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Robert Habeck, Bündnis90/Die Grünen

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Grüne kritisieren Seehofer wegen Özil

Grünen-Chef Robert Habeck hat Innen- und Sportminister Horst Seehofer (CSU) mitverantwortlich für die Entfremdung vieler Deutsch-Türken und indirekt auch für den Rücktritt Mesut Özils aus der Nationalmannschaft gemacht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

"Wenn der Sportminister sagt, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört, dann ist das klar als Ausladung an alle muslimischen Spieler zu verstehen", sagte Habeck der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Das Signal, das so an Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln gesendet wird, ist fatal. Denn sie spüren genau, wie sie in unserem Land immer stärker ausgegrenzt und stigmatisiert werden", sagte Habeck.

Habeck: Özil-Debatte "muss uns jetzt wachrütteln"

"Die Saat, die die politische Rechte gesät hat und die unter anderem von führenden CSU-Politikern gegossen wurde, geht also auf", erklärte der Grünen-Vorsitzende. "Die auf Mesut Özil zugespitzte Debatte muss uns jetzt wachrütteln", sagte er. 

Özils Kritik am DFB

Özil hatte in seiner Rücktrittserklärung Rassismus-Erfahrungen angeprangert und unter anderem kritisiert, Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes hätten seine türkischen Wurzeln nicht respektiert.

Seehofer hatte im März der "Bild" gesagt: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Deutschland ist durch das Christentum geprägt." Die hierzulande lebenden Muslime gehörten aber "selbstverständlich" dazu.