäische Nachbarstaaten täten. "Aber gemessen an Wirtschaftsleistung und Bevölkerungsstärke ist etwa der Beitrag der baltischen Länder höher."

"Wer meint, das sei nicht unser Krieg und die Kosten seien zu hoch, der kann ein übles Erwachen erleben", sagte Gauck weiter. "Wenn wir der Ukraine nicht helfen, sich zu verteidigen und den Aggressor zurückzudrängen, dann gerät die europäische Friedensordnung insgesamt ins Wanken – mit unabsehbaren Folgen auch für weitere Länder." Anders als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht Gauck nach eigenen Angaben keine deutsche Kriegsbeteiligung bei einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Relevante Völkerrechtler und Militärexperten würden diese auch nicht sehen, sagte Gauck und warnte vor zu großer Ängstlichkeit. 

06.00 Uhr: Ukraine setzt weiter auf Taurus-Lieferung

Die Ukraine setzt weiter auf eine Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper, die von Bundeskanzler Olaf Scholz abgelehnt wird. "Wir sehen in Deutschland unterschiedliche interne Diskussionen auch über Taurus für die Ukraine. Das ist eine normale Diskussion, und ich denke, sie muss fortgesetzt werden", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak der "Bild" einem Vorabbericht zufolge. Es gehe um Langstreckenwaffen aus verschiedenen Ländern: "Einige Länder haben bereits beschlossen, sie an uns zu liefern. Und mit einigen Ländern dauert die Diskussion an."

Freitag, 29. März 2024

22.42 Uhr: Selenskyj - Ohne US-Hilfen müssen wir schrittweise zurückweichen

Eine weitere Blockade von US-Militärhilfen im Kongress wird nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem schrittweisen Rückzug ukrainischer Streitkräfte führen. "Wenn es keine US-Unterstützung gibt, bedeutet das, dass wir keine Flugabwehr haben, keine Patriot-Raketen, keine Störsender für die elektronische Kriegsführung, keine 155-Millimeter-Artilleriegeschosse", sagt er Selenskyj der "Washington Post". "Das bedeutet, dass wir zurückweichen, uns zurückziehen, Schritt für Schritt, in kleinen Schritten", sagte er. "Wir versuchen einen Weg zu finden, uns nicht zurückzuziehen."

21.58 Uhr: Habeck - Deutschland muss sich vor militärischen Angriffen schützen

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat keine Hoffnung auf ein schnelles und friedliches Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. "Wir sehnen uns nach Frieden. Ja. Aber die ehrliche, die bittere Antwort ist: Es wird vermutlich kein rasches, gutes Ende geben, auch wenn wir uns anderes wünschen", sagte er in einem auf der Plattform X (vormals Twitter) veröffentlichten Video mit Blick auf die Osterfeiertage. Angesichts der russischen Aggression betonte er: "Wir müssen uns auf die Bedrohungslage einstellen. Alles andere wäre naiv." Deshalb sei Deutschland gut beraten, mehr in die eigene Sicherheit zu investieren.

"Ich habe mich früh für die Waffenlieferung an die Ukraine ausgesprochen, und ich trete auch jetzt dafür ein, dass wir sie weiter mit mehr und mit weiterem militärischem Material unterstützen", sagte Habeck. Er habe aber Respekt vor einer Position, die aus prinzipiellen moralischen Gründen oder religiösen Überzeugungen beim Thema Waffenlieferungen an die Ukraine zu einem anderen Schluss komme als er. "Ich verstehe auch nur zu gut, dass Menschen Angst vor einer Eskalation des Krieges haben. Auch ich bin in Sorge."

21.43 Uhr: Verletzte nach Raketenangriff auf Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff sind in der südukrainischen Hafenstadt Odessa offiziellen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen verletzt worden. Unter den Opfern sei auch ein 15-Jähriger, teilte Odessas Bürgermeister Hennadij Truchanow mit. Zwar seien zwei Raketen von der Luftverteidigung abgeschossen worden, doch Trümmerteile seien auf Straßen und Gebäude herabgestürzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pochte in seiner abendlichen Videoansprache unterdessen erneut auf mehr internationale Hilfe bei der Flugabwehr. 

"Das Hauptziel des Feindes bei diesem Raketenterror ist unser Energiesektor", sagte Selenskyj mit Blick auf die Angriffe der vergangenen Tage, die wieder zunehmend ukrainischen Energieanlagen gegolten hatten. Dem Stromnetzbetreiber Ukrenerho zufolge sind im östlichen Gebiet Charkiw derzeit planmäßige Stromabschaltungen notwendig. Gefährdet ist die Stromversorgung aber auch in Odessa und im Gebiet Chmelnyzkyj. 

20.19 Uhr: Insider - Nato fängt russische Flugzeuge über Ostsee ab

Italienische Nato-Flugzeuge haben nach Angaben zweier Insider zwei russische Flugzeuge über der Ostsee abgefangen. Die italienische Luftwaffe sprach lediglich von zwei unidentifizierten Flugzeugen, die am Donnerstag und am Freitagmorgen über internationalen Gewässern der Ostsee abgefangen worden seien. Im Einsatz gewesen seien zwei italienische Eurofighter, die anschließend an ihren Stationierungsort in Polen zurückgekehrt seien. Die beiden Insider aus italienischen Verteidigungskreisen sagten, die beiden russischen Flugzeuge seien vom Radar erfasst worden und hätten nicht auf versuchte Funkkontakte reagiert.

20.09 Uhr: Russland beharrt auf ukrainischer Verwicklung in Anschlag bei Moskau

Trotz mehrerer Bekenntnisse der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau vor einer Woche beharren russische Behörden weiter auf einer angeblichen Verwicklung der Ukraine. Die Tatverdächtigen hätten ausgesagt, dass sie per Sprachnachrichten auf Telegram Anweisungen von einem Unbekannten erhalten hätten, teilte das russische Ermittlungskomitee mit. Dieser "Koordinator" habe die Terroristen nach dem Anschlag in Richtung der ukrainischen Grenze gelenkt und ihnen eine Belohnung in Aussicht gestellt, die sie demnach in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erhalten sollten, hieß es weiter. 

Unabhängige russische Medien wiesen darauf hin, dass die festgenommenen Männer vor einigen Tagen teils schwer verletzt im Gerichtssaal auftauchten und höchstwahrscheinlich von russischen Sicherheitskräften gefoltert worden waren. Auch russische Menschenrechtler haben sich entsetzt gezeigt und darauf hingewiesen, dass unter Folter erzwungene Geständnisse kaum einen Wert hätten. 

19.21 Uhr: Schröder verteidigt Freundschaft zu Putin

Auch mehr als zwei Jahre nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hält Altkanzler Gerhard Schröder an seiner Freundschaft zum russischen Präsidenten Wladimir Putin fest. In einem Interview der Deutschen Presse-Agentur kurz vor seinem 80. Geburtstag begründete er das damit, dass sein guter Draht in den Kreml vielleicht doch noch zu einer Beendigung des Ukraine-Kriegs beitragen könne: "Wir haben über lange Jahre vernünftig zusammengearbeitet. Vielleicht kann das immer noch helfen, eine Verhandlungslösung zu finden, eine andere sehe ich nicht."

17.43 Uhr: Merz warnt vor ukrainischer Niederlage

CDU-Chef Friedrich Merz hält eine Niederlage der Ukraine im russischen Angriffskrieg mehr als zwei Jahre nach Kriegsbeginn für zunehmend wahrscheinlich. "Die Gefahr, dass genau das geschieht, wird größer. Ich sehe die Entwicklung in der Ukraine mit wachsender Sorge", sagte Merz der "Welt am Sonntag". Russland habe zwar seine Kriegsziele anders als erwartet bislang nicht erreicht. "Aber: Russland hat seine gesamte Volkswirtschaft mittlerweile auf Kriegswirtschaft umgestellt und produziert Waffen und Munition weit über dem gegenwärtigen Bedarf. Das heißt, Russland rüstet massiv auf, deutlich mehr, als im Krieg gegen die Ukraine verbraucht wird."

Erneut hob Merz die Bedeutung einer möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern für die Ukraine hervor. "Die Taurus-Marschflugkörper sind keine Wunderwaffe. Aber damit könnte die Ukraine die Nachschublinien für die russische Armee empfindlich treffen", sagte der Oppositionsführer. Für die erfolgreiche Selbstverteidigung der Ukraine sei das von großer Bedeutung.

16.55 Uhr: Biden fordert Freilassung von Reporter Gershkovich

in Jahr nach der Festnahme des "Wall Street Journal"-Reporters Evan Gershkovich in Russland hat die US-Regierung einmal mehr die Freilassung des 32-Jährigen gefordert. Präsident Joe Biden sagte, seine Regierung arbeite jeden Tag daran, ihn nach Hause zurückzuholen. Außenminister Antony Blinken warf Russland vor, willkürlich Leute festnehmen zu lassen, um sie dann als politisches Druckmittel zu nutzen. Diese Praxis müsse aufhören. "Menschen sind kein Faustpfand", sagte er.

"Journalismus ist kein Verbrechen, und Evan ist nach Russland gereist, um seiner Arbeit als Reporter nachzugehen - und hat seine Sicherheit riskiert, um die Wahrheit über Russlands brutale Aggression gegen die Ukraine ans Licht zu bringen", sagte Biden in einer Stellungnahme. Auf der Titelseite des "Wall Street Journals" blieb am Freitag - genau ein Jahr nach der Festnahme - ein Platz leer. Darüber stand: "Seine Geschichte sollte hier stehen".

16.35 Uhr: Toter und Verletzte bei Drohnenattacke in Belgorod

In der russischen Stadt Belgorod nahe der ukrainischen Grenze sind beim Einschlag einer Drohne in einem Wohnhaus ein Mann getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden. Die Frau des getöteten Mannes sei mit einem Schädelhirntrauma und Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow in seinem Kanal im Nachrichtennetzwerk Telegram mit. Es seien Fenster und Balkone an fünf Wohnungen sowie ein Auto beschädigt worden.

Auf einem Video war zu sehen, wie die Drohne in das Hochhaus krachte. Die Echtheit der Aufnahmen konnte nicht von unabhängiger Seite überprüft werden. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass die Flugabwehr eine Drohne abgeschossen habe. Am Morgen hatte das Ministerium gemeldet, im Gebiet Belgorod 15 Luftziele vernichtet zu haben. Gladkow sprach von Schäden an 17 Wohnhäusern und einem Dutzend Autos.

16.01 Uhr: Russland startet am 1. April neue Einberufungskampagne

Russland will nach Angaben seines Generalstabs am Montag eine neue Einberufungskampagne für den Militärdienst starten. "Die Frühjahrskampagne zur Einberufung von Soldaten beginnt am 1. April", sagte Vize-Admiral Wladimir Zimljanski. Nach seinen Angaben sollen die neuen Soldaten ihren einjährigen Dienst auf dem "Territorium der Russischen Föderation" ableisten - und nicht in die Ukraine geschickt werden.  Die neuen Soldaten würden "nicht die Stellungen der Streitkräfte in den neuen russischen Regionen" verstärken, sagte Zimljanski mit Blick auf die vier Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja, die Russland 2022 zu annektierten Gebieten erklärte. Auch würden sie "nicht an der militärischen Spezialoperation teilnehmen".  Wie viele Russen von der zweimal jährlich erfolgenden Einberufung betroffen sind, sagte Zimljanski nicht. Sie könnte aber für zehntausende Bürger im Alter von 18 bis 30 Jahren gelten.

15.46 Uhr: Weltbank stützt Ukraine mit 1,5 Milliarden Dollar

Die infolge des russischen Angriffskriegs wirtschaftlich angeschlagene Ukraine erhält frisches Geld von der Weltbank. Die Zahlung belaufe sich auf 1,5 Milliarden Dollar, wie Ministerpräsident Denys Schmyhal mitteilte. Damit könnte der Haushalt und Sozialausgaben finanziert werden. Die Ukraine ist auf die Finanzhilfe ihrer westlichen Partner angewiesen. Allerdings sind die Zahlungen in den ersten beiden Monaten dieses Jahres zurückgegangen. Ein Hilfspaket der USA wird seit Monaten von den oppositionellen Republikanern im Kongress blockiert.

Im März erhielt die Ukraine nach Angaben des Finanzministeriums Zusagen für etwa neun Milliarden Dollar an ausländischen Finanzmitteln. Zu den Gebern gehörten die Europäische Union, Kanada, Japan, der Internationale Währungsfonds und Großbritannien. Die neue Hilfe von der Weltbank wird von Großbritannien und Japan finanziert.

