Ein Patient wird in eine Krankenhaus in Peking eingeliefert
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Ein Patient wird in eine Krankenhaus in Peking eingeliefert

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Corona: Die Ereignisse vom 12. bis 18. Dezember im Rückblick

Nachrichten und Entwicklungen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom12. bis 18. Dezember im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Sonntag, 18. Dezember 2022

18.50 Uhr: FDP fordert Untersuchungsausschuss zur Maskenaffäre

Die FDP verlangt einen Untersuchungsausschuss des Bundestags zur Aufklärung der Maskenaffäre während der Corona-Pandemie. "Nach dem Kampf gegen die Pandemie muss jetzt die Zeit der Aufarbeitung beginnen, beispielsweise durch die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses im Deutschen Bundestag", sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Der könnte dazu beitragen, fragwürdige Maskengeschäfte aufzuklären." Im Sommer hatte allerdings der Bundesgerichtshof entschieden, dass in beiden Fällen der Vorwurf der Bestechlichkeit nicht erfüllt sei. Im bayerischen Landtag befasst sich bereits ein Untersuchungsausschuss mit der Affäre. Die Wählerinnen und Wähler hätten einen Anspruch auf vollumfängliche Aufklärung - "nicht nur in Bayern, sondern bundesweit", so Djur-Sarai weiter.

05.44 Uhr: China meldet 2.097 neue Corona-Fälle

China verzeichnet nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission 2.097 neue Corona-Fälle. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen noch bei 2.286 gelegen. Allerdings ist die Gesamtzahl unzuverlässig, da China seit der Lockerung der Null-Covid-Politik landesweit weniger Tests durchführt. Die offiziellen Zahlen geben deshalb derzeit kein zuverlässiges Bild mehr über die Lage im Land. Neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus wurden ebenfalls keine gemeldet. Die Zahl der Corona-Toten liegt weiterhin bei 5.235. China hat in der vergangenen Woche einige der weltweit strengsten Maßnahmen zur Covid-Bekämpfung abgeschafft und erlebt nun einen sprunghaften Anstieg der Infektionen. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus nach dem chinesischen Neujahrsfest Ende Januar explodieren könnte.

Samstag, 17. Dezember 2022

08.05 Uhr: Intensivmediziner: Kaum freie Intensivbetten

Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis hat sich besorgt über den „aktuell extrem hohen“ Krankenstand in Deutschland geäußert. In vielen Regionen gebe es so gut wie keine freien Intensivbetten mehr. "Corona-Infektionen sind in diesem Winter nicht mehr das Hauptproblem", erläuterte der Mediziner. "Derzeit kämpfen wir gegen sehr breit gefächerte Krankheitsbilder: Grippe, RS-Virus, Corona und andere Atemwegserkrankungen, dazu die üblichen Notfälle."

07.20 Uhr: US-Gericht bestätigt Aufhebung pandemiebedingter Asylbeschränkungen

Konservativ geprägte US-Staaten sind mit dem Versuch gescheitert, in der Frühphase der Pandemie verhängte Beschränkungen der Asylpolitik beizubehalten. Ein Berufungsgericht in Washington D.C. lehnte am Freitag (Ortszeit) entsprechende Gesuche ab. Damit läuft am kommenden Mittwoch die unter Ex-Präsident Donald Trump eingeführte Regelung aus, wonach Grenzschutzbeamte Asylsuchende mit Verweis auf die Vermeidung einer Covid-19-Ausbreitung rasch abweisen können - sofern keine weiteren Berufungsanträge eingereicht werden.

06.55 Uhr: WTO kann sich nicht auf Patentlockerung für Corona-Medikamente einigen

Die Mitgliedstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) haben sich nicht innerhalb einer von ihnen selbst vereinbarten Frist auf eine Patentlockerung für Corona-Tests und -Medikamente einigen können. Nach zähen Verhandlungen beschlossen sie am Freitag in letzter Minute lediglich, die Einigungsfrist zu verlängern. Eigentlich hätte bis Samstag eine Lösung in der Frage gefunden werden sollen, ob nach Corona-Impfungen auch bei Tests und Medikamenten die Patentregeln gelockert werden. Die 164 WTO-Staaten hatten im Juni beschlossen, die Patentrechte für Corona-Impfungen zu lockern. Damit sollten die weltweite Produktion angekurbelt und der freie Zugang zu Impfungen auch in ärmeren Ländern ermöglicht werden.

06.35 Uhr: Online-Unterricht für Schanghais Schüler

Aufgrund der steigenden Covid-19-Infektionszahlen schickt das Bildungsministerium der chinesischen Wirtschaftsmetropole Schanghai die meisten Schüler der Grund-, Mittel- und Oberschulen ab dem kommenden Montag in den Online-Unterricht. Die Behörde forderte in einer Erklärung auch Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen auf, den Betrieb einzustellen. China hat in der vergangenen Woche einige der weltweit strengsten Maßnahmen zur Covid-Bekämpfung abgeschafft und erlebt nun einen sprunghaften Anstieg der Infektionen. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus nach dem chinesischen Neujahrsfest Ende Januar explodieren könnte.

