Corona-Testzentrum: Die Pandemie hat den Staat viel Geld gekostet
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Schild zu einem Corona-Testzentrum

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Rekordhoch: Gesundheitskosten 2021 stark gestiegen

Tests, Impfungen, Ausgleichszahlungen - die Corona-Pandemie hat den Staat viel Geld gekostet. Die Gesundheitsausgaben in Deutschland haben wohl auch deshalb einen Höchststand erreicht. Welcher Posten besonders stark zu Buche schlug.

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474,1 Milliarden Euro - so hoch waren die Gesundheitsausgaben in Deutschland im zweiten Coronajahr 2021. Das waren 5.699 Euro je Einwohnerin und Einwohner, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Kosten hätten einen neuen Höchststand erreicht. "Die Gesundheitsausgaben pro Kopf und die Gesundheitsausgaben insgesamt stiegen gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent und damit am stärksten seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1992", teilte das Amt mit.

Die Kosten für unter anderem Behandlungen, Pflege und Rehabilitation waren insgesamt um 33,1 Milliarden Euro höher als im ersten Pandemiejahr 2020. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag bei 13,2 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte höher als 2020. Schon 2020 waren die Gesundheitskosten stark gestiegen.

Corona-Pandemie treibt Kosten in die Höhe

Der Statistik zufolge hatten auch 2021 pandemiebedingte Kosten einen großen Einfluss auf die Gesundheitsausgaben. Sie trugen demnach wesentlich dazu bei, dass die Ausgaben der öffentlichen Haushalte um 31,3 Prozent oder 9,8 Milliarden Euro auf 40,9 Milliarden Euro stiegen. Der Anteil der öffentlichen Haushalte an den Gesundheitsausgaben belief sich damit auf 8,6 Prozent. 2019 hatte er noch bei knapp viereinhalb Prozent gelegen.

"30,6 Milliarden Euro der Gesundheitsausgaben im Jahr 2021 standen als laufende Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie", berichteten die Statistiker. 2020 waren es nur 18,2 Milliarden Euro gewesen. Den größten Ausgabenposten in diesem Bereich bildeten öffentliche Corona-Tests: Sie kosteten 9,9 Milliarden Euro und stellten damit rund ein Drittel der pandemiebedingten Ausgaben. Selbsttests aus dem Handel wurden nicht mitgezählt.

Ausgleichszahlungen für pandemiebedingte Einnahmeausfälle - beispielsweise der Krankenhäuser - sowie Corona-Prämien summierten sich auf 9,3 Milliarden Euro, also auf knapp ein weiteres Drittel.Die Impfkampagne verursachte 2021 Ausgaben von 7,0 Milliarden Euro, das waren knapp 23 Prozent der Ausgaben im Corona-Zusammenhang. Je etwa die Hälfte kosten die Impfzentren und die Impfstoffe.

Gesundheitsausgaben: Welcher Posten trägt den größten Anteil?

Mit fast 53,8 Prozent oder 255,2 Milliarden Euro trug jedoch die gesetzliche Krankenversicherung erneut den größten Anteil an den Ausgaben im Gesundheitswesen. Dies waren 5,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für den zweitgrößten Anteil - 12,7 Prozent oder 60,2 Milliarden Euro - kamen private Haushalte und Organisationen auf. Dahinter folgten die soziale Pflegeversicherung mit einem Anteil von 10,9 Prozent oder 51,7 Milliarden Euro sowie die privaten Krankenversicherungen mit 7,7 Prozent oder 36,7 Milliarden Euro.

Auch für das Jahr 2022 schätzt das Bundesamt, dass die Gesundheitsausgaben weiter gestiegen sind. Die Schätzung geht von 498,1 Milliarden Euro aus. Das wären 24 Milliarden Euro oder 5,1 Prozent mehr als im Jahr 2021.

Mit Informationen von AFP und dpa

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