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Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU)

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Glyphosat-Streit: Bundesagrarminister Schmidt will Wogen glätten

Nach seinem umstrittenen Glyphosat-Votum will Agrarminister Schmidt (CSU) auf Umweltministerin Hendricks (SPD) zugehen und mit ihr gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Der rechte SPD-Flügel fordert derweil ein "Zeichen des guten Willens".

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Schmidt betonte, er wolle bei den Fragen der nationalen Umsetzung mit Hendricks gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Er werde Kontakt zu Hendricks suchen und Schritte zur Reduzierung des Glyphosateinsatzes abstimmen. Es gehe darum, den Einsatz von Glyphosat künftig restriktiver zu gestalten, sagte Schmidt der "Bild"-Zeitung.

SPD empört über Schmidts Glyphosat-Votum

Deutschland hatte in Brüssel am Montag auf Veranlassung von Schmidt einer Verlängerung der Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat zugestimmt, obwohl Umweltministerin Hendricks dagegen war. Die SPD zeigte sich äußerst verärgert über Schmidts Vorgehen. Kanzlerin Angela Merkel rügte Schmidt öffentlich.

Schmidt sieht keine Auswirkungen auf mögliche Regierungsbildung

Der Vorfall habe negative Auswirkungen auf die mögliche Bildung einer erneuten Großen Koalition, hieß es. Doch hier sieht Schmidt keine Probleme: "Ich gehe davon aus, dass eine mögliche künftige Regierung der Bundesrepublik Deutschland nicht an der Frage Zustimmung oder Enthaltung zu Glyphosat scheitert, zumal wir durch die Zustimmung in der Sache mehr erreicht haben, als mit einer Enthaltung."

SPD will Zeichen des guten Willens

Der rechte SPD-Flügel will derweil verhandeln - und fordert Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, als Zeichen des guten Willens den Weg für das von der Union blockierte gesetzliche Rückkehrrecht von Teil- auf Vollzeit freizumachen. "Das wäre eine vertrauensbildende Maßnahme in Richtung SPD. Das rettet die Sache nicht, aber das Klima", sagte der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Kahrs.

Steinmeier trifft sich mit CDU, CSU, SPD

Am Donnerstag treffen sich die drei Parteichefs Martin Schulz (SPD), Horst Seehofer (CSU) und Angela Merkel (CDU) mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, um nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen einen Ausweg aus der Regierungsbildungskrise zu suchen. Denkbar sind eine erneute große Koalition, eine Merkel-Minderheitsregierung oder Neuwahlen.