Es ist geschafft: Der Öltanker "FSO Safer" vor der Küste Jemens ist leergepumpt. Einsatzkräfte konnten die gesamte Ladung von 159 Millionen Litern Öl auf ein anderes Schiff umleiten. Die Gefahr eines Auseinanderbrechens oder einer Explosion der "FSO Safer" ist damit gebannt.
Der Öltanker ist knapp fünf Jahrzehnte alt und mittlerweile schrottreif. Denn seit Jahren wird er nicht mehr gewartet. Das Schiff wurde als schwimmendes Öllager genutzt. Die Vereinten Nationen befürchteten eine "monumentale" Umweltkatastrophe. Eine "tickende Zeitbombe" sei nun entschärft worden, heißt es jetzt. Die Vorbereitung und die Bergung des Öls kostete mehr als 120 Millionen Dollar. Deutschland gehört mit gut zwölf Millionen Dollar zu den größten Spendern.
Kritik an Energiekonzernen
Doch jetzt fehlen weitere Millionen, um das 350 Meter lange Schiff verschrotten zu lassen. Der Chef des UN-Entwicklungsprogramms, Achim Steiner, kritisiert die Öl- und Gasindustrie, die sich bislang nur wenig engagierte. Er nannte es "peinlich", dass sich die Konzerne angesichts von Rekordgewinnen nicht in der Lage sähen, sich zu beteiligen.
Die Vereinten Nationen hatten sich in den vergangenen Monaten intensiv um den Bergungseinsatz bemüht. Der Sorge war groß, dass es zu einer verheerenden Ölpest kommen könnte, wie sie der Frachter "Exxon Valdez" 1989 vor Alaska verursacht hatte.
Steiner dankte jetzt vor allem dem Unternehmen, das das Abpumpen des Öls durchgeführt hat. Denn die Aktion gestaltete sich nicht zuletzt wegen Temperaturen von teilweise über 40 Grad als schwierig.
Mission mitten im Kriegsgebiet
Der Einsatz fand auch mitten in einem Konfliktgebiet statt. Im Jemen bekriegen sich seit Jahren Regierungstruppen und Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Der Vereinten Nationen mussten nach Angaben von Steiner immer wieder vermitteln, um die Mission nicht zu gefährden.
Mit Informationen von dpa, Reuters und AP.
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