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Hermann Borchert mit Beate Zschäpe

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NSU-Prozess: Zschäpe-Anwalt kritisiert Bundesanwaltschaft

Mit erneuten scharfen Angriffen auf die Bundesanwaltschaft hat Beate Zschäpes Vertrauensverteidiger Hermann Borchert sein Plädoyer fortgesetzt. Er bestreitet entschieden die Mitwirkung von Zschäpe an den Taten des NSU. Von Ina Krauss

Dass Beate Zchäpe Eigentümerin der insgesamt 20 Waffen des NSU gewesen sei, oder an deren Beschaffung beteiligt gewesen sei, könne nicht bewiesen werden, so Borchert heute. Die Beweiskette der Bundesanwaltschaft kommentierte er mit den Worten: „Ein Bayer würde sagen: So ein Schmarrn.“ Die Bundesanwaltschaft würdige die Beweise einseitig, was nicht in ihr Anklageschema passe, werde passend gemacht.

Verteidiger-Marathon

Das Plädoyer von Zschäpes Wahlverteidiger Hermann Borchert, der insgesamt nur an wenigen Verhandlungstagen persönlich anwesend war, dauert voraussichtlich noch den ganzen Tag, anschließend wird sein Kollege Matthias Grasel das Wort ergreifen und Borchert wird sich dann zum Strafmaß äußern.

Prozess in der Schlussphase

Mit dem Beginn der Verteidigerplädoyers gestern befindet sich der NSU-Prozess in seiner Schlussphase. Allerdings könnten sich noch weitere Verzögerungen ergeben, da die Angeklagten das Recht haben, bis zu ihrem letzten Wort Beweisanträge zu stellen.