Brennende Paletten bei Demonstrationen in Paris
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Demonstranten am Concorde-Platz in der Nähe der Nationalversammlung in Paris

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Rentenreform: Festnahmen nach Protesten in Paris

Spontan-Demos in mehreren Städten und Krawalle in Paris: Bei Protesten gegen die Rentenreform in Frankreich sind mehr als zweihundert Menschen festgenommen worden. Die Polizei setzte in Paris Tränengas und Wasserwerfer ein.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag am .

Die Auseinandersetzung um die Rentenreform in Frankreich reißt nicht ab und die Fronten scheinen sich immer mehr zu verhärten. In mehreren französischen Städten gab es erneut spontane Demonstrationen, in Paris kam es am Donnerstagabend zu Krawallen.

Mehr als 200 Festnahmen in Paris

Nachdem Frankreichs Regierung die umstrittene Rentenreform durchgeboxt hatte, sind bei einer Demonstration in Paris gestern Abend mehr als 200 Menschen festgenommen worden. Die Polizei setzte auch Wasserwerfer und Tränengas ein, als es am Place de la Concorde zu Ausschreitungen kam. Demonstraten hatten dort Holzpaletten angezündet und Gegenstände auf die Einsatzkräfte geworfen. Auch in anderen französischen Städten wie Marseille, Dijon, Nantes, Rennes, Rouen, Grenoble, Toulouse und Nizza kam es zu Protesten.

Krawalle in Paris
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Rentenreform: Festnahmen nach Protesten in Paris

Rentenreform: Noch nicht in trockenen Tüchern

Eigentlich hätte das französische Parlament am Donnerstag über die Rentenreform abstimmen sollen. Doch die Mehrheit für die Regierung war derart wackelig, dass sie sich anders entschied und die Reform mit Artikel 49.3 durchs Parlament brachte. Der verbindet das Projekt mit einem Misstrauensvotum. Wenn die Regierung das übersteht, gilt das Projekt auch ohne Abstimmung als angenommen. Dass die Regierung damit gestürzt wird, gilt aber als wenig wahrscheinlich. Darüber abgestimmt wird Anfang kommender Woche. Das Rentenalter von 62 auf 64 Jahre anzuheben gilt als das wichtigste Vorhaben von Präsident Emanuel Macron, um die drohende Lücke in der Rentenkasse zu schließen.

Kräftemessen mit den Gewerkschaften geht weiter

Auch die Auseinandersetzung mit den Gewerkschaften ist für Präsident Macron nicht ausgestanden: Die kündigten gestern an, die Streiks fortzusetzen, die Frankreich bereits seit Wochen lähmen. Seitdem die Müllabfuhr streikt, türmen sich in Paris und anderen Städten die Müllberge. Aber auch Flüge und Züge fielen aus. Ein weiterer, landesweiter Aktionstag wurde für nächsten Donnerstag angekündigt.

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