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Merkel: Tafeln sollten bedürftige Ausländer nicht ausschließen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hält nichts von der Entscheidung der Essener Tafel, bis auf weiteres nur noch Deutsche neu aufzunehmen. "Da sollte man nicht solche Kategorisierungen vornehmen. Das ist nicht gut", sagte Merkel.

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Die Entscheidung der Ehrenamtlichen in Essen zeige aber auch "den Druck, den es gibt", und wie viele Bedürftige auf Lebensmittelspenden angewiesen seien, so die Kanzlerin in einem RTL-Interview.

Die Essener Tafel vergibt neue Berechtigungen zum Empfang von Lebensmitteln seit dem 10. Januar vorübergehend nur noch an Bürger mit deutschem Ausweis. Begründet wird dies mit einem hohen Anteil an Ausländern, weshalb sich etwa viele ältere Menschen nicht mehr wohlfühlten und das Hilfsangebot nicht mehr wahr nähmen.

Krisensitzung bei der Tafel

Heute trifft sich der Vereinsvorstand der Essener Tafel zu einer Krisensitzung. Nähere Angaben zu den Inhalten machte der Vorsitzende Jörg Sartor bisher nicht. Beobachter gehen davon aus, dass der Vorstand über alternative Regulierungsmöglichkeiten bei der Essensausgabe berät. Nach dpa-Informationen wollen an der Sitzung auch Vertreter des Landesverbandes und des Bundesverbandes der Tafeln teilnehmen. Sator ist selbst einer von zwei stellvertretenden Landesvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen, wo es insgesamt 170 Tafeln gibt, die Lebensmittel sammeln und an Bedürftige weitergeben.