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Archivbild vom 28.9.2017: Unterstützer des Referendums in Barcelona

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Polizei zerstört Technologie für Referendum in Katalonien

Die Polizei hat die technologische Infrastruktur für das Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien offenbar zerstört. Das sagte der Vertreter der Zentralregierung in Katalonien, Enric Millo.

Damit sei es "absolut unmöglich" gemacht worden, die Abstimmung abzuhalten, sagte Millo. Die Guardia Civil habe heute die Zentrale von CTTI durchsucht, dem Technologie- und Kommunikationszentrum der Region. Die Beamten hätten Software zerstört, die für die Übermittlung der Ergebnisse aus mehr als 2.300 Wahllokalen entwickelt worden sei und für Anträge zum Abstimmen per Internet. Er schloss aus, dass ein "effektives Referendum" abgehalten werden kann "mit rechtlichen Garantien und verbindlich in der Art, wie die katalanische Regionalregierung es versprochen hat".

Polizei riegelt Wahllokale ab

Einen Tag vor dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien hat die spanische Polizei 1.300 Schulen abgeriegelt, die als Wahllokale dienen sollten. 163 Schulen seien dagegen von Familien besetzt, teilte die spanische Regierung mit. Die Befürworter des Referendums setzten sich damit über Gerichtsurteile hinweg, wonach die Abstimmung illegal ist und die Wahllokale geschlossen bleiben müssen.

Die Zentralregierung in Madrid hat Tausende Polizisten in die Region geschickt, um das Votum zu verhindern. Sie beruft sich dabei auf die Verfassung. Danach ist Spanien ein unteilbarer Staat. Nach dem Willen der Organisatoren sollen die Katalanen am Sonntag ab 09.00 Uhr wählen.