14.56 Uhr: Ukrainischer Armeechef - Brauchen dringend mehr Munition

Russland verfügt nach Angaben des ukrainischen Armeechefs Oleksandr Syrskyj über sechsmal mehr Munition als die Ukraine. "Vor einigen Tagen lag der Vorsprung des Feindes hinsichtlich der verschossenen Munition noch bei sechs zu eins", sagte Syrskyj der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform im Interview. Die ukrainischen Soldaten kämpften derzeit mit "wenig oder gar keinen Waffen und Munition".  Angesichts dieser russischen Überlegenheit müsse der Westen "schneller mehr Munition und Waffen" liefern. "Wir hoffen, von unseren Partnern mehr Luftabwehrsysteme und vor allem Raketen zu erhalten", sagte der Armeechef. "Wir wären noch dankbarer, wenn diese Hilfe schneller und in ausreichender Menge käme."

15.00 Uhr: Stromausfälle nach russischen Angriffen

Nach den massiven nächtlichen russischen Angriffen auf Energieanlagen in der Ukraine hat der staatliche Energieversorger Ukrenergo für drei Regionen des Landes notbedingte Stromausfälle veranlasst. Ukrenergo sei gezwungen, in den Regionen Dnipropetrowsk, Saporischschja und Kirowograd "bis zum Abend notbedingte Stromausfälle zu verhängen", erklärte das Unternehmen. Zudem wurden die Menschen aufgefordert, den Stromverbrauch einzuschränken, da durch die Angriffe mehrere Kraftwerke beschädigt worden seien.

Russland hatte nach Angaben der ukrainischen Behörden in der Nacht zum Freitag die Energieinfrastruktur in der Ukraine massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. Nach Angaben des Innenministeriums in Kiew gerieten zehn Regionen im gesamten Land unter Beschuss. Dabei wurden mindestens sechs Menschen verletzt, in einigen Landesteilen fiel der Strom aus.  Nach Angaben des Energieministeriums wurden Versorgungsanlagen in vier Regionen des Landes beschädigt. Auch der Zugverkehr war teils unterbrochen. In der Nacht hatte es im gesamten Land Luftalarm gegeben.

14.00 Uhr: Ukraine und Russland tauschen Soldatenleichen aus

Russland und die Ukraine haben erneut Leichen von Soldaten ausgetauscht. Kiew habe 121 Leichen erhalten, teilte der ukrainische Koordinationsstab für Kriegsgefangenenbelange mit. Die Soldaten waren demnach bei Kämpfen in den Gebieten Luhansk, Donezk und Saporischschja gefallen. Bei der Rückgabe habe unter anderem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz vermittelt. Die russische Seite erhielt 29 Gefallene, wie der Parlamentsabgeordnete Schamsail Saralijew in Moskau mitteilte. 

Die Kriegsparteien hatten in der Vergangenheit auch immer wieder Gefangene ausgetauscht. Diese Verhandlungen über den Austausch von Toten und Gefangenen gehören zu den letzten noch verbliebenen Kontakten zwischen den verfeindeten Nachbarn.

12.03 Uhr: US-Institut: Russische Geländegewinne in der Ukraine

Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) zufolge haben russischen Streitkräfte eine Fläche von 505 Quadratkilometern eingenommen, seit Beginn der Offensivoperationen im Oktober eingenommen. Wie das ISW in seiner Analyse weiter berichtet, entspricht das mehr als dem Zweifachen der Fläche der Stadt Frankfurt am Main. Zwar verhindere die Ukraine noch, dass Russland größere taktische Gewinne entlang der gesamten Frontlinie mache. Aber eine weitere Verzögerung der US-Sicherheitshilfe werde die Gefahr eines russischen operativen Erfolgs vergrößern, hieß es. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer möglichen neuen russischen Großoffensive im Frühsommer gewarnt.

10.21 Uhr: Erneut russische Angriffe auf ukrainische Energie-Infrastruktur

Erneut gab es russische Angriffe auf die ukrainische Energie-Infrastruktur. Mit fast 100 Drohnen und Raketen hat Russland mehrere Regionen der Ukraine angegriffen. 84 seien zerstört worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. In der Nacht habe Russland seine barbarischen Angriffe auf das ukrainische Energiesystem fortgesetzt, erklärte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal. Die Ukraine benötige mehr Luftabwehrsysteme zur Sicherung kritischer Infrastrukturen und zum Schutz der Bevölkerung, fügte er hinzu. Der ukrainische Energieversorger DTEK meldete, drei Wärmekraftwerke seien durch den nächtlichen Beschuss schwer beschädigt worden.  Laut dem Energieministerium wurden Versorgungsanlagen in vier Regionen des Landes beschädigt. Neben Stromausfällen war auch der Zugverkehr unterbrochen.

09.20 Uhr: Baerbock: Putin will Nato in Krieg reinziehen

Russlands Präsident Wladimir Putin steuert aus Sicht von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auf einen militärischen Konflikt mit dem westlichen Militärbündnis Nato. Putins Ziel sei es gewesen und sei es, die Ukraine in ihrer Existenz als eigenes, freies Land zu zerstören und die Nato in einen Krieg hineinzuziehen, sagt die Grünen-Politikerin der Funke Mediengruppe. Die Bundesregierung werde das aber niemals zulassen. Putin sei für Argumente und Menschlichkeits-Appelle nicht erreichbar. Und verhandeln möchte er schon gar nicht, sagt sie der Zeitung.

06.52 Uhr: Polnische Kampfjets nach Angriffen in der Luft

Nach russischen Raketenangriffen in der Ukraine steigen polnische Kampfflugzeuge zusammen mit Jets der Alliierten auf. Polnische und Flugzeuge der Verbündeten seien im polnischen Luftraum im Einsatz, teilt die polnische Armee auf X mit. Gewarnt wird vor dem Fluglärm der Jets, insbesondere im südöstlichen Teil des Landes an der Grenze zur Ukraine.

06.21 Uhr: Bericht: Weitere russische Angriffe in der Nacht

Das ukrainische Medienunternehmen Suspilne berichtet von mehreren Explosionen in den Regionen Iwano-Frankiwsk und Chmelnyzkyj sowie in der Stadt Dnipro. Die Explosionen seien am frühen Freitagmorgen zu hören gewesen. Zudem seinen russische Marschflugkörper im ukrainischen Luftraum gesichtet worden, so Suspilne. Bisher ist unklar, ob und welche Ziele die Raketen trafen.

04.15 Uhr: Russland: Ukrainischer Friedensplan sinnlos

Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnet in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Moskauer Tageszeitung "Iswestija" den von der Ukraine vorgeschlagene Friedensplan als sinnlos. "Wir sind auf jeden Fall zu Gesprächen bereit, aber nicht auf der Grundlage der 'Friedensformel' Selenskyj", sagt Lawrow laut der Zeitung. Ein vorgeschlagener Friedensgipfel werde erst dann Erfolg haben, wenn seine Grundlagen geändert würden, wozu auch die Teilnahme Russlands gehöre. "Wie könnte ein ernsthafter Politiker in Washington, Brüssel, London, Paris oder Berlin sagen, dass es keine Alternative zur 'Selenskyj-Formel' gibt", so Lawrow. Er weißt die Bestimmungen des Plans weiterhin als inakzeptabel zurück.

Donnerstag, 28. März 2024

23.23 Uhr: IS kündigen weltweit Anschläge an und bekennt sich erneut zu Moskau-Attentat

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich erneut zu dem Anschlag mit mehr als 140 Toten bei Moskau bekannt und darüber hinaus weltweite Angriffe auf Juden und Christen angekündigt. In einer am Donnerstag veröffentlichten 40-minütigen Audiobotschaft fordert IS-Sprecher Abu Hudhaifah al-Ansari die "einsamen Wölfe" der Bewegung auf, noch während des laufenden Fastenmonats Ramadan "Kreuzfahrer (Christen) und Juden überall anzugreifen und ins Visier zu nehmen", insbesondere in Europa und den USA sowie im Herzen des jüdischen Staates und in Palästina. Veröffentlicht wurde die Botschaft über das IS-Medienportal al-Furkan. 

20.10 Uhr: Neue russische Angriffe in der Ostukraine

Russische Truppen haben heute den Druck auf die Verteidiger der Ostukraine erhöht. Dabei standen die Gebiete rund um Awdijiwka und Bachmut im Mittelpunkt schwerer Kämpfe, teilte der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht mit. Insgesamt seien dort elf Vorstöße russischer Soldaten gegen vier Ortschaften gemeldet worden.

Entlang der gesamten Frontlinien vom Süden bis zu den östlichen Teilen der Ukraine seien insgesamt 48 Gefechte aufgeflammt. Bei Charkiw habe es russische Luft- und Artillerieangriffe gegeben. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

19.55 Uhr: Selenskyj erwartet russische Offensive im Frühsommer

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj befürchtet eine Offensive der russischen Armee im Frühsommer und bittet deswegen den Westen, dabei vor allem die USA, erneut um dringende militärische Hilfe. "Wir brauchen Hilfe jetzt", sagte er in einem heute veröffentlichten Interview des US-Senders CBS. Das ukrainische Militär habe zwar in diesem Winter dem Druck der Angreifer standgehalten, sei aber am Ende seiner Möglichkeiten angelangt. Er vermutete, dass Russland Ende Mai oder im Juni eine neue Offensive starten werde. Und davor gelte es, sich vorzubereiten. Am dringendsten benötige die Ukraine amerikanische Patriot-Flugabwehrsysteme und weitere Artillerie.

18.45 Uhr: Raketen beschädigten zwei ukrainische Wärmekraftwerke stark

Die russischen Raketenangriffe vor knapp einer Woche haben zwei Wärmekraftwerke in der Westukraine stark beschädigt. "Die Kraftwerksblöcke sind unterschiedlich stark zerstört: von komplett bis über 50 Prozent", sagte der Geschäftsführer des Energieunternehmens DTEK, Dmytro Sacharuk, wie ukrainische Medien am Donnerstag berichteten. Dabei handele es sich um die Wärmekraftwerke Burschtyn im Gebiet Iwano-Frankiwsk und Ladyschyn im Gebiet Winnyzja. Zusammengenommen hatten diese eine Stromerzeugungskapazität von 4200 Megawatt. Die Reparatur werde Monate in Anspruch nehmen und sei ohne internationale Hilfe nur schwer möglich.

17.50 Uhr: Konzerthallen-Attentat: USA werfen Russland "unsinnige Propaganda" vor

Die USA haben Verweise Russlands auf ukrainische  Hintermänner des Anschlags auf eine Konzerthalle bei Moskau zurückgewiesen. Russland betreibe "unsinnige Propaganda", einzig verantwortlich für das Attentat sei die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, heute in Washington. 

16.53 Uhr: Gouverneur - Russisches Militärflugzeug nahe Sewastopol abgestürzt

Vor der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ist nach Angaben des dortigen Gouverneurs ein russisches Militärflugzeug ins Meer gestürzt. Der Pilot habe sich retten können, erklärte der von Russland eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew. Zuvor hatten russische Telegram-Kanäle berichtet, dass ein Kampfflugzeug vom Typ Su-35 bei Sewastopol abgestürzt sei. Die Ursache dafür war zunächst nicht klar.

Russland hat die Krim 2014 annektiert. Die Ukraine will die Kontrolle über die Halbinsel zurückgewinnen. Ihre Streitkräfte haben wiederholt russische Ziele auf der Krim und die dort ankernde russische Flotte angegriffen.

16.36 Uhr: Ukrainische Wirtschaft wächst 2023 um über fünf Prozent

Nach einem Einbruch im Vorjahr ist die ukrainische Wirtschaft 2023 auf niedrigem Niveau wieder gewachsen - trotz des russischen Krieges gegen das Land. Das Wirtschaftswachstum habe nach vorläufigen Angaben preisbereinigt 5,3 Prozent betragen, teilte das Statistikamt in Kiew mit. Die Wirtschaftsleistung habe sich dabei zu aktuellen Preisen umgerechnet auf etwas über 154 Milliarden Euro belaufen. Das entspricht etwa dem Bruttoinlandsprodukt von Sachsen.

Nach dem russischen Einmarsch im Februar 2022 war die ukrainische Wirtschaft um etwa 29 Prozent eingebrochen. Bereits vor dem Krieg war die Ukraine den Statistiken des Internationalen Währungsfonds nach beim Pro-Kopf-Einkommen das ärmste Land Europas.

