Nach dem Unabhängigkeitsbeschluss des Parlaments in Barcelona hatte die Zentralregierung in Madrid die Regionalregierung Ende Oktober entmachtet und selbst die Kontrolle in der wirtschaftsstarken Region übernommen. Gleichzeitig rief Ministerpräsident Rajoy eine schnelle Neuwahl aus. Nun stellt sich die Frage, ob sich die Befürworter einer Unabhängigkeit oder die Gegner durchsetzen. Der Ausgang der Wahl gilt als völlig offen.
Wahlkampf im Exil und in Haft
Der Wahlkampf war davon geprägt, dass die bekanntesten Kandidaten der Unabhängigkeitsbefürworter entweder im Exil oder in Haft sind. Der nach Belgien geflohene Ex-Regionalpräsident Puigdemont etwa hatte mit Videoauftritten und über die sozialen Medien einen Wahlkampf aus der Ferne betrieben. Rund 5,5 Millionen Katalanen sind zu den Urnen gerufen. Beobachter erwarten eine Wahlbeteiligung von mehr als 80 Prozent. Die Wahllokale öffnen heute um 9.00 Uhr und schließen um 20.00 Uhr. Mit ersten einigermaßen aussagekräftigen Ergebnissen wird gegen 22.00 Uhr gerechnet.