05.40 Uhr: RKI meldet 34.308 Neuinfektionen und 147 Todesfälle

In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Corona-Virus um 34.308. Das sind 1443 Fälle mehr als am Samstag vor einer Woche, als 32.865 Fälle verzeichnet wurden. Die Gesamtzahl liegt damit bei über 36,9 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 251,7 von 247,8 am Vortag. Das RKI meldet 147 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die bekannte Gesamtzahl steigt damit auf 159.884.

Freitag, 16. Dezember 2022

18.07 Uhr: Forscher der Uni Erlangen: Corona-Pandemie hat Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen verschärft

Sportwissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben untersucht, welche Maßnahmen dem Bewegungsmangel von Kindern und Jugendlichen entgegenwirken können. Wie die Uni mitteilt, haben die Forscher im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums eine Bestandsaufnahme zu "Bewegungsförderung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland" entwickelt. Diese soll als Informationsgrundlage dienen, um politische Maßnahmen gegen den Bewegungsmangel weiterzuentwickeln. Demnach hatte die Corona-Pandemie dramatische Auswirkungen auf das Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Insbesondere weil aufgrund von Corona Kontaktbeschränkungen galten, Sportstätten, Kitas und Schulen geschlossen waren, habe sich der Bewegungsmangel nochmals verschärft, so die Uni.

Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sollten sich Säuglinge und Kleinkinder so viel wie möglich, Kindergartenkinder mindestens 180 Minuten pro Tag und Schulkinder und Jugendliche mindestens 60 Minuten pro Tag bewegen. Nicht näher genannte Studien aus Deutschland belegen der Uni zufolge, dass sich nicht einmal die Hälfte der Vier- und Fünfjährigen ausreichend bewegt. Je älter die Kinder werden, desto größer werde der Anteil derjenigen, die sich zu wenig bewegen.

16.33 Uhr: Bundestagsparteien in Impfdebatte geschlossen gegen AfD

In einer von der AfD beantragten Aktuellen Stunde zu "Nebenwirkungen der Corona-Impfung" stellten sich am Freitag Redner aller anderen Fraktionen geschlossen gegen die AfD. Sie hielten ihr vor, Falschnachrichten zu verbreiten und Verunsicherung und Angst in der Bevölkerung schüren zu wollen.

Der AfD-Politiker Martin Sichert hatte zum Wochenbeginn Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung präsentiert, mit denen er einen steilen Anstieg etwa bei Fällen von "plötzlich eingetretenem Tod" (Diagnosecode R96.0) zum Jahresbeginn 2021 belegen wollte.

Experten der Kassenärztlichen Vereinigungen stellten allerdings klar, dass die konkreten Zahlen, die die AfD angefordert hatte und auch deren Aufarbeitung gar nichts über eine Zunahme plötzlicher Todesfälle aussagen könnten. Es gebe in den gesamten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten von 2012 bis 2022 keine Auffälligkeiten bei den von der AfD genannten Todesarten.

15.05 Uhr: Bayerisches Gesundheitsministerium: Rückzahlung unrechtmäßiger Corona-Bußgelder ab 2023

Wie das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) geurteilt hat, waren einige der bayerischen Corona-Verbote im April 2020 nicht rechtmäßig. Bayerns Gesundheitsministerium bereitet sich aktuell auf die Rückzahlung entsprechender Bußgelder vor. Allerdings wird noch die schriftliche Begründung des BVerwG-Urteils abgewartet. Damit ist erst im neuen Jahr zu rechnen. Davor wird es keine Rückzahlungen geben.

11.31 Uhr: Papst sieht Solidarität als wichtigste Lektion aus Corona-Krise

Papst Franziskus fordert von der Menschheit ein Lernen und Konsequenzen aus der Corona-Pandemie. Als wichtigste Lektion der durch das Virus ausgelösten weltweiten Krise sieht der Papst die Erkenntnis, "dass wir alle einander brauchen" und dass unser größter, wenn auch zerbrechlichster Schatz die menschliche Geschwisterlichkeit" als Kinder Gottes sei. Niemand könne sich allein retten.