16.33 Uhr: Russische Ermittler - Konzerthallen-Attentäter erhielten Geld aus Ukraine

Knapp eine Woche nach dem Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau mit mindestens 143 Toten haben russische Behörden erneut auf Hintermänner in der Ukraine verwiesen. Das zuständige Ermittlungskomitee erklärte im Online-Dienst Telegram, es lägen ihm "Informationen vor, die bestätigen, dass die Attentäter große Geldbeträge und Kryptowährungen aus der Ukraine erhalten hatten, die für die Vorbereitung dieses Verbrechens verwendet wurden". Weiter hieß es in der Telegram-Botschaft, es lägen nun "Beweise" für die Verbindungen der Attentäter zu "ukrainischen Nationalisten" vor.

Zudem erklärte das Ermittlungskomitee, einen weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Attentat festgenommen zu haben. Dieser sei an der Finanzierung des Anschlags beteiligt gewesen.  Den Anschlag hatte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat für sich reklamiert. Russland betont davon unabhängig, dass es eine Verbindung zur Ukraine gibt.

15.54 Uhr: Russland legt Veto gegen UN-Resolution zu Nordkorea ein

Russland hat sein Veto gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats zu Nordkorea eingelegt. Dadurch wird die Überwachung von Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Nordkorea durch ein Gremium aus UN-Experten praktisch aufgehoben. Eingebracht wurde die Resolution von den USA. Mit ihr wäre das Mandat des Gremiums um ein Jahr verlängert worden. Mit dem russischen Veto wird seine Tätigkeit jedoch gestoppt. 13 der 15 Mitglieder des Sicherheitsrats stimmten für die Resolution, Russland machte von seinem Vetorecht Gebrauch und China enthielt sich.

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte vor der Abstimmung, westliche Länder versuchten, Nordkorea zu "strangulieren". Die Sanktionen hätten sich als "irrelevant" und "von der Realität losgelöst" erwiesen, was die Einschränkung des nordkoreanischen Atomprogramms angehe. Die Resolution ändert nichts an den Sanktionen selbst. Sie bleiben weiterhin in Kraft.

15.52 Uhr: Schmyhal und Tusk sprechen über Agrar-Importe

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat angesichts von Bauernprotesten gegen Lebensmittelimporte aus seinem Land Polen besucht. Er und der polnische Ministerpräsident Donald Tusk teilten nach einem Gespräch mit, es seien Fortschritte dabei erzielt worden, auf Forderungen europäischer Bauern einzugehen, die billige Importe aus der Ukraine ablehnen. Doch wurde offenbar kein Durchbruch erreicht.

Zwischen der Ukraine und ihrem Verbündeten Polen haben die Spannungen wegen der Importe zuletzt zugenommen. Schmyhal und Tusk teilten dazu mit, es seien Lösungs-Vorschläge gemacht worden. Doch sei noch weitere Arbeit nötig. Sie erklärten, dass auch eine EU-Steuer in Höhe von 50 Prozent auf Lebensmittelimporte aus Russland und Belarus helfen könnte.

14.58 Uhr: SPD-Politiker Schwarz - Partei muss Meinungsverschiedenheiten zur Ukraine-Politik aushalten

Angesichts der Kritik von fünf sozialdemokratischen Wissenschaftlern an der Ukraine-Politik der SPD sieht SPD-Verteidigungspolitiker Andreas Schwarz keinen Riss in seiner Partei. "Das muss auch eine Demokratie, das muss auch eine Partei aushalten, dass es unterschiedliche Meinungen zu einer wirklich sehr komplexen Frage gibt", sagte er im Deutschlandfunk. Schwarz kann die Kritik zum Teil nachvollziehen. "Ich glaube, wir sind da vielleicht an der einen oder anderen Stelle noch zu gutgläubig, weil wir einfach seit 89 von der Friedensdividende verwöhnt sind", sagte er.

Die fünf Wissenschaftler hatten jüngst die Parteiführung und Kanzler Olaf Scholz wegen ihrer Ukraine-Politik in einem Brandbrief kritisiert und eine klare Positionierung gefordert, Uneinigkeit innerhalb der Partei könne von Russlands Präsident Wladimir Putin "nur als Ermunterung" verstanden werden, schrieben sie. Verteidigungspolitiker Schwarz teilt diese Auffassung: "Was Putin versteht, ist Stärke und Härte", sagte er im Deutschlandfunk.

14.39 Uhr: Kreml begrüßt Schröders Hilfsangebot im Ukraine-Konflikt

Der Kreml hat Äußerungen von Altkanzler Gerhard Schröder begrüßt, dass dessen freundschaftliche Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin noch nützlich sein könnten, um eine Lösung im Konflikt um die Ukraine zu finden. Gute konstruktive Beziehungen auf persönlicher Ebene wie zwischen Putin und Schröder könnten bei der Lösung von Problemen helfen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Schröder (SPD) kann sich vorstellen, dass seine Freundschaft zu Putin zu einer Beendigung des Ukraine-Kriegs beitragen kann. "Wir haben über lange Jahre vernünftig zusammengearbeitet. Vielleicht kann das immer noch helfen, eine Verhandlungslösung zu finden, eine andere sehe ich nicht", sagte Schröder in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

14.02 Uhr: Russland baut Kooperation mit Nordkorea und Myanmar aus

Russland treibt den Ausbau seiner Beziehungen zu international weitgehend isolierten Staaten voran. So teilte der russische Auslandsgeheimdienst SWR mit, dass sein Chef Sergej Naryschkin zu Gesprächen in Pjöngjang gewesen sei. Dabei sei es um eine Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit gegangen. Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete, man habe über einen weiteren Ausbau der Zusammenarbeit gesprochen, um gegen die "ständig zunehmenden Spionage- und Verschwörungsversuche der feindlichen Kräfte" vorzugehen.

Auch die Beziehungen zu der Militärregierung im südostasiatischen Myanmar will Putin stärken. Die Streitkräfte beider Seiten planen für dieses Jahr mehr als 50 gemeinsame militärische Kooperationsmaßnahmen, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti am Donnerstag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau meldete. Dabei gehe es auch um gemeinsame Projekte zur Einsatz- und Gefechtsausbildung.

13.54 Uhr: Fünf Journalisten unabhängiger Medien in Russland festgenommen

Innerhalb von 24 Stunden hat die Polizei in Moskau fünf Journalisten festgenommen, die für unabhängige Medien arbeiten. Die für das Nachrichtenportal Sotavision arbeitende Journalistin Antonina Faworskaja sei zum Verhör gebracht worden, nachdem sie bereits eine Haftstrafe verbüßt hatte, weil sie Blumen am Grab des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny niedergelegt hatte, teilte die Menschenrechtsorganisation OVD-Info mit. Zwei ihrer Kolleginnen wurden ebenfalls festgenommen.  Am frühen Donnerstag verhaftete die Polizei zudem die Sotavision-Reporterin Ekaterina Anikjewitsch und Konstantin Scharow vom Nachrichtenportal RusNews.

13.36 Uhr: Kreml bestätigt Verhandlungen zu Gershkovich

Der Kreml hat bestätigt, weiter über einen Austausch des in Russland inhaftierten US-Journalisten Evan Gershkovich zu verhandeln. "Wir haben mehrfach gesagt, dass es bestimmte Kontakte gibt, dabei aber Stillschweigen bewahrt werden muss", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Vor kurzem verlängerte ein Gericht in Moskau die Untersuchungshaft des wegen Spionagevorwürfen inhaftierten US-Journalisten Gershkovich bis zum 30. Juni.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im Februar gesagt, er würde Gershkovich als Teil eines Gefangenenaustausches sehen. Dies ließe sich so interpretieren, dass Putin im Gegenzug eine Freilassung des im Dezember 2021 verurteilten Tiergartenmörders Wadim K. erwartet. Dieser hatte 2019 in Berlin einen Exil-Tschetschenen ermordet. K. soll den Mord im Auftrag staatlicher russischer Stellen verübt haben.

13.23 Uhr: Analyse - Russland-Ausstieg kostete Unternehmen schon über 100 Milliarden Dollar

Der Rückzug aus Russland hat ausländische Unternehmen bisher rund 107 Milliarden Dollar an Abschreibungen und entgangenem Umsatz gekostet. Das ergab eine Reuters-Analyse von Firmenunterlagen. Seit der letzten Erhebung im August sind die Einbußen damit um ein Drittel gestiegen. Ian Massey von der Londoner Risiko-Beratung S-RM sieht auch kein Ende dieses Trends: "Unternehmen, die sich aus Russland zurückziehen wollen, werden wahrscheinlich weiter Schwierigkeiten damit haben und müssen mit größeren Abschreibungen und Verlusten rechnen."

Laut einer Analyse der Yale School of Management haben sich bisher rund 1.000 Unternehmen aus Russland zurückgezogen. Dabei verlangt Moskau Abschläge von mindestens 50 Prozent, wenn russische Käufer die Geschäfte übernehmen. Häufig wird auch nur ein symbolischer Rubel gezahlt. In diesem Jahr wurden bisher der Verkauf von Geschäften von Shell, HSBC, Polymetal International und Yandex NV angekündigt - mit mit Abschlägen von bis zu 90 Prozent.

13.14 Uhr: Einsatz polnischer Ermittler gegen russisches Spionagenetzwerk

Die polnische Spionageabwehr ABW hat einen Einsatz gegen ein russisches Spionagenetzwerk bekannt gegeben. Ein Sprecher des polnischen Dienstes teilte im Onlinedienst X mit, die Aktivitäten des russischen Netzwerkes richteten sich gegen Länder und Institutionen der Europäischen Union. Der Einsatz wurde demnach gemeinsam mit Diensten anderer Länder, darunter Tschechien, ausgeführt. 

Am Mittwoch hatte die Regierung in Prag mitgeteilt, der tschechische Geheimdienst habe ein von Moskau finanziertes Propaganda-Netzwerk enttarnt. Dieses habe die Nachrichtenseite "Voice of Europe" genutzt, um in der EU Stimmung gegen die Unterstützung der Ukraine zu machen.

13.07 Uhr: Bauernverbände fordern strengere Importvorgaben für ukrainische Lebensmittel

Europäische Bauern fordern strengere Importbeschränkungen für bestimmte ukrainische Agrarprodukte. Ein am Mittwochabend gefundener Kompromiss der EU-Staaten sei nur ein halber Schritt in die richtige Richtung, heißt es in einer Stellungnahme europäischer Bauernverbände. Sie drängen darauf, dass auch auf Weizen und Gerste aus der Ukraine Zölle erhoben werden, sobald die Importe eine bestimmte Menge überschreiten. Zudem wollen sie, dass kleinere Mengen bestimmter Produkte wie Eier, Geflügel oder Zucker zollfrei in die EU gebracht werden dürfen.

Hintergrund der Debatte ist, dass die EU kurz nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine Waren aus dem Land von Zöllen befreit hat. Damit soll die ukrainische Wirtschaft gestärkt werden. Diese Unterstützung ist vielen Bauern, vor allem im Osten der EU, ein Dorn im Auge. Sie sehen sich durch Agrarimporte aus der Ukraine unverhältnismäßiger Konkurrenz ausgesetzt.

12.54 Uhr: Innenministerium - "Voice of Europe" Beispiel für Einflussversuche Russlands

Nach Entdeckung einer mutmaßlichen russischen Einflussoperation in Europa befürchtet die Bundesregierung weitere Versuche Moskaus, die Spaltung der Gesellschaft zu vertiefen und das Vertrauen in Institutionen zu erschüttern. "Auch die Bundesrepublik Deutschland bleibt weiterhin ein wichtiges Ziel russischer Einflussbemühungen", erklärte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums.

Die tschechische Regierung hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass sie die Betreiber der Internetseite "Voice of Europe" auf eine Sanktionsliste gesetzt hat. Die Internetseite sei Teil einer russischen Einflussoperation, deren Ziel es sei, die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Freiheit der Ukraine infrage zu stellen, so Prag. Die Sprecherin des Bundesinnenministeriums sieht auch Deutschland als Ziel ähnlicher Vorhaben. Diese zielten darauf ab, "Vertrauen in die Handlungsfähigkeit und Kompetenz europäischer Institutionen zu untergraben und vorhandene Spaltungspotenziale in der Gesellschaft zu vertiefen".

12.36 Uhr: Russland setzt Angriffe zur Schwächung ukrainischer Luftabwehr fort

Russland hat den Süden und Osten der Ukraine in der Nacht zum Donnerstag erneut mit Drohnen und Raketen angegriffen. Dabei wurden nach ukrainischen Behördenangaben mehr als ein Dutzend Menschen verletzt. Luftabwehrsysteme hätten 26 der 28 Schahed-Drohnen iranischer Bauart abgefangen, erklärte die Luftwaffe. Außerdem hätten die russischen Truppen fünf Raketen abgefeuert.

