Ein Migrant an der türkisch-griechischen Grenze versucht, mit einer Drahtschere den Zaun durchzuschneiden
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Yasin Akgul

In der Türkei nahe der EU-Grenze zu Griechenland wurden Migranten tot aufgefunden

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Migranten an türkisch-griechischer Grenze erfroren

Auf der türkischen Seite der EU-Grenze zu Griechenland sind die Leichen erfrorener Migranten entdeckt worden. Die Menschen waren laut türkischem Innenministerium unbekleidet. Die Türkei wirft Griechenland vor, die Migranten zurückgedrängt zu haben.

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Im türkischen Dorf Pasakoy nahe des Grenzüberganges Ipsala sind mehrere mutmaßliche Migranten tot aufgefunden worden. Nach Angaben der Behörden sind sie erfroren. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu wirft griechischen Grenzbeamten vor, die Menschen zuvor entkleidet und in die Türkei zurückgedrängt zu haben. Athen hat sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Zahl der toten Migranten noch unklar

Soylu erklärte bei Twitter, es handle sich bei den Toten um zwölf Personen. Sie hätten zu einer Gruppe von 22 Migranten gehört, die von griechischen Grenzschützern wieder zurück über die Grenze gedrängt worden seien. ARD-Korrespondent Oliver Mayer-Rüth spricht in einem Tweed mit Bezug auf lokale Behörden von neun Toten.

Türkei und Griechenland: gegenseitige Vorwürfe

Die Türkei wirft den griechischen Behörden vor, immer wieder Migranten illegal von der EU-Außengrenze zurückzudrängen und zurück in die Türkei zu schicken. Griechenland streitet die Vorwürfe ab. Im Februar und März 2020 waren zehntausende Migranten an der Landgrenze zwischen den beiden Ländern gestrandet. Griechenland hinderte sie am Grenzübertritt in die EU und warf der Türkei vor, die Flüchtlinge absichtlich an die Grenze geholt und durchgelassen zu haben, um Druck auf die EU auszuüben.

Die Türkei ist ein wichtiger Querungspunkt für Migranten aus dem Nahen Osten, Asien und Afrika, die auf ein besseres Leben in EU-Ländern hoffen. Die meisten versuchen, über die nordöstliche Landgrenze nach Griechenland zu gelangen - oder sie drängen sich in überfüllte Schmugglerboote auf dem Weg zu den östlichen Inseln im Ägäischen Meer. In der Türkei leben derzeit nach offiziellen Angaben fast fünf Millionen Flüchtlinge, davon fast vier Millionen aus dem Bürgerkriegsland Syrien.

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