Bildrechte: dpa-Bildfunk/Pavel Golovkin

Archivbild vom 30.04.2018: Alexei Nawalny, oppositioneller Aktivist und Anwalt, spricht auf einer Demo in Moskau

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Festnahmen bei Protesten gegen Russlands Präsident Putin

Bei landesweiten Protesten gegen Russlands Präsident Wladimir Putin sind Dutzende Anhänger von Oppositionsführer Alexej Nawalny festgenommen worden.

Im sibirischen Krasnojarsk seien 14 Demonstranten und ein Journalist zum Teil mit Gewalt in Gewahrsam genommen worden, teilte die Bürgerrechtsorganisation OVD-Info mit. 

In der Stadt Tscheljabinsk im südlichen Ural wurden nach Angaben eines Aktivisten drei Menschen noch vor Beginn der Demonstration festgenommen. Im sibirischen Barnaul gab es nach Angaben von Nawalnys Team mindestens zehn Festnahmen. Bereits am Freitag waren mehrere seiner Unterstützer festgesetzt worden.

Nawalny, der bei der Präsidentenwahl im März nicht kandidieren durfte, hatte für heute zu landesweiten Protesten gegen Putins bevorstehende Amtseinführung aufgerufen. Das Motto dazu lautet: "Er ist nicht unser Zar."

Keine Genehmigung in Moskau und St. Petersburg

Die geplanten Massenkundgebungen in Moskau und St. Petersburg, die um 13.00 Uhr (MESZ) beginnen sollten, wurden von den Behörden nicht genehmigt. Nach Medienberichten und Postings in sozialen Medien strömten trotzdem hunderte oder mehr Menschen zu Protesten in mindestens zehn Städten im Fernen Osten Russlands und in Sibirien. 

Auch im Mai 2012 war es bei Massenprotesten gegen Putins Vereidigung für seine dritte Amtszeit zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen, mehr als 400 Menschen wurden damals festgenommen.

Putin hatte die Präsidentschaftswahl im März mit mehr als 76 Prozent der Stimmen klar gewonnen - nicht zuletzt weil sein Hauptwidersacher Nawalny von der Wahl ausgeschlossen war.

Putin wird am Montag für seine vierte Amtszeit als Präsident vereidigt.