Eines der Ziele Moskaus sei, "das ukrainische Inventar an bodengestützter Flugabwehr zu dezimieren", heißt es in einer neuen militärischen Einschätzung, die vom Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS) veröffentlicht wurde. Damit würde ein Teil der ukrainischen Kampffähigkeit geschwächt, während die Ukraine auf zugesagte, aber sich verzögernde militärische Unterstützung aus dem Westen wartet. "Kiew sieht sich mit der Gefahr konfrontiert, dass ein Zermürbungskrieg in der Luft ohne angemessene Unterstützung durch die USA und ihre Verbündeten zunehmend zugunsten Russlands ausfällt", erklärte das IISS.

11.54 Uhr: Briten - "Russifizierungsmaßnahmen" in besetzten ukrainischen Gebieten

Russland treibt nach britischer Einschätzung die Angleichung der besetzten Gebiete in der Ukraine voran. Russische Behörden leiteten weiterhin entsprechende Initiativen ein, teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) mit. Die Briten erwähnten die Einrichtung eines neuen Verwaltungslehrgangs und frühere Aussagen des russischen Justizministers, in den besetzten Gebieten seien mehr als 50 Strafvollzugsanstalten eingerichtet worden.

Ähnliche Maßnahmen seien die Ausweitung des russischen Justizsystems, die Einführung russischer Lehrpläne, die Ausgabe russischer Pässe und der Aufbau russischer Telekommunikationsinfrastruktur gewesen. Sie seien "ein weiterer Beleg für Russifizierungsmaßnahmen, um die gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen in den vorübergehend besetzten Gebieten in der Ukraine an die Russische Föderation anzupassen", schrieb London.

09.26 Uhr: Putin - Keine Pläne für Angriff auf Nato-Land

Der russische Präsident Wladimir Putin verfolgt nach eigenen Angaben keine Pläne für einen Angriff auf ein Nato-Land. Das transatlantische Militärbündnis habe sich zwar seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 nach Osten in Richtung Russland ausgedehnt, Russland habe aber keine Pläne, einen Nato-Staat anzugreifen, auch nicht Polen, die baltischen Staaten oder Tschechien.

"Wir haben keine aggressiven Absichten gegenüber diesen Staaten", sagte Putin in einer Rede vor russischen Luftwaffenpiloten laut einer am Donnerstag vom Präsidialamt veröffentlichten Mitschrift. "Die Vorstellung, dass wir irgendein anderes Land angreifen werden – Polen, die baltischen Staaten und die Tschechen haben auch Angst – ist völliger Unsinn."

08.19 Uhr: Ukraine - 26 russische Kampfdrohnen abgeschossen

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei erneuten russischen Luftangriffen in der Nacht 26 von 28 Kampfdrohnen abgeschossen. Die russischen Drohnen aus iranischer Produktion seien über Teilen der Ost-, Süd- und Südostukraine zerstört worden, teilt die Luftwaffe mit. In der südlichen Region Saporischschja wurden zwei Frauen verletzt, als Drohnen-Trümmerteile ein Wohnviertel in der gleichnamigen Regionalhauptstadt getroffen hätten. In der östlichen Region Charkiw seien ein Restaurant, ein Geschäft und Büros durch Trümmer von drei Drohnen beschädigt worden. Bei dem nächtlichen Angriff habe Russland auch mehrere Arten von Raketen eingesetzt, teilt die Luftwaffe weiter mit, ohne allerdings Einzelheiten dazu zu nennen.

05.45 Uhr: Russland - Nato bereitet Verbündete auf Konflikt vor

Dem russischen Außenministerium zufolge bereitet die Nato ihre Verbündeten auf einen Konflikt mit Moskau vor. Die Nachrichtenagentur RIA zitiert das Ministerium mit der Erklärung, dass das Vorgehen der Nato zusätzliche Risiken für Russlands Sicherheit mit sich bringe. Grund für die Aussage des Ministeriums seien die Aktivitäten der Nato in Osteuropa und im Schwarzmeerraum. Verwiesen wird unter anderem auf Pläne Rumäniens, einen Militärflughafen in Constanta zu erweitern.

02.06 Uhr: Mindestens vier Tote nach russischen Angriffen

Bei russischen Angriffen auf den Süden und Osten der Ukraine sind am Mittwoch nach Behördenangaben mindestens vier Menschen getötet und rund 30 weitere verletzt worden. Allein durch den Einschlag eines Lenkflugkörpers in mehrere Wohnhäuser in der ostukrainischen Großstadt Charkiw starb demnach mindestens ein Mensch, 19 weitere wurden verletzt. Unter den Verletzten sollen nach Angaben von Regionalgouverneur Oleg Sinegubow vier Kinder gewesen sein.

Bei einem Angriff auf das Dorf Borowa in der Region Charkiw wurde am Mittwochabend nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein zwölfjähriger Junge getötet. In der südlichen Region Cherson starb nach Angaben von Regionalgouverneur Oleksandr Prokudin eine 61-jährige Frau bei einem Drohnenangriff auf die Ortschaft Mychajliwka. In Nikopol in der südöstlichen Region Dnipropetrowsk wurde nach Behördenangaben ein 55-jähriger Mann durch Artilleriefeuer getötet. In der angrenzenden Region Mykolajiw wurden dem örtlichen Gouverneur zufolge acht Menschen bei einem Angriff durch eine ballistische Rakete verletzt.

00.15 Uhr: Putin - Kampfflugzeuge für Ukraine ändern nichts

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge ändert die Lieferung von F16-Kampfflugzeugen an die Ukraine die Lage auf dem Schlachtfeld nicht. Mehrere russische Nachrichtenagenturen zitieren den Präsidenten mit diesen Worten, als er eine Rede vor Militärpiloten bei einem Treffen nördlich von Moskau hält. Die Kampfjets könnten jedoch Atomwaffen tragen, was Moskau in seiner militärischen Planung berücksichtigen müsse, sagt Putin. Er sprach das Thema an, nachdem der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba angekündigt hatte, dass die Flugzeuge in den kommenden Monaten in der Ukraine eintreffen werden.

Mittwoch, 27. März 2024

22.34 Uhr: Kriegsgegner in Russland zu sechs Jahren Haft verurteilt

In Russland ist ein Mann wegen Kritik am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Wie Lokalmedien berichteten, verurteilte ein Militärgericht in der nordrussischen Region Komi den 35-Jährigen am Mittwoch wegen "öffentlicher Anstiftung zu terroristischen Handlungen". Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation (NGO) Memorial betrieb der Mann einen Kanal im Onlinedienst Telegram, in dem er seine Ablehnung des militärischen Konflikts offen zum Ausdruck brachte. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann vorgeworfen, in "Videos und Nachrichten" dazu aufgerufen zu haben, Rekrutierungsbüros der russischen Armee in Flammen zu setzen.

Memorial zufolge war der Mann bereits im Oktober 2022 mit einer Geldstrafe wegen "Diskreditierung" der Armee belegt worden, weil er auf die Tötung ukrainischer Kinder hingewiesen habe. Trotz der Geldstrafe veröffentlichte er weiterhin regierungskritische Botschaften - und wurde schließlich im September wegen "Terrorismus"-Vorwürfen festgenommen.  Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 sind in Russland tausende Bürger mit Geldstrafen belegt und hunderte verhaftet worden, weil sie das von Präsident Wladimir Putin angeordnete militärische Vorgehen kritisiert hatten.

20.06 Uhr: Russland erhöht Benzinimporte aus Belarus

Russland hat Insidern zufolge die Benzinimporte aus dem benachbarten Belarus im März erhöht, um Engpässen auf dem heimischen Markt entgegenzuwirken. Grund für den Schritt seien außerplanmäßige Reparaturen in russischen Raffinerien, die nach Drohnenangriffen entstanden seien, sagen Insider. Normalerweise ist Russland ein Nettoexporteur von Kraftstoffen und ein Lieferant für die internationalen Märkte. Die Unterbrechung der russischen Raffinerien habe die Ölgesellschaften aber zu Importen gezwungen. Nach wiederholten ukrainischen Drohnenangriffen auf russische Raffinerien seit Anfang des Jahres hat Russland bereits am 1. März die Ausfuhr von Benzin verboten, um genügend Treibstoff für den heimischen Markt zu sichern.

19.57 Uhr: Fliegerbombenangriff auf Charkiw - ein Toter und Verletzte

Die ostukrainische Großstadt Charkiw ist nach Behördenangaben von der russischen Luftwaffe mit Fliegerbomben angegriffen worden. Dabei sei mindestens ein Mensch getötet worden, berichtete der Gouverneur des Gebiets Charkiw, Ihor Terechow, auf Telegram. 19 weitere Personen seien verletzt worden, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj etwas später auf Facebook mit. Mehrere fünfgeschossige Wohnhäuser seien beschädigt worden, ebenso ein Institut für Notfallchirurgie. Nach Angaben der örtlichen Polizei war es seit dem ersten Kriegsjahr 2022 der erste Luftangriff mit Bomben, die von feindlichen Flugzeugen abgeworfen wurden. 

Die Millionenstadt Charkiw liegt nur etwa 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Sie wird fast täglich von Russland mit verschiedenen Waffen beschossen. Wegen der kurzen Distanz haben die Menschen bei Luftalarm oft kaum Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Vergangene Woche verursachte ein russischer Raketenangriff einen vollständigen Stromausfall in der zweitgrößten Stadt der Ukraine, dessen Folgen noch andauern. Ein großes Strom- und Wärmekraftwerk wurde beschädigt und kann nicht repariert werden.

19.21 Uhr: Mittlerweile 143 Tote bei Terroranschlag in Moskau

Nach dem schweren Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau ist die Zahl der Toten auf 143 gestiegen. Das geht aus einer Liste hervor, die der russische Zivilschutz am Mittwochabend veröffentlichte. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium von 140 Toten gesprochen. Nach Angaben von Behördenleiter Michail Muraschko liegen weiter 80 Opfer des Anschlags in Kliniken in Moskau und im Umland, darunter sechs Kinder. Bei vier Patienten sei der Zustand weiter sehr kritisch, sagte Muraschko.

19.14 Uhr: Selenskyj besucht Grenzgebiet Sumy

Inmitten anhaltender Kämpfe ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in das an Russland grenzende Gebiet Sumy im Nordosten seines Landes gereist. Er habe dort unter anderem verwundeten ukrainischen Soldaten Auszeichnungen überreicht, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, die er vor Ort aufnahm. Bei seinem Besuch habe er auch die weitere Verteidigung der Region besprochen. "Das ist besonders schwierig in der Grenzregion, die ständigem russischem Terror ausgesetzt ist", führte der Staatschef aus. Das ukrainische Präsidialamt veröffentlichte darüber hinaus Fotos, die zeigen, wie Selenskyj Schützengräben inspiziert. Sumy grenzt auf russischer Seite an die Gebiete Brjansk, Kursk und Belgorod.

19.07 Uhr: EU-Staaten wollen strengere Zoll-Vorgaben für ukrainische Agrarwaren

Unter dem Druck von Bauern will eine Mehrheit der EU-Staaten strengere Zollvorgaben für bestimmte Lebensmittel aus der Ukraine. Die Botschafter der EU-Staaten einigten sich am Mittwochabend auf einen neuen Kompromiss zu Zollvorgaben für ukrainische Agrarprodukte, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Er sieht nach Angaben von Diplomaten vor, dass weniger Waren als ursprünglich vorgesehen zollfrei in die EU verkauft werden dürfen. Das dürfte zum Nachteil der ukrainischen Landwirtschaft werden. Betroffen sind unter anderem Eier, Geflügel, Zucker und Mais. Die Verschärfung der Vorgaben braucht auch im Europaparlament eine Mehrheit. 

18.46 Uhr: Warschau beruft Eurokorps-Kommandeur wegen Spionage-Ermittlung ab

Warschau hat den polnischen Eurokorps-Kommandeur wegen Spionage-Ermittlungen abberufen. Wie das Verteidigungsministerium am Mittwoch bekannt gab, leiteten die Dienste "nach neuen Informationen über den Offizier" eine "Kontrolluntersuchung" über den Zugang von Jaroslaw Gromadzinski zu geheimen Informationen ein. Gromadzinski hatte im Juni 2023 die Führung des Eurokorps übernommen - rund eineinhalb Jahre, nachdem Polen der multinationalen Einsatztruppe mit Hauptquartier in Straßburg als sechstes Mitglied beigetreten war. 

Das Verteidigungsministerium ordnete die "sofortige" Rückkehr Gromadzinskis nach Polen an und erklärte, es werde "unverzüglich ein anderer Offizier für die Position" ernannt, um die Kontinuität der Arbeit des Eurokorps-Kommandos zu gewährleisten.

