Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill
Bildrechte: picture alliance/dpa/TASS | Vyacheslav Prokofyev

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Patriarch: Westen macht uns die Ukrainer zu Feinden

Nach der Teilmobilmachung hat der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill Russlands Präsident Putin erneut den Rücken gestärkt. Es bestehe die "Gefahr", sagte er, dass der Westen die Ukraine in einen Staat verwandle, der "Russland feindlich gesinnt ist".

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat sich erneut auf Linie von Kreml-Chef Wladimir Putin zum Krieg mit der Ukraine geäußert. Bei einem Gottesdienst sprach er am Mittwoch von einer "Gefahr", dass die Gegner Moskaus die Ukraine von "einem Teil der heiligen geeinten Rus" in einen Staat verwandelten, der "Russland feindlich gesinnt ist", wie die Nachrichtenagentur Interfax meldet.

Patriarch Kyrill betet für Wiedervereinigung der "Heiligen Rus"

"Heute durchlebt unser Vaterland, die Heilige Rus, schwere Prüfungen", so das 75-jährige Kirchenoberhaupt. Das mittelalterliche Großreich Rus betrachten sowohl Russland als auch die Ukraine als ihren Vorläuferstaat. Dieser erklärte im Jahr 988 das Christentum zu seiner Religion - daher der Name "Heilige Rus".

Kyrill I. betete für eine Versöhnung und Wiedervereinigung der Rus. Er erinnerte an den russischen Sieg gegen ein tatarisch-mongolisches Heer in der Schlacht von Kulikowo vor genau 642 Jahren. Daraus leitete der Patriarch für heute ab: "Bitten wir darum, dass ohne besondere Kämpfe und Blutvergießen ein wirklicher Sieg errungen wird, der uns wieder geistige Einheit, Frieden, Wohlergehen und gegenseitige Liebe zurückgibt."

  • Zum Artikel: "Kasachstan: Papst drängt auf Frieden, Kyrill auf russische Sicht"

Wiederholte Rechtfertigungen des russischen Angriffskrieges

Der Patriarch hat wiederholt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt. In der Armee-Kathedrale in Kubinka vor den Toren Moskaus schwor er im März Soldatinnen und Soldaten persönlich auf den Kampf ein. Dem Chef der in die Ukraine einmarschierten Nationalgarde schenkte er eine Marien-Ikone. Die russisch-orthodoxe Kirche zählt die Ukraine zu ihrem kirchenrechtlichen Territorium.

Sie interessieren sich für Themen rund um Religion, Kirche, Spiritualität und ethische Fragestellungen? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter. Jeden Freitag die wichtigsten Meldungen der Woche direkt in Ihr Postfach. Hier geht's zur Anmeldung.