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Fahndungsfoto der Polizei

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Erpresser vergiftet Lebensmittel - Millionenbetrag gefordert

Die Polizei fahndet öffentlich nach einem mutmaßlichen Erpresser, der bundesweit mit der Vergiftung von Lebensmitteln droht. Der etwa 50-jährige Mann soll bereits Gläser mit vergifteter Babynahrung in Geschäfte in Friedrichshafen gebracht haben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Der Unbekannte will Millionenbeträge von deutschen Supermarkt-Ketten erpressen. Vergiftete Nahrungsmittel, darunter Babynahrung, seien bisher nur in Friedrichshafen am Bodensee gefunden worden, die in einem Erpresserschreiben genannt wurden, teilte die Polizei mit. Betroffen waren demnach fünf Gläschen. Die Ermittler gehen zwar davon aus, alle vergifteten Gläser entdeckt zu haben. Es sei jedoch falsch, sich nur auf Babynahrung zu konzentrieren, alle Lebensmittel könnten betroffen sein.

Skrupelloser Täter

Der oder die Unbekannten gingen skrupellos vor, sagte ein Polizeisprecher. "Wir nehmen den Täter ernst." Er habe gedroht, 20 verschiedene Lebensmittel in Lebensmittel- und Drogeriemärkten im In- und Ausland zu vergiften. Den Ermittlern zufolge wurde von dem Erpresser ein zweistelliger Millionenbetrag gefordert. Laut "Bild"-Zeitung handelt es sich um zehn Millionen Euro.

Als Giftstoff verwendeten der oder die Täter den Behörden zufolge Äthylenglykol. "Es wurde in die Nahrung eingerührt", sagte Ministerialrätin Petra Mock. Es handele sich um eine klare, süß schmeckende Flüssigkeit. "Schon 30 Milliliter sind bei Erwachsenen gesundheitsgefährdend", sagte sie. Äthylenglykol müsse aber nicht tödlich sein, wenn rechtzeitig ärztlich dagegen vorgegangen werde.

Aufruf zur Vorsicht

Die Polizei bat Kunden um besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit. Es drohten "sehr ernsthafte Gesundheitsgefahren bis hin zum Tod", sagte ein Polizeisprecher. Die Menschen sollten auf manipulierte Produkte achten und die Polizei informieren. Es gebe aber keinen Grund für Panik und Hysterie.

Fahndungsfoto veröffentlicht

Das veröffentlichte Foto zeigt laut Polizei einen dringend Tatverdächtigen. Es handele sich um einen etwa 50 Jahre alten Mann mittlerer Größe mit schlanker, sportlicher Statur, sagte Polizeivizepräsident Uwe Stürmer. Der Mann habe "eventuell zur Tarnung" eine Brille getragen. Besonders auffällig sei ein weißer Sohlenrand an den Sportschuhen des Abgebildeten. "Bei dem Mann handelt es sich sehr wahrscheinlich um den Giftausbringer."