Das 1992 auf Initiative Deutschlands und Frankreichs gegründete Eurokorps ist eine schnelle Einsatztruppe, die der Nato und der EU zur Verfügung steht. Hauptaufgabe ist die Leitung und Koordination großer internationaler Militäreinsätze. Das Eurokorps kann bis zu 60.000 Soldaten führen, das Hauptquartier in Straßburg besteht aus einem Stab mit Unterstützungseinheiten mit rund tausend Bediensteten. Der Vorsitz rotiert alle zwei Jahre. Die "Rahmennationen" sind Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien, Luxemburg und seit 2022 Polen. Als assoziierte Nationen sind Griechenland, Italien, Rumänien, die Türkei und Österreich beteiligt.

18.19 Uhr: Tschechien hebt russisches Propaganda-Netzwerk in EU aus

Der tschechische Geheimdienst hat ein von Moskau finanziertes Propaganda-Netzwerk ausgehoben. Die Gruppe habe die in Prag ansässige Nachrichtenseite Voice of Europe genutzt, um Informationen zu verbreiten, mit denen die Europäische Union davon abgehalten werden sollte, der Ukraine im Kampf gegen die russische Armee Hilfe zu leisten, teilte Ministerpräsident Petr Fiala am Mittwoch mit. Laut Fiala fand der tschechische Sicherheitsinformationsdienst (BIS) heraus, dass das pro-russische Netzwerk Aktivitäten unternahm, die "ernsthafte Auswirkungen auf die Sicherheit der Tschechischen Republik und der EU" haben. Die Gruppe habe auf dem Gebiet der EU "gegen die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine" agitiert, sagte Fiala vor Reportern. Die Aktivitäten der Gruppe hätten auch bis zum Europäischen Parlament gereicht.

Die Nachrichtenseite habe Erklärungen von Politikern veröffentlicht, die die EU aufforderten, ihre Hilfen für die Ukraine einzustellen. Einige europäische Politiker, die mit der Nachrichtenseite zusammenarbeiteten, seien mit russischen Geldern bezahlt worden, die in einigen Fällen auch ihren Wahlkampf für die Europawahlen im Juni abdeckten. Die Zahlungen betrafen demnach Politiker aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Ungarn, den Niederlanden und Polen, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine Quelle im tschechischen Außenministerium. Auch die Alternative für Deutschland (AfD) sei beteiligt gewesen.

18.04 Uhr: EU - Einigung bei zollfreien Agrar-Importen aus der Ukraine

Vertreter der EU-Staaten haben sich nach belgischen Angaben auf eine Verlängerung der zollfreien Lebensmittel-Importe aus der Ukraine geeinigt. Dabei sei "ein ausgewogener Ansatz zwischen Unterstützung für die Ukraine und dem Schutz der EU-Agrarmärkte" erzielt worden. Zwar wurde bereits vergangene Woche ein provisorische Übereinkunft erzielt. Frankreich und Polen verlangten jedoch weitere Maßnahmen, um eine nach ihrer Darstellungen drohenden Destabilisierung der EU-Märkte zu verhindern. Belgien hat gegenwärtig den EU-Ratsvorsitz inne.

17.35 Uhr: Lettland verweist russischen Diplomaten des Landes

Lettland hat einen Mitarbeiter der russischen Botschaft in Riga zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen. Auf Aufforderung des Außenministeriums muss der Diplomat den baltischen EU- und Nato-Staat bis zum 10. April verlassen. Darüber sei der einbestellte Geschäftsträger der russischen Vertretung informiert worden, hieß es in einer Mitteilung. Begründet wurde die Ausweisung mit der "inakzeptablen und provokativen öffentlichen Kommunikation der Botschaft".

Trotz wiederholter Rügen habe die russische Vertretung eine inakkurate öffentliche Kommunikation betrieben, die darauf abzielte, staatliche Institutionen in Lettland zu diskreditieren und Hass in der Gesellschaft zu schüren, hieß in der Mitteilung.

17.24 Uhr: Scholz - Tschechiens Initiative zur Munitionsbeschaffung für Ukraine "Durchbruch"

Bundeskanzler Olaf Scholz nennt die tschechische Initiative für die gemeinsame Beschaffung von Munition für die Ukraine einen Durchbruch. Neben den Bemühungen zur Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie gehe es darum, jetzt genügend Unterstützung für die Ukraine zu mobilisieren und auch außerhalb Europas Munition einzukaufen, sagte er nach einem Treffen mit der lettischen Ministerpräsidentin Evika Silina in Berlin.

Polen will seinen Beitrag zu dem von Tschechien initiierten Munitionskauf für die Ukraine verdoppeln. Anfang März sagte der tschechische Präsident Petr Pavel, dass die Finanzierung des Plans zum Kauf von 800.000 Schuss Munition für die Ukraine im Kampf gegen die russischen Invasoren gesichert sei.

16.22 Uhr: Charkiw erstmals seit 2022 mit Fliegerbomben angegriffen

Die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine ist nach Angaben der örtliche Polizei erstmals seit 2022 von den russischen Streitkräften gezielt mit Fliegerbomben angegriffen worden. Es seien eine Schule und ein Wohngebiet getroffen worden, teilt der Ermittlungsleiter der Regionalpolizei, Serhij Bolwinow, auf Facebook mit. Den örtlichen Behörden zufolge wurden bei insgesamt zwei Luftangriffen auf Charkiw ein Mensch getötet und zwölf weitere verletzt. Unter den Verletzten seien vier Kinder, erklärt der Gouverneur der gleichnamigen Oblast, Oleh Synehubow. Charkiw und die umliegende Region wurden seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 häufig mit Raketen und Drohnen angegriffen. Russland bestreitet Angriffe auf die Zivilbevölkerung.

15.26 Uhr: Mindestens ein Toter und zehn Verletzte bei Angriffen auf Ukraine

Bei russischen Angriffen auf den Süden und Osten der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens ein Mensch getötet und zehn weitere verletzt worden. In der südlichen Region Cherson starb nach Angaben von Regionalgouverneur Oleksandr Prokudin eine 61-jährige Frau bei einem Drohnenangriff auf die Ortschaft Mychajliwka.  In der angrenzenden Region Mykolajiw wurden dem örtlichen Gouverneur zufolge sechs Menschen bei einem Angriff durch eine ballistische Rakete verletzt. Aus der ostukrainischen Region Charkiw meldete Gouverneur Oleg Sinegubow vier Verletzte durch Artillerie- und Raketenangriffe auf mehrere Ortschaften. Russland hatte nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Mittwoch 13 Kampfdrohnen iranischer Bauart auf Ziele in der Ukraine gelenkt. Zehn davon seien über den Regionen Charkiw und Sumy sowie nahe der Hauptstadt Kiew abgefangen worden.l

15.15 Uhr: Polen will Beitrag zu Tschechiens Munitionsplan verdoppeln

Polen will seinen Beitrag zu dem von Tschechien initiierten Munitionskauf für die Ukraine verdoppeln. "Wir haben bereits einen erheblichen Betrag angekündigt, und in den vergangenen 48 Stunden wurde beschlossen, diesen Betrag zu verdoppeln", sagte Außenminister Radoslaw Sikorski auf einer Pressekonferenz in Lettland. Wie viel genau Polen beisteuern wird, wollte er allerdings nicht verraten. Anfang März sagte der tschechische Präsident Petr Pavel, dass die Finanzierung des Plans zum Kauf von 800.000 Schuss Munition für die Ukraine im Kampf gegen die russischen Invasoren gesichert sei.

14.17 Uhr: Ukraine meldet Festnahme zweier mutmaßlicher russischer Agenten

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben zwei mutmaßliche Agenten Russlands festgenommen. Beide seien auf frischer Tat ertappt worden, als sie Informationen über mögliche Ziele in der Ukraine sammelten, um sie an Russland zu übermitteln, teilte der SBU in Kiew mit. Einer von ihnen habe ein Stromwerk fotografiert. Bei den Festgenommenen handele es sich um Agenten des russischen Geheimdienstes FSB, die in Kiew und in Odessa gefasst worden seien. "Sie wollten den (russischen) Besatzern die Koordinaten schicken, damit diese ihre Luftangriffe danach ausrichten können", hieß es weiter. Die beiden Festgenommen riskieren im Fall einer Verurteilung lebenslange Haftstrafen. 

12.24 Uhr: Russische Ermittler prüfen eine Verwicklung des Westens in Moskauer Anschlag

Russische Ermittler prüfen nach eigenen Angaben eine mögliche Verwicklung des Westens in den Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau. Dies geschehe auf Bitten von Abgeordneten, teilte die Ermittlungsbehörde am Mittwoch in Moskau mit. Untersucht werde eine mögliche "Organisation, Finanzierung und Durchführung von Terroranschlägen" gegen Russland seitens der Vereinigten Staaten und anderer westlicher Länder. Am Dienstag hatte der Direktor des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, erklärt, Geheimdienste westlicher Staaten sowie der Ukraine hätten den Anschlag gebraucht, um Panik in Russland auszulösen. Die Ukraine und Großbritannien hatten den Vorwurf umgehend als Lüge bezeichnet.

10.52 Uhr: Ukrainische Fußballer widmen EM-Ticket Verteidigern an der Front

Die Last-Minute-Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft hat bei den kriegsgebeutelten Ukrainern für große Gefühle gesorgt. "Jeder versteht, wie wichtig dieser Sieg ist. Sowohl vor als auch nach den Spielen haben wir gesagt, dass diese Siege unserem Land, unserem Volk und den Verteidigern gelten, die unsere Freiheit verteidigen", sagte Nationaltrainer Serhij Rebrow.

10.44 Uhr: Zähe Verhandlungen über Beschränkungen für zollfreie Agrarimporte aus Ukraine

Die Verhandlungen in Brüssel über geplante Beschränkungen für die zollfreie Einfuhr ukrainischer Agrarprodukte gestalten sich weiter zäh: Der belgische Ratsvorsitz legte den EU-Ländern am Mittwochmorgen einen neuen Kompromissvorschlag vor, eine geplante Abstimmung wurde auf den Abend verschoben. Streit gibt es vor allem um mögliche Beschränkungen für die Einfuhr von Weizen, wie sie unter anderem Frankreich und Polen fordern.

Eigentlich hatten sich die Unterhändler des Europaparlaments und der 27 EU-Länder in der vergangenen Woche bereits auf eine Verlängerung der seit 2022 geltenden Zollfreiheit für die Ukraine verständigt, für bestimmte Produkte sieht die Einigung zudem Schutzmechanismen vor. Betroffen sind neben Eiern, Geflügel und Zucker auch Hafer, Mais und Honig.

10.41 Uhr: Ukrainischer Botschafter gegen Einfrieren des Krieges

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat den Vorschlag eines Einfrierens des Ukraine-Krieges verworfen. Dies würde bedeuten "Millionen Ukrainer in den besetzten Gebieten zu verlassen", sagte Makeiev am Mittwoch im Deutschlandfunk. Es bestehe das Risiko, dass diese Menschen weiterhin von Russen gefoltert, vergewaltigt und vertrieben würden, erklärte er. "Deswegen sind wir mit dem Einfrieren nicht einverstanden", betonte er. 

Er habe aber in der vergangenen Woche mehrere SPD-Politiker getroffen, unter ihnen Fraktionschef Rolf Mützenich, der den Vorschlag des Einfrierens in die Debatte gebracht hatte. "Mir wurde versichert, dass sich an der Unterstützung Deutschlands und an der Unterstützung der SPD für die Ukraine nichts ändert", sagte Makeiev.

09.53 Uhr: Vier Verletzte nach russischen Angriffen in Charkiw

Bei russischen Angriffen auf die westukrainische Region Charkiw sind nach Angaben örtlicher Behörden vier Menschen verletzt worden. Drei Männer und eine Frau im Alter von über 50 Jahren seien bei Artillerie- und Raketenangriffen auf verschiedene Städte und Dörfer verletzt worden, teilte Gouverneur Oleg Sinegubow am Mittwoch in Onlinediensten mit.

08.18 Uhr: Ukraine meldet nächtliche Drohnenangriffe über Kiew

Die Ukraine ist Militärangaben zufolge auch in der Nacht zu Mittwoch von Russland mit Drohnen angegriffen worden. Von 13 unbemannten Fluggeräten seien zehn im Nordosten sowie über der Hauptstadtregion Kiew abgeschossen worden, teilt die Luftwaffe mit. Angaben zu etwaigen Schäden oder Opfern liegen zunächst nicht vor.

08.12 Uhr: "Absurde Beschuldigungen" - Ukrainischer Botschafter weist Verwicklung in Anschlag zurück

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat russische Mutmaßungen über eine Verwicklung seines Landes in den Anschlag bei Moskau mit mindestens 139 Toten zurückgewiesen. "Ja, das schließe ich aus", sagte der Diplomat am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk. Makeiev sprach von "absurden Beschuldigungen". Russland versuche, der Ukraine Terrorismus zu unterstellen, um vom eigenen Terror abzulenken. 

