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Carles Puigdemont

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Festnahme in Deutschland: Puigdemont wird Amtsrichter vorgeführt

Der frühere katalanische Regionalpräsident Puigdemont soll nach seiner Festnahme in Schleswig-Holstein dem Amtsgericht vorgeführt werden. Derweil haben in Katalonien tausende Menschen gegen die Festnahme des Separatistenführers demonstriert.

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Nach der Festnahme Puigdemonts geht es nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft nun erst einmal darum, seine Identität zu überprüfen. Außerdem soll entschieden werden, ob er in Auslieferungshaft kommt oder zunächst auf freien Fuß. Ob er letztendlich an Spanien ausgeliefert wird, entscheidet dann das Oberlandesgericht Schleswig.

Festnahme löst Demonstrationen aus

In Katalonien gab es gestern Abend nach seiner Festnahme massive Proteste. Allein in Barcelona gingen mehr als 50.000 Menschen auf die Straße. Es kam zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Dabei wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörden mehr als 90 Menschen verletzt, darunter mehr als 20 Beamte. Die Polizei setzte Schlagstöcke ein und gab auch Warnschüsse in die Luft ab. Es gab mindestens vier Festnahmen. Auch in anderen Städten Kataloniens gingen Menschen für Puigdemont auf die Straße. Bei Protesten in Lleida wurden sieben Menschen verletzt, in Tarragona eine Person.

Festnahme auf Autobahn A7 bei Schleswig

Der ehemalige Regionalpräsident Puigdemont war gestern laut Polizei bei der Einreise aus Dänemark auf einer Autobahnraststätte an der A7 bei Schleswig gestoppt worden. Grundlage war ein europäischer Haftbefehl. Wie Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) bestätigte, wurde der 55 Jahre alte Puigdemont in die Justizvollzugsanstalt Neumünster gebracht. Gegen ihn wird in Spanien wegen des Unabhängigkeitsreferendums vom Oktober unter anderem wegen Rebellion ermittelt. Puigdemont drohen deshalb bis zu 30 Jahre Haft.