Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, besucht zusammen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Demokratiefest aus Anlass von 75 Jahren Grundgesetz und sie stehen dabei an einem Tischkicker.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Michael Kappeler

Staatsbesuch von Frankreichs Präsident Macron.

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Macron: "Deutsch-französische Beziehungen zentral für Europa"

Erstmals seit 24 Jahren absolviert ein französischer Präsident wieder einen Staatsbesuch in Deutschland. Zum Auftakt seines dreitägigen Aufenthalts ist Emmanuel Macron am Nachmittag mit seiner Frau zum Demokratiefest im Regierungsviertel gekommen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Macron begann am Sonntag einen knapp dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland. Es ist - ungeachtet zahlreicher Konsultationen etwa auf Regierungsebene - der erste Besuch dieser Art eines französischen Präsidenten seit 24 Jahren. Zum Auftakt seines Staatsbesuchs schaut Frankreichs Präsident beim Demokratiefest in Berlin vorbei.

Gemeinsam mit Bundespräsident Steinmeier blickt er auf das deutsch-französische Verhältnis. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron haben die Bedeutung der Freundschaft beider Länder unterstrichen. "Die deutsch-französischen Beziehungen sind für Europa unabdingbar und wichtig", sagte Macron zu Beginn seines Staatsbesuchs in Deutschland am Sonntag in Berlin. Er widersprach dem Eindruck, der deutsch-französische Motor Europas sei ins Stottern geraten. "Das stimmt nicht. Wir schreiten voran", sagte Macron laut offizieller Übersetzung.

Steinmeier: Beweis für deutsch-französische Freundschaft

Steinmeier sieht den Besuch Macrons als einen "Beweis für die Tiefe der deutsch-französischen Freundschaft". Weiter sagte er: "Es gab immer wieder Kritik daran, dass Frankreich und Deutschland in einzelnen Punkten unterschiedlicher Meinung waren, aber bis in die letzten Tage hinein gibt es doch genügend Belege dafür, dass wir uns trotz unterschiedlicher Ausgangspunkte am Ende einigen." Zudem verwies Steinmeier auf die Rolle beider Länder in Europa. "Wenn Deutschland und Frankreich sich einig sind, dann geht in Europa immer noch sehr viel", sagte er.

Macron betont die Wichtigkeit der Europawahl

"Wir wollen gemeinsam die Demokratie feiern", sagte der Bundespräsident mit Blick auf das Demokratiefest zum 75. Jahrestag von Grundgesetz und Bundesrepublik. "Wir wollen diesen Besuch zu einem wirklichen Fest machen", sagte Steinmeier. "Wir wollen gemeinsam die Demokratie feiern.

Macron warnte vor dem Erstarken der Nationalisten in Europa. "Wenn diese an der Macht gewesen wären, dann hätten wir keine Impfstoffe gehabt (...) und die Ukraine fallen gelassen, um Russland zu unterstützen", sagte er mit Blick auf die Corona-Pandemie und den Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022. Es gebe eine "Faszination für den Autoritarismus", warnte Macron. "Wir erleben einen existenziellen Moment in Europa", fügte er hinzu. "Ich glaube wirklich, dass Europa sterben kann." Macron betonte die Bedeutung der Europawahl im Juni. Europa sei der einzige Weg, um Demokratie und die gemeinsamen Werte zu verteidigen.

Macron ist drei Tage in Deutschland unterwegs

Nach Berlin werden Macron und seine Frau Brigitte an diesem Montag nach Dresden reisen. Dort will der französische Präsident am Nachmittag vor der Frauenkirche eine europapolitische Rede halten. Am Dienstag geht es weiter nach Münster, wo Macron der Internationale Preis des Westfälischen Friedens verliehen werden soll. Dabei wird Steinmeier die Laudatio halten. Nach dem Staatsbesuch steht am Dienstagabend in Schloss Meseberg nördlich von Berlin der deutsch-französische Ministerrat auf dem Programm.

Mit Informationen von afp und dpa.

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