01.06 Uhr: Russische Luftabwehr schießt 18 "fliegende Ziele" ab

Nach Angaben des örtlichen Gouverneurs hat die russische Luftabwehr 18 "fliegende Ziele" über der südrussischen Region Belgorod abgeschossen. Eine Person sei verletzt worden, es habe Schäden an Wohnhäusern und Fahrzeugen gegeben, teilt Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mit. Die Region Belgorod grenzt an die Ukraine.

00.50 Uhr: Moldauer Gericht lehnt Verbot der Wahlteilnahme für pro-russische Partei ab

Das Verfassungsgericht der Republik Moldau verwirft ein Gesetz, das darauf abzielte, die Wahlteilnahme einer Partei zu verbieten, die mit dem pro-russischen flüchtigen Geschäftsmann Ilan Schor verbunden ist. Schor, der wegen Korruption in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war, hat von seinem Exil in Israel lautstarke Straßenproteste gegen Moldaus Präsidentin Maia Sandu organisiert, die den EU-Beitritt für das an die Ukraine angrenzende Land anstrebt.

Sandu beschuldigt Schor, mit russischer Hilfe zu versuchen, die Institutionen der Republik Moldau zu unterminieren. Laut Sandu ist Russland die größte Bedrohung für die Souveränität der Republik Moldau. Die separatistische Enklave Transnistrien im Osten und die mit Ilan Schor verbundene Führung der autonomen Region Gagausien im Süden hatten in den vergangenen Wochen Russland um Unterstützung gebeten.

Dienstag, 26. März 2024

23.12 Uhr: Mission erfüllt: Ukraine bei der EM - Selenskyj emotional

Mission erfüllt: Die ukrainische Fußball-Nationalmannschaft hat ihrem schwer vom Krieg gebeutelten Land den erhofften Lichtblick und große Gefühle beschert. Die Mannschaft von Nationaltrainer Serhij Rebrow siegte im Play-off-Finale gegen Island verdient mit 2:1 (0:1) in Breslau (Polen) und qualifizierte sich für die EM in Deutschland. "Danke Jungs. Danke an das Team. Für große Emotionen für das ganze Land. Für einen wichtigen Sieg. Wir haben wieder einmal bewiesen: Wenn Ukrainer in Schwierigkeiten stecken, geben sie nicht auf und kämpfen weiter, bis sie gewinnen. In Zeiten, wo die Feinde versuchen, uns zu zerstören, zeigen wir jeden Tag, dass wir da sind und da sein werden", schrieb Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Instagram.

Bei ihrer vierten EM-Teilnahme startet die Ukraine am 17. Juni gegen Rumänien in München. Nationaltrainer Rebrow hatte schon vor der Partie die große Bedeutung unterstrichen: "Ich hoffe, dass unsere Mannschaft den Menschen in der Ukraine etwas Positives vermitteln kann." Die Mission sei, "zu zeigen, dass wir noch leben, dass wir noch gegen die Russen kämpfen, dass wir noch Unterstützung aus Europa brauchen". 

21.34 Uhr: Suche nach Vermissten in zerstörter Moskauer Konzerthalle beendet

Vier Tage nach dem Moskauer Terroranschlag ist die Vermisstensuche in der ausgebrannten und teilweise eingestürzten Konzerthalle eingestellt worden. "Ich kann mitteilen, dass es unter den Trümmern keine Opfer mehr gibt", meldete der Chef des Katastrophenschutzes im Gebiet Moskau, Sergej Poletykin. "Die Suchhundeführer haben ihre Arbeit beendet, die Retter haben ihre Arbeit beendet." 8.000 Quadratmeter Fläche seien abgesucht worden, teilte der Gouverneur des Moskauer Umlands, Andrej Worobjow, mit. Etwa 1.000 Kräfte des Zivilschutzes seien im Einsatz gewesen, schrieb er auf seinem Telegramkanal.

Bei dem Anschlag vom vergangenen Freitag waren mindestens 139 Menschen getötet und knapp 200 verletzt worden, als vier Bewaffnete in der Konzerthalle Crocus City Hall um sich schossen. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) nimmt den schlimmsten Anschlag in Russland seit Jahren für sich in Anspruch. Auch russische Politiker sprechen von islamistischen Terroristen, unterstellen aber, diese könnten im Auftrag der Ukraine oder westlicher Unterstützer gehandelt haben.

19.00 Uhr: Frankreich kündigt bedeutende Waffenlieferungen an Ukraine an

Frankreich hat die Lieferung von 78 Haubitzen an die Ukraine angekündigt. Sein Land, die Ukraine und Dänemark, hätten sich über die Finanzierung der 155-Millimeter-Geschütze vom Typ Caesar geeinigt, sagte der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu am Dienstag. Frankreich könne daher jetzt schnell liefern. Außerdem wolle es in diesem Jahr 80 000 Granaten des Kalibers 155 Millimeter liefern, mehr als doppelt so viele wie seit dem Beginn des russischen Invasionskrieges vor gut zwei Jahren.

17.12 Uhr: Lukaschenko deutet Fluchtpläne von Moskau-Attentätern nach Belarus an

Nach dem Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau vor einigen Tagen wollten die Attentäter laut Aussage des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko möglicherweise in sein Land fliehen. Als nach dem Angriff auf die Crocus City Hall am vergangenen Freitag bekannt wurde, dass die Täter mit einem Auto in das an Belarus grenzende russische Gebiet Brjansk fuhren, seien auch auf Seite des Nachbarlandes Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, sagte Lukaschenko laut staatlicher Nachrichtenagentur Belta am Dienstag.

Der autoritäre Langzeitherrscher der mit Russland verbündeten Ex-Sowjetrepublik führte demnach weiter aus: "Sie (die Terroristen) konnten deshalb nicht nach Belarus gelangen. Das haben sie gesehen. Deshalb sind sie umgekehrt und in Richtung ukrainisch-russische Grenze gefahren."

16.25 Uhr: Ukraine tauscht Chef des Sicherheitsrates aus

Die Ukraine gibt einen Wechsel an der Spitze des Sicherheitsrates bekannt. Olexander Lytwynenko übernehme den Posten des Sekretärs von Olexij Danilow, heißt es auf der Internetseite des Präsidialamts. Ein Grund wird nicht angegeben. Danilow war im Oktober 2019 und damit einige Monate nach der Amtseinführung von Präsident Wolodymyr Selenskyj ernannt worden. Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine dient der Koordination. Er untersteht dem Präsidenten und setzt sich aus den wichtigsten Vertretern von Politik, Militär und der Sicherheitsorgane zusammen.

13.29 Uhr: FSB - USA, Großbritannien und Ukraine stecken hinter Anschlag

Nach Einschätzung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB wird die Zahl der Komplizen der Attentäter nahe Moskau noch weiter steigen. Es seien noch mehr als die bislang festgenommenen elf Verdächtigen, sagt FSB-Chef Alexander Bortnikow den staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Interfax, RIA und Tass zufolge.

Geheimdienste westlicher Staaten sowie der Ukraine hätten den Anschlag gebraucht, um Panik in Russland auszulösen. "Die USA, Großbritannien und die Ukraine stecken hinter dem Angriff auf die Moskauer Konzerthalle." Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, sei ein "legitimes Ziel", fügt FSB-Chef Bortnikow hinzu.

13.27 Uhr: Anhänger versammeln sich 40 Tage nach Nawalnys Tod an dessen Grab in Moskau

40 Tage nach dem Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny in einem russischen Straflager am Polarkreis haben Familienangehörige und Anhänger ihm am Dienstag erneut die letzte Ehre erwiesen. Auf dem Moskauer Borisowski-Friedhof legten unter anderem Nawalnys Eltern Ljudmila und Anatoli Blumen und Kränze am Grab ihres Sohnes nieder. Nach dem Glauben der orthodoxen Christen verlässt die Seele eines Verstorbenen am 40. Tag nach dessen Tod die Erde.

13.25 Uhr: Schoigu - Idee einer neuen Mobilmachung für Pufferzone ist "Unsinn"

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hält eine weitere Mobilmachung von Soldaten zur Sicherung einer Pufferzone im Grenzgebiet für unnötig. Eine solche Idee sei "Unsinn", sagt Schoigu, ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge. Putin sagte unlängst, dass möglicherweise eine Pufferzone besetzt werden muss, um die Oblast Belgorod zu schützen. Diese liegt an der Grenze zur Ukraine und wurde in den vergangenen Monaten von ukrainischen Streitkräften wiederholt massiv angegriffen.

12.40 Uhr: Russisches Gericht erlässt Haftbefehl gegen achten Terrorverdächtigen

Vier Tage nach dem Terroranschlag bei Moskau ist ein achter Tatverdächtiger in Untersuchungshaft gekommen. Bei dem Mann handele es sich um einen 31 Jahre alten russischen Staatsbürger, der in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kirgistan geboren sei, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag unter Berufung auf das Moskauer Basmanny-Gericht. Ihm wird demnach vorgeworfen, den Terroristen vor der Tat eine Wohnung zur Verfügung gestellt zu haben. Vor Gericht soll der Mann allerdings abgestritten haben, dass er von den Anschlagsplänen wusste. Stattdessen habe er sie für normale Mieter gehalten.

12.15 Uhr: Patruschew sieht Ukraine hinter dem Anschlag von Moskau

Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, macht die Ukraine verantwortlich für den Anschlag auf die Konzerthalle bei Moskau. Das russische Nachrichtenportal Shot veröffentlicht ein Video, in dem einer seiner Reporter Patruschew im Vorbeigehen nach den Verantwortlichen fragt: "ISIS oder Ukraine?" Patruschew antwortet: "Natürlich die Ukraine."

Die Regierung in Kiew hat jegliche Beteiligung bestritten. Dagegen hat sich der afghanische Ableger der Extremisten-Organisation Islamischer Staates (IS oder ISIS), ISPK, mehrfach zu der Tat bekannt, bei der mindestens 139 Menschen getötet wurden. Patruschew verfügt als Sekretär des wichtigen Sicherheitsrates, dessen Vorsitz Präsident Wladimir Putin hat, viel Einfluss und ist ein enger Vertrauter des Staatschefs.

11.28 Uhr: "Brot für die Welt"-Präsidentin: Hilfe für Ukraine langfristig denken

Die Präsidentin der Hilfswerke Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, dringt auf die Einbeziehung der Zivilgesellschaft beim Wiederaufbau der Ukraine. "Wenn es um Zukunft, Strukturen und politische Teilhabe für dieses Land geht, spielen zivilgesellschaftliche Organisationen eine absolute Schlüsselrolle", sagte Pruin in Berlin. Nach Jahren des Kriegs müsse Hilfe langfristig gedacht werden. Sie bezeichnete russische Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur wie jene der vergangenen Tage als Versuch, "zu zermürben und zaghafte Versuche des Wiederaufbaus immer und immer wieder zu zerstören". Die Menschen versuchten alles, um sich nicht von diesem Krieg beherrschen zu lassen, doch das falle immer schwerer.

11.22 Uhr: Zwei Terror-Tatverdächtige waren vor den Anschlag in der Türkei

Zwei der wegen des Anschlags bei Moskau Beschuldigte haben sich nach türkischen Angaben zuvor in der Türkei aufgehalten und konnten ungehindert nach Russland reisen. Die beiden Tadschiken seien mit demselben Flug am 2. März von Istanbul nach Moskau gereist, es habe kein Haftbefehl gegen sie vorgelegen, hieß es am Dienstag in türkischen Sicherheitskreisen. Die beiden Männer hätten sich in Istanbul in einem Hotel aufgehalten. Einer der beiden habe im Februar mehrfach Fotos aus Istanbul in Onlinediensten gepostet.

Die beiden Männer mit tadschikischer Staatsbürgerschaft zählen zu den insgesamt elf Verdächtigen, die in Russland nach dem Anschlag inhaftiert wurden.

10.20 Uhr: Russland: Angeblich weiter Anschlag verhindert

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat laut der Nachrichtenagentur Interfax in der Region Samara einen Anschlag verhindert. Der Angreifer habe sich während der Festnahme selbst in die Luft gesprengt, meldet die Agentur unter Berufung auf den FSB. Es habe sich um einen Komplizen des Russischen Freiwilligenkorps gehandelt, dem pro-ukrainische Russen angehörten.

09.35 Uhr: Lukaschenko inspiziert Truppen an Grenze zu Litauen

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko wird ein Panzerbataillon inspizieren, das in der Nähe der Stadt Aschmjany nahe der belarussischen Grenze zu Litauen stationiert ist. Das geht aus einem seiner Regierung nahestehenden Telegram-Kanal hervor. Die Beziehungen von Belarus und Litauen haben sich in den letzten Jahren stark verschlechtert. Das Land hatte der belarussischen Opposition Unterstützung angeboten.

