Papst Franziskus (r.) und Monsignore Georg Gänswein im Vatikan. Archivbild vom Mai 2023
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Papst Franziskus (r.) und Monsignore Georg Gänswein bei ihrem letzten Treffen im Vatikan. Archivbild vom Mai 2023

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Papst trifft Gänswein - erstmals nach dessen Versetzung

Ihr Verhältnis gilt als kompliziert - umso mehr, seit Papst Franziskus Georg Gänswein, den Privatsekretär seines Amtsvorgängers, nach Freiburg entsandte, was manche als "Strafversetzung" deuten. Jetzt haben sich beide erstmals wieder getroffen.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Papst Franziskus hat den langjährigen Privatsekretär seines Amtsvorgängers Benedikt XVI., Georg Gänswein, zur Audienz im Vatikan empfangen. Es ist das erste offizielle Treffen der beiden, seitdem das Oberhaupt der katholischen Kirche den 67 Jahre alten deutschen Erzbischof in sein Heimatbistum Freiburg verwiesen hat. Neben dem ehemaligen Privatsekretär von Benedikt XVI. waren auch Schwestern der Gemeinschaft "Memores Domini" bei dem Treffen zugegen. Sie führten viele Jahre den Haushalt des emeritierten Papstes.

Zu Gesprächsinhalten äußerte sich das vatikanische Presseamt nicht.

Messe zu Ehren von Benedikt XVI.

Der frühere Papst Benedikt XVI. war am Silvestertag 2022 an seinem Alterswohnsitz in den Vatikanischen Gärten gestorben. Zum ersten Todestag am vergangenen Sonntag hatte sein langjähriger Vertrauter Gänswein, der sich schon seit Tagen in Rom aufhält, eine Messe im Petersdom gefeiert. Papst Franziskus würdigte den Verstorbenen beim folgenden Mittagsgebet "voller Dankbarkeit und Bewunderung".

Kompliziertes Verhältnis zwischen Papst Franziskus und Gänswein

Gänswein war lange der Privatsekretär des deutschen emeritierten Papstes und betreute ihn bis zu dessen Tod. Das Verhältnis zwischen Papst Franziskus und Gänswein gilt seit geraumer Zeit als kompliziert. Der Pontifex schickte Gänswein Mitte Juni aus Rom nach Deutschland - und zwar ohne Amt.

Der gebürtige Schwarzwälder hatte zuvor mit einem "Nichts als die Wahrheit" betitelten Buch für Aufsehen im Vatikan gesorgt. Er berichtete von seiner Enttäuschung über Entscheidungen von Franziskus und veröffentlichte den Inhalt von teils privaten Briefen.

Das Verhältnis zwischen dem heutigen Papst Franziskus und dem sehr konservativen Gänswein gilt aber schon seit vielen Jahren als belastet, weil Benedikt sich nach seinem Rücktritt häufig in kirchenpolitischen Fragen zu Wort meldete und den Kurs des Nachfolgers kritisierte.

"Arbeitslos" in Freiburg

Bei öffentlichen Äußerungen beklagte sich Gänswein zuletzt immer wieder darüber, dass er keine offiziellen Aufgaben habe: "Ich bin jetzt hier, bin auf der Arbeitssuche sozusagen." Eine seiner wenigen Beschäftigungen: Lesungen aus seinem Buch.

Mit Informationen von KNA und dpa.

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