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Sturmtief "Friederike" wütet in Niedersachsen

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"Friederike": Tipps für gestrandete Reisende

Orkan "Friederike" hat tausende Reisende in Deutschland ausgebremst. Die Bahn hat den Fernverkehr eingestellt. Wer jetzt auf einem Bahnhof gestrandet ist, dem wird mit Taxigutscheinen oder einer Übernachtungsmöglichkeit geholfen. Von W. Schrag

Seit heute Mittag fordert die Deutsche Bahn die Reisenden auf, ihre Zugreisen in den Norden und Westen nicht anzutreten. Dabei ist die Bahn kulant: Die Fahrkarten bleiben bis eine Woche nach dem Ende der Störung gültig, wenn man die Reise heute oder morgen angetreten hat. Auch Tickets mit Zugbindung dürfen für andere Züge flexibel eingesetzt werden. Außerdem können Reisende ihre Tickets kostenlos stornieren.

Übernachtungszüge und Erstattungen

Für Fahrgäste, deren Zug gestoppt wurde, hat die Bahn an verschiedenen Bahnhöfen in NRW, Niedersachsen und Hessen Übernachtungszüge bereitgestellt. Wenn sich der Zug erheblich verspätet oder nicht ankommt, bekommen Reisende ebenfalls die Tickets erstattet. Ein Sturm gilt laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs nämlich nicht als höhere Gewalt.

Ohne Reiseantritt kein Anspruch

Wer allerdings die Reise nicht antreten konnte, hat keinen Anspruch auf Ersatz von Hotelkosten oder auf einen Taxigutschein. Für diese Reisenden habe die Bahn keine Fürsorgepflicht, wie ein Bahnsprecher sagte. 

Bahn verteidigt Einstellung des kompletten Fernverkehrs

Die Deutsche Bahn verteidigte ihre Entscheidung, vorsorglich den Fernverkehr in ganz Deutschland einzustellen. 

"Es wäre fahrlässig, die Züge irgendwo, wo man noch fahren kann, noch fahren zu lassen und dann bleiben Hunderte Fahrgäste auf irgendeinem Bahnhof oder schlimmstenfalls auf freier Strecke hängen. Diese Situation müssen wir vermeiden und deshalb diese harte Entscheidung, den Fernverkehr komplett in Deutschland einzustellen." Bahnsprecher Achim Stauß

Auch morgen noch erhebliche Einschränkungen

Der erste bundesweite Stopp des Bahn-Fernverkehrs seit dem Orkan "Kyrill" vor elf Jahren bringt für Reisende auch am Freitag noch deutliche Einschränkungen. Betroffene Strecken müssten erst mit Hubschraubern abgeflogen werden, um mögliche Schäden zu sichten, erklärte ein Bahnsprecher. Dann müsse eine Lok ohne Fahrgäste die Strecke abfahren, bis klar sei, dass die Gleise nutzbar sind. Die Bahn bat die Kunden, Reisen - wenn möglich - zu verschieben.