Litauen ist sowohl Mitglied der Europäischen Union als auch der Nato. Lukaschenko wiederum ist einer der engsten Verbündeten des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

08.57 Uhr: Ukraine - Haben von Russland gekapertes Kriegsschiff getroffen

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge das Landungsschiff Konstantin Olschansky mit einer Neptun-Rakete angegriffen. Das teilte der Sprecher der ukrainischen Marine, Dmytro Pletentschuk mit: "Dieses Schiff ist derzeit nicht kampfbereit." Russland hatte das Schiff 2014 von der Ukraine erbeutet.

08.38 Uhr: Russische Grenzregion Belgorod meldet Beschuss

Die russische Grenzregion Belgorod hat erneuten Beschuss durch die Ukraine gemeldet. Laut Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow wurden drei Menschen verletzt. In den vergangenen Wochen hatten sich die Angriffe auf Belgorod gehäuft. Trotzdem stehen Opferzahlen und Schäden auf russischer Seite weiter in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der angegriffenen Ukraine.

07.50 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von zwölf Drohnen

Die Ukraine ist nach eigenen Angaben in der Nacht erneut von Russland mit Drohnen angegriffen worden. Alle zwölf unbemannten Fluggeräte seien abgeschossen worden, teilte die Luftwaffe mit. Die im Iran hergestellten Drohnen seien über Regionen im Süden und Osten abgefangen worden. Laut dem Bürgermeister der ostukrainischen Großstadt Charkiw, Ihor Terechow, wurden acht der Geschosse auf seine Region angesetzt.

04.47 Uhr: Moskau - Ukraine-Friedensgipfel ohne Russland "absurd"

Ein globaler Friedensgipfel über die Ukraine ohne Russland ist nach Angaben des Sprechers des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, "absurd" und zum Scheitern verurteilt. Dies erklärte Peskow in einem jetzt veröffentlichten Interview mit der russischen Wochenzeitung "Argumenty I Fakty"."Kann das ukrainische Problem ohne Russlands Beteiligung gelöst werden? Die Antwort ist klar: Nein", sagte Peskow in dem Interview, das am vergangenen Donnerstag, einen Tag vor dem Anschlag auf ein Konzert nahe Moskau, geführt wurde. "Denn die Ukraine ist zu einem Instrument in den Händen des kollektiven Westens geworden, mit dessen Hilfe er, so scheint es, Russland noch mehr unter Druck setzen, einschränken und an den Rand der Entwicklung drängen will. Und, sollte es ihnen gelingen, es zu vernichten", fügte er hinzu.

03.14 Uhr: Kremlsprecher - Müssen Russen im Osten der Ukraine schützen

Kremlsprecher Dmitri Peskow hat weitere russische Angriffe in der Ukraine angedeutet. Russland müsse alles unternehmen, um die Bewohner der besetzten und inzwischen annektierten Gebiete im Osten der Ukraine zu schützen, wurde Peskow von der Staatsagentur Tass zitiert. Dabei müssten die zu diesen Gebieten gehörenden Abschnitte "befreit" werden, die noch von der ukrainischen Armee kontrolliert werden. Zudem müsse das russische Militär so handeln, "dass das militärische Potenzial des Kiewer Regimes die Sicherheit unseres Volkes, unserer Regionen nicht bedrohen kann".

01.22 Uhr: Große Schäden durch neue russische Raketenangriffe

Die russischen Raketenangriffe auf die Ukraine sorgen für immer neue Opfer und Schäden. Am Montagabend wurde die südukrainische Hafenstadt Odessa von einer Rakete getroffen, die drei Frauen verletzte, wie die regionale Militärverwaltung mitteilte. Zu den Schäden hieß es lediglich, "Objekte der zivilen Infrastruktur" seien getroffen worden. Später wurde gemeldet, dass in der Stadt der Strom für insgesamt 300.000 Menschen ausgefallen sei.

Auch in anderen Teilen der Ukraine herrschte am Abend Luftalarm. So wurde die Hauptstadt Kiew mit Raketen angegriffen.

Montag, 25. März 2024

22.32 Uhr: Sicherheitsexperte Lange - Nun wird Putin noch gefährlicher

Nach den islamistischen Anschlägen nahe Moskau wird Russlands Präsident Wladimir Putin nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Europa noch gefährlicher werden. Diese Ansicht vertrat der Sicherheitsexperte Nico Lange im Interview mit BR24 TV im BR Fernsehen.

Putin habe die Warnungen der USA vor einem islamistischen Anschlag in den Wind geschlagen, sie "fast verächtlich gemacht". Dadurch habe der russische Sicherheitsapparat zeitverzögert reagiert, erläuterte Lange. "Das lässt Putin nicht gut aussehen. Er wird jetzt umso brutaler reagieren." Das zeige sich auch daran, dass Putin trotz des Bekenntnisses des ISPK zu den Anschlägen weiter eine Verbindung des Terrors in die Ukraine propagiere.

"Fakten interessieren Putin nicht. Er hält an dem Gedanken einer Weltverschwörung gegen ihn fest", betonte Lange. Man müsse sich "Sorgen machen", wenn jemand einen Krieg begonnen habe und nur an Verschwörungstheorien hänge. "Putin wird weitermachen mit dem Krieg gegen die Ukrainer und mit seinem Desinformationskrieg. Er wird versuchen, die radikale Stimmung in Russland anzuheizen." Für alle in Europa sei Putin mittlerweile ein "Sicherheitsrisiko."

Der Sicherheitsexperte kritisierte, dass Deutschland aus seiner Sicht nicht das tue, was notwendig sei, um Putin in der Ukraine zu stoppen. "Wir liefern nicht die nötigen Dinge für die militärische Durchsetzung der Ukraine. Das steigert auch unser Risiko."

22.18 Uhr: Ukraine - Lage nahe der Stadt Tschassiw Jar im Osten "schwierig"

Die Lage nahe der Stadt Tschassiw Jar im Osten der Ukraine ist nach Angaben der ukrainischen Armee "schwierig". Die russische Armee versuche, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, sagte der Sprecher der 26. Artilleriebrigade, Oleg Kalaschnikow. Russland habe den Einsatz von großen Lenkwaffen in der Region verstärkt und beschieße damit "bewohnte Gegenden und unsere verstärkten Stellungen". Wegen Munitionsmangels ist die Ukraine im russischen Angriffskrieg seit einigen Monaten in der Defensive.

Am Wochenende hatte die russische Armee nach Angaben aus Moskau ein weiteres Dorf nahe den Städten Bachmut und Tschassiw Jar erobert. Tschassiw Jar ist ein strategisch wichtiger Ort, seit Bachmut im Mai 2023 von der russischen Armee erobert worden war. Sollte den russischen Streitkräften auch die Eroberung von Tschassiw Jar gelingen, könnten sie ihre Angriffe auf die von Kiew kontrollierte Großstadt Kramatorsk im Donbass ausweiten.

20.04 Uhr: Luftraumverletzung in Polen - USA sichern Nato-Partnern "felsenfeste" Unterstützung zu

Nach der kurzzeitigen Verletzung des polnischen Luftraums durch Russland haben die USA allen Nato-Staaten ihre "felsenfeste" Unterstützung zugesichert. "Unsere Verpflichtung gegenüber der Nato und der Sicherheit unserer Nato-Verbündeten, einschließlich Polen, ist felsenfest und wird nicht nachlassen", sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Matthew Miller. 

Warschau zufolge war in der Nacht zum Sonntag ein russischer Marschflugkörper etwa 40 Sekunden lang in den polnischen Luftraum eingedrungen - bei russischen Angriffen auf den Westen der Ukraine. In einer Mitteilung des polnischen Verteidigungsministeriums hieß es, der Vorfall sei ein neuer Beweis dafür, dass Russland, "das seine ungerechtfertigte und brutale Aggression gegen die Ukraine fortsetzt, auch die Sicherheit der Nato-Mitglieder" bedrohe. Polen hatte nach dem Vorfall vom Sonntag den russischen Botschafter einbestellt. Der erschien laut polnischem Außenministerium jedoch nicht zu dem Termin. Sein Fernbleiben begründete der Diplomat gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti später unter anderem damit, er habe es für "absurd" gehalten, dieses Thema "ohne Vorlage von Beweisen zu diskutieren".

19.52 Uhr: Putin - Terroranschlag von Islamisten ausgeführt

Der Terroranschlag bei Moskau ist nach den Worten von Kremlchef Wladimir Putin von Islamisten begangen worden. "Wir wissen, dass das Verbrechen von radikalen Islamisten begangen wurde, deren Ideologie die islamische Welt selbst seit Jahrhunderten bekämpft", sagte Putin am Montagabend bei der Aufarbeitung des Anschlags vom Freitag, bei dem 139 Menschen ums Leben kamen.

Damit wich Putin von seiner ursprünglichen Linie ab, in der er den Verdacht auf eine "ukrainische Spur" geschoben hatte. Dennoch sollte geklärt werden, warum die Terroristen nach der Bluttat in die Ukraine entkommen wollten - "und wer sie dort erwartet hatte", so Putin.

18.53 Uhr: Gedenken im Baltikum an Massendeportationen vor 75 Jahren

Mit landesweiten Gedenkveranstaltungen haben Esten und Letten der Massendeportationen von Zehntausenden Menschen durch sowjetische Behörden vor 75 Jahren gedacht. "Wir werden dieses Unrecht nicht vergessen und uns an diese Opfer erinnern", sagte der estnische Präsident Alar Karis am Montag bei einer Gedenkfeier in Tallinn. Lettlands Präsident Edgars Rinkevics sprach bei einer Gedenkstunde in Riga vom "kommunistischen Völkermord am lettischen Volk". Wie auch Karis betonte er, dass man aus den historischen Ereignissen Lehren für die Gegenwart ziehen müsse: "Wir werden das ukrainische Volk weiterhin in seinem Kampf gegen das aggressive Russland unterstützen."

1949 waren rund 20.000 Esten, mehr als 42.000 Letten und fast 29.000 Litauer nach Sibirien deportiert worden.  Zuvor waren bereits im Juni 1941 in einer ersten Deportationswelle Zehntausende Menschen durch das Sowjetregime verschleppt worden. Viele Deportierte kamen ums Leben.

Estland, Lettland und Litauen waren im Zweiten Weltkrieg zunächst von der Sowjetunion und dann von Nazi-Deutschland besetzt worden. Nach Kriegsende wurden die drei kleinen Ostseestaaten gegen ihren Willen Sowjetrepubliken und erlangten erst 1991 ihre Unabhängigkeit wieder. Seit 2004 gehören sie EU und Nato an. 

17.40 Uhr: Kiew – 2.000 russische Raketen seit Kriegsbeginn abgeschossen

Die ukrainische Luftabwehr hat in den mehr als zwei Jahren seit Beginn des russischen Angriffskrieges eigenen Angaben zufolge 2.000 Marschflugkörper oder Raketen abgeschossen. "Das ist das Ergebnis der gigantischen Arbeit der ukrainischen Verteidiger des Luftraums", teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Montag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Durch die von den Partnern der Ukraine bereitgestellten modernen Flugabwehrsysteme seien Tausende von Menschenleben gerettet worden.

17.14 Uhr: USA nach Terror bei Moskau – Verbindung zu Ukraine ist Kreml-Propaganda

Das Weiße Haus hat Aussagen der russischen Führung zu angeblichen Verwicklungen der Ukraine in den tödlichen Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau als "Propaganda des Kremls" zurückgewiesen. Der russische Präsident Wladimir Putin und seine Kumpane im Kreml versuchten, einen Weg zu finden, der Ukraine die Schuld zuzuschieben, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington.

"Es gibt aber keine Verbindung zur Ukraine." Dies sei ein Anschlag, der von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat verübt worden sei, sagte Kirby weiter. "Punkt. Ende des Satzes, Ende der Geschichte - keine Verbindung zur Ukraine." Putin versuche nur, den anhaltenden Angriffskrieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen. 

16.26 Uhr: Russische Menschenrechtler prangern Folter von Terrorverdächtigen an

Nach dem Terroranschlag bei Moskau mit mehr als 130 Toten haben Menschenrechtler die mutmaßliche Folter der Tatverdächtigen durch russische Sicherheitskräfte verurteilt. "Die Antwort auf Barbarei darf nicht Barbarei sein", teilte die russische Vereinigung "Komanda protiw pytok" (deutsch: Team gegen Folter) mit. Gegen die vier mutmaßlichen Haupttäter wurde Haftbefehl erlassen. Als sie in den Gerichtssaal gebracht wurden, fielen Verletzungen wie Schwellungen und Blutergüsse auf. Einer der Männer konnte nicht mehr laufen und verlor laut Berichten immer wieder das Bewusstsein.

