23.08.2021, Berlin: Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Partei Die Linke, äußert sich bei einer Pressekonferenz im Karl-Liebknecht-Haus zum Konzept der Linken für eine armutsfeste Rente und zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Pressekonferenz der Linken-Spitzenkandidaten

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Ukraine: Bartsch für europäisch abgestimmte Friedensinitiative

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hat die Entscheidung der Bundesregierung, Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern, als falsch kritisiert. Stattdessen fordert er schnelle Verhandlungen mit Russland.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Nach langem Zögern will Deutschland offenbar doch Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine liefern. Dietmar Bartsch, der Fraktions-Chef der Linkspartei, sieht das kritisch. "Wer meint, dass dieser Konflikt auf dem Schlachtfeld entschieden wird, der liegt falsch", sagte er im Interview mit der Bayern 2-radioWelt. "Alle Kraft auf Diplomatie" müsse stattdessen das Motto sein.

Nach Ansicht des Linken-Politikers sollte es im Moment vor allem darum gehen, "dass die Waffen schweigen, damit es überhaupt die Möglichkeit von Verhandlungen gibt." Er wisse zwar nicht, was das Ergebnis sein werde und ob es ein Ergebnis geben werde. Wichtig sei in jedem Fall jedoch eine Waffenruhe.

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Bartsch: Verhandlungen mit Russland dringend notwendig

Bartsch betonte, dass es falsch sei, zu behaupten, es gebe bei Putin keine Bereitschaft zu Verhandlungen. "Ich will nur ganz sachlich feststellen: Bei Getreidelieferungen und beim Gefangenenaustausch hat man gesehen, dass Gespräche möglich sind.“ Verhandlungen seien dringend notwendig. Der Fraktionschef der Linken im Bundestag stellte aber auch fest, dass es komplizierte Gespräche werden dürften. "Ich sage überhaupt nicht, dass es einfach ist. Das werden vermutlich die schwierigsten Gespräche nach 1945. Es ist eine wahnsinnige Herausforderung."

Für Bartsch ist der Krieg in der Ukraine ein "völkerrechtswidriger Angriff", der durch nichts zu rechtfertigen sei. Die Lieferung von Panzern führe Deutschland seiner Ansicht nach jedoch "näher an einen Dritten Weltkrieg".

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