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Fussball WM Russland

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EU-Parlamentarier rufen zu Fußball-WM-Boykott auf

EU-Parlamentarier haben zu einem Boykott der Fußball-WM in Russland aufgerufen. Auf Initiative der deutschen Abgeordneten Rebecca Harms fordern 60 Abgeordnete, die WM nicht mit einem Besuch zu adeln. Von Kai Küstner

"An alle Regierungen der EU" richtet sich der Aufruf der Europa-Parlamentarier, dem bevorstehenden Fußball-Fest in Russland fernzubleiben: 60 Abgeordnete sind parteiübergreifend der Meinung, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt sei, "Putin in einem Fußballstadion die Hand zu schütteln", wie es in dem Brief heißt.

Zuletzt habe der russische Präsident mit dem Giftgasanschlag von Salisbury europäische Werte verhöhnt.

"Willkürliche Bombenangriffe auf Schulen, Krankenhäuser und Wohngebiete in Syrien; die brutale militärische Invasion der Ukraine; Versuche, die EU zu schwächen und destabilisieren – all das steht nicht auf der Visitenkarte eines guten WM-Gastgebers." Aus dem offenen Brief

Keine Regierungsvertreter aus Island und Großbritannien bei WM

Sowohl Großbritannien als auch Island hatten bereits erklärt, keine Regierungsvertreter zu dem Sport-Großereignis zu entsenden. Die deutsche Grünen-Abgeordnete Rebecca Harms ruft nun ebenso wie die Mitunterzeichner dazu auf, diesem Boykott-Beispiel zu folgen.

Wobei sich die Europa-Abgeordneten durchaus des Gegenarguments bewusst zu sein scheinen, dass Sport-Diplomatie bisweilen erfolgreich dabei sein kann, auch politische Konflikte zu entschärfen.

"Auch wir sind der Überzeugung, dass Sport helfen kann, metaphorische Brücken zu bauen. Aber solange Putin echte Brücken in Syrien in die Luft sprengt, können wir nicht so tun, als sei diese Weltmeisterschaft ein Sportereignis wie jedes andere." Aus dem offenen Brief