Das Quälen von Häftlingen erhöhe auch die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft, führten die russischen Menschenrechtler aus. In Russland, wo Repressionen besonders seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine zunehmen, wird der Organisation zufolge immer wieder gefoltert - meist jedoch im Verborgenen: "Dieses Mal wurden wir nicht nur Zeugen eines monströsen Terroranschlags, sondern auch öffentlicher Folter. Das ist eine Methode, um Menschen durch Angst zu lähmen und die gesamte Gesellschaft zu indirekten Gewaltopfern zu machen."

15.08 Uhr: Polen - Russlands Botschafter ignoriert Einbestellung

Russlands Botschafter in Polen hat nach Angaben des polnischen Außenministeriums eine Einbestellung wegen einer Verletzung des polnischen Luftraums ignoriert. Sergej Andrejew sei "heute nicht im Außenministerium erschienen", um den Vorfall aufzuklären, sagte ein Sprecher des polnischen Außenministeriums. 

Warschau zufolge war in der Nacht zum Sonntag ein russischer Marschflugkörper kurzzeitig in den polnischen Luftraum eingedrungen. Polen hatte den Botschafter am Sonntag einberufen und von dessen Erklärungen und Informationen das weitere Vorgehen abhängig gemacht. Der Vorfall ereignete sich bei russischen Angriffen auf den Westen der Ukraine. Den polnischen Angaben zufolge wurde der Luftraum des Nato-Mitglieds rund 40 Sekunden lang verletzt.

12.03 Uhr: Russische Armee feuert ballistische Raketen auf Kiew ab

Die russische Armee hat die ukrainische Hauptstadt Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen. Der ukrainische Rettungsdienst teilte mit, zehn Menschen seien verletzt worden. Am stärksten von den Angriffen betroffen war der Bezirk Petscherskyj. Ein unbewohntes, dreistöckiges Gebäude wurde vollständig zerstört. Raketentrümmer fielen auch in zwei anderen Stadtteilen herab. 

Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge waren zwei ballistische Raketen von der russisch kontrollierten Halbinsel Krim auf die Millionenstadt abgefeuert worden. Beide seien abgeschossen worden. Im Zentrum waren zuvor gut ein halbes Dutzend Explosionen von Flugabwehrraketen zu hören gewesen. Der Luftalarm konnte nur wenige Sekunden vorher ausgelöst werden.

11.41 Uhr: Kuleba fordert mehr Unterstützung bei Luftabwehr

Nach den Angriffen auf Kiew am Morgen ruft der ukrainische Außenminister Kuleba die internationalen Partner auf, mehr Luftabwehr zur Verfügung zu stellen. Es gebe keine Gräueltaten, die Russland nicht begehen würde, schreibt Kuleba auf der Online-Plattform X. Dies umfasse auch einen Raketenangriff auf das Herz einer Millionenstadt. Daher erinnere die Ukraine daran, dass sie die Luftabwehr dringend ausbauen müsse. Dafür brauche sie insbesondere Patriot-Systeme und Raketen, die jeglichen russischen Angriff abwehren könnten.

11.16 Uhr: Kreml äußert sich nicht zu Bekenntnis des IS zu Angriff - "Ermittlungen dauern an"

Der Kreml hat es abgelehnt, sich zum Bekenntnis der Dschihadistenmiliz IS zum Angriff auf einen Konzertsaal am Stadtrand von Moskau mit 137 Toten zu äußern. "Die Ermittlungen dauern an", sagte Kreml-Sprecher Peskow zu Reportern. "Es wurde noch keine kohärente Version vorgebracht. Wir sprechen nur über vorläufige Daten." Putin plane nicht, den Tatort zu besuchen, fügte Peskow hinzu.

11.00 Uhr: Macron - IS zuletzt auch wieder in Frankreich aktiv

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den russischen Behörden nach eigenen Angaben eine Zusammenarbeit im Kampf gegen islamistische Extremisten angeboten. Die für den Anschlag bei Moskau verantwortliche Gruppe sei in letzter Zeit auch in Frankreich aktiv gewesen, sagt Macron am Rande eines Besuchs in Französisch Guyana. Es wäre zynisch, für den Anschlag vom Freitag die Ukraine verantwortlich zu machen. Zu dem Anschlag hat sich ein Ableger der Extremisten-Organisation Islamischer Staat (IS) bekannt.

10.38 Uhr: Ukraine - Raketentrümmer beschädigen Haus in Kiew schwer

Bei den neuen russischen Angriffen auf Kiew hat es nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko zwei Verletzte gegeben. Ein dreigeschossiges Gebäude im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt sei von herabfallenden Trümmerteilen schwer beschädigt worden, teilt die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Auch in drei anderen Stadtteilen seien Raketentrümmer herabgestürzt. Zwei ballistische Raketen seien über Kiew abgeschossen worden, erklärt die ukrainische Luftwaffe. Der US-Botschafterin Bridget Brink zufolge griff Russland mit Hyperschallraketen an. "In den letzten fünf Tagen hat Russland Hunderte von Raketen und Drohnen gegen einen souveränen Staat eingesetzt", sagte sie.

10.32 Uhr: Habeck - Deutsche Sicherheitsbehörden müssen achtsam sein

Vize-Kanzler Robert Habeck erklärte bei einem Termin in Schleswig-Holstein, auch die deutschen Sicherheitsbehörden müssten achtsam sein. Das seien sie aber auch. Den Anschlag bei Moskau bezeichnet der Grünen-Politiker als fürchterlich. Scheinbar seien die Warnungen von Geheimdiensten aus westlichen Ländern nicht genutzt worden. Solche Warnungen müsse man immer ernst nehmen.

09.55 Uhr: Mehrere Explosionen in Kiew zu hören

In Kiew sind am Morgen mehrere Explosionen zu hören gewesen. Kurz zuvor war Luftalarm ausgelöst worden. "Explosionen in der Hauptstadt. Begeben Sie sich umgehend in Schutzräume", schrieb der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, auf Telegram. Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP berichten, dass mindestens fünf Explosionen gegen 10.30 Uhr Ortszeit zu hören gewesen seien. Bereits gestern und in den vergangenen Tagen hat Russland Kiew von der Luft aus angegriffen.

08.53 Uhr: Russland meldet Brand in Elektrizitätswerk nach ukrainischem Angriff

In der an die Ukraine grenzenden russischen Region Rostow ist nach ukrainischen Angriffen ein Feuer in einem Elektrizitätswerk ausgebrochen, wie der russische Regionalgouverneur Vassily Golubew im Onlinedienst Telegram mitteilte. Das Werk von Nowotscherkassk, das etwa 70 Kilometer hinter der Grenze zur Ukraine liegt, zählt zu den wichtigsten im Südwesten Russlands. Das Feuer sei gelöscht, es habe keine Verletzten gegeben, erklärte der Gouverneur. Die Ursache des Feuers werde untersucht. In der Stadt Rostow befindet sich ein wichtiger russischer Militärstützpunkt

08.51 Uhr: Ukrainische Armee - Elf Verletzte nach russischen Drohnenagriffen auf Mykolajiw

Bei russischen Angriffen auf die Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine seien elf Menschen verletzt worden, teilte die ukrainische Armeesprecherin Natalija Gumenjuk im ukrainischen Fernsehen mit.

07.25 Uhr: Stromausfall in Odessa nach Drohnenangriff

In der ukrainischen Hafenstadt Odessa ist die Stromversorgung zusammengebrochen, wie der lokale Versorger DTEK mitteilt. "Um die Belastung der Netzwerke zu verringern, wird heute kein Strom in die städtischen Leitungen eingespeist, auch der Strom für Industrieanlagen wird verringert", kündigt DTEK auf Telegram an. Erste Reparaturen sind erfolgreich, zwei Stadtviertel werden wieder mit Strom versorgt. Die Stadtverwaltung erklärt, Odessa sei in mehreren Wellen von russischen Drohnen angegriffen worden. Herabfallende Trümmer einer Drohne hätten ein Feuer in einer Einrichtung des Stromversorgers ausgelöst, das gelöscht worden sei.

06.27 Uhr: Moskau - Luftabwehr zerstört elf Drohnen aus der Ukraine über Rostow

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hat die russische Luftabwehr elf aus der Ukraine gestartete Drohnen über der Region Rostow im Südwesten Russlands abgeschossen. Zuvor hatte der Gouverneur der Region, Wasili Golubew, auf Telegram mitgeteilt, zwei Kraftwerksblöcke des Kraftwerks Nowotscherkassk seien nach einem Brand am frühen Morgen außer Betrieb. Das Feuer sei schnell gelöscht worden und es gebe keine Verletzten. Er machte keine Angaben über die Ursache des Brandes.

05.01 Uhr: Selenskyj - Putin darf nicht gewinnen

Ungeachtet der verstärkten russischen Angriffe mit Bomben und Raketen auf Städte der Ukraine gibt sich deren Präsident Selenskyj kämpferisch. Kremlchef Putin habe als "Feind des menschlichen Lebens kein Recht zu gewinnen", sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Er muss die Fähigkeit verlieren, das Leben anderer zu zerstören." Nur so könne die Sicherheit gewährleistet werden - für die Ukrainer, die Europäer und die ganze Welt.

03.18 Uhr: Migrationsforscher warnt bei Fall der Ukraine vor Millionen weiterer Flüchtlinge

Migrationsforscher Gerald Knaus hat für den Fall einer militärischen Niederlage der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland vor Millionen weiterer Flüchtlinge aus dem Land gewarnt. "Diejenigen, die in Europa zögern, die Ukraine stärker zu unterstützen, haben immer noch nicht wirklich erfasst, was auf dem Spiel steht", sagte Knaus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und ergänzte: "Denn wenn die Ukraine den Krieg verliert, dann erleben wir die weltweit größte Fluchtbewegung seit den 1940er-Jahren. Dann kommen viele Millionen Menschen mehr." Knaus sagte: "Wir haben jetzt bereits etwa zehn Millionen vertriebene Ukrainer. Aber viele weitere Millionen Menschen sind in der Ukraine geblieben, weil sie auf einen Erfolg setzen." Schwinde dieser Glaube, könne die Zahl der Flüchtlinge "sehr schnell sehr stark wachsen".

01.49 Uhr: Faeser sieht "neue Dimension der Bedrohungen" durch Russland

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht Deutschland durch aggressives Verhalten der russischen Regierung erheblich bedroht. "Wir erleben hier tatsächlich eine neue Dimension der Bedrohungen durch die russische Aggression", sagte Faeser der "Süddeutschen Zeitung" (SZ, Montagsausgabe). "Wir sehen Einflussnahmeversuche durch Lügen, durch massive Desinformation. Aber auch die Spionage ist mindestens so aktiv", sagte Faeser.  Russland wolle zudem "den Westen auch mit Migration destabilisieren", wofür Menschen "brutal instrumentalisiert" würden, sagte Faeser.

00.31 Uhr: Anschlag auf Konzerthalle - Verdächtige bekennen sich schuldig

Drei der vier Verdächtigen, die für den Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau verantwortlich gemacht werden, haben sich vor einem russischen Gericht schuldig bekannt. Das Moskauer Bezirksgericht Basmanny verfügte, dass die vier Männer im Alter von 19, 25, 30 und 32 Jahren zunächst bis zum 22. Mai in Untersuchungshaft bleiben. Die aus Tadschikistan stammenden Verdächtigen wurden wegen der Begehung eines terroristischen Anschlags mit Todesfolge angeklagt. Bei einer Verurteilung droht ihnen lebenslange Haft.

Die drei Männer, die sich schuldig bekannten, erschienen mit schweren Blutergüssen und geschwollenen Gesichtern vor Gericht. Der vierte Angeklagte wurde direkt aus einem Krankenhaus kommend in einem Rollstuhl ins Gericht geschoben. Der 19-Jährige saß während der gesamten Verhandlung mit geschlossenen Augen da und wurde von Sanitätern betreut. Er trug einen Krankenhauskittel und wies mehrere Schnittwunden auf.

Russische Medien berichteten, dass die Männer während der Verhöre von Sicherheitskräften gefoltert worden seien. Der 30-Jährige trug eine dicke Bandage um ein Ohr. Russischen Medienberichten vom Samstag zufolge war einem der Verdächtigen während der Befragung ein Ohr abgeschnitten worden. Die Nachrichtenagentur AP konnte weder die Berichte noch die Videos, die dies angeblich zeigen, verifizieren.

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