In seiner am Freitag vorgestellten Botschaft zum katholischen Weltfriedenstag (1. Januar) erklärt der Papst, die Jahre der Pandemie-Krise hätten gezeigt, dass "das Vertrauen in den Fortschritt, in die Technologie und in die Effekte der Globalisierung übertrieben gewesen" sei. Sie habe sich "in eine individualistische und götzendienerische Vergiftung" verwandelt, die Gerechtigkeit, Eintracht und Frieden verhindere. Daher seien nun alle Völker eingeladen, das Wort "gemeinsam" wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Weiter heißt es in der Botschaft des Papstes: "Nur in Geschwisterlichkeit und Solidarität sind wir in der Lage, Frieden zu schaffen, Gerechtigkeit zu gewährleisten und die schmerzlichsten Ereignisse zu überwinden." Die wirksamsten Antworten auf die Pandemie seien jene gewesen, bei denen sich "gesellschaftliche Gruppen, öffentliche und private Institutionen und internationale Organisationen zusammenschlossen und Partikularinteressen beiseiteließen, um die Herausforderung zu meistern".

09.48 Uhr: Söder weist Verantwortung an Masken-Deals zurück

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat jede Verantwortung für Missstände beim Einkauf von Corona-Schutzmasken durch die Staatsregierung während der Pandemie zurückgewiesen. "Es gab keinen Einfluss, keine Weisungen etwas einzelnes zu tun", sagte der CSU-Chef am Freitag bei seiner Zeugenvernehmung im Untersuchungsausschuss Maske des bayerischen Landtags. Söder ist der letzte geladene Zeuge in dem Gremium, welches vor rund einem Jahr seine Arbeit aufgenommen hatte.

  • Zum Artikel: Söder im Masken-Ausschuss: "Es gab keine Weisungen"

Die zentrale Verantwortung für den Ankauf von Masken habe beim Gesundheitsministerium und beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gelegen, sagte Söder. Er selbst sei zuständig gewesen, die "große Linie" in der Pandemiebekämpfung vorzugeben. "Man muss sich als Ministerpräsident nicht um jedes Detail kümmern. Man zählt auch nicht jede Maske."

5:35 Uhr: Krankenhausgesellschaft fordert Ende der Isolationspflicht für Beschäftigte

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat sich für ein Ende der Corona-Isolationspflicht für Klinikbeschäftigte ohne Symptome ausgesprochen. "Wir erkennen mittlerweile auch in unseren Nachbarstaaten, dass die Pandemie zunehmend an Gefahr verloren hat", sagte Vorstandschef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Deshalb sei eine Aufhebung der Isolationspflicht zu rechtfertigen, gerade angesichts teils dramatischer Personalengpässe in Krankenhäusern. Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, warnte dagegen vor einer Aufhebung. "Wie das Stoppschild im Straßenverkehr Gefahren regelt, so wirkt die Isolationspflicht bei Corona: Sie schützt andere", sagte Brysch dem RND. Zuvor hatte bereits die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ein Ende der Isolationspflicht für medizinisches Personal mit positivem Corona-Test gefordert.

Viele Krankheitsausfälle bei Ärzten und Pflegekräften bereiten Kliniken bundesweit Probleme. So berichteten Krankenhäuser in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bremen von einer angespannten Personallage. Langfristig will Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) das Problem mildern, indem mehr Studienplätze für Medizin geschaffen werden. "Wir brauchen 5.000 zusätzliche Medizinstudierende, sonst können wir die Babyboomer-Generation nicht angemessen versorgen", sagte er im ZDF. Er wolle deshalb auf die Länder zugehen

05.30 Uhr: Inzidenz steigt laut RKI leicht

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 247,8 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 239,6 gelegen (Vorwoche: 219,9; Vormonat: 203,4). In Bayern liegt der Wert am Freitag Morgen bei 121,9.

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Donnerstag, 15. Dezember 2022

20.20 Uhr: RKI - Inzidenz legt im Wochenvergleich erneut leicht zu

Die bundesweite Corona-Inzidenz ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in der vergangenen Woche erneut leicht gestiegen. Der Wert nahm in der Woche bis zum 11. Dezember im Vergleich zur Vorwoche um sieben Prozent zu, wie das RKI in seinem Covid-19-Bericht von Donnerstagabend schrieb. Bereits eine Woche zuvor war die Inzidenz um acht Prozent gestiegen. Das RKI blickt im Bericht aber auf mehrere Faktoren, da die Inzidenz allein das Geschehen nur unvollständig widerspiegelt. Die Zahl der Krankenhausaufnahmen zu Covid-19 stabilisierte sich demnach in den vergangenen Wochen. Neben Corona belastet vor allem die aktuelle Grippewelle die Krankenhäuser.

18.35 Uhr: Söder vor Vernehmung im Masken-Untersuchungsausschuss

Kurz vor dem Jahresende steuert der Untersuchungsausschuss "Maske" im bayerischen Landtag auf seinen Höhepunkt zu. Ziemlich genau ein Jahr nach der Einsetzung des Ausschusses steht dort am Freitag die Vernehmung von Ministerpräsident Markus Söder an. Der CSU-Chef ist der letzte geladene Zeuge.

Bei Söders Befragung dürfte es wie bei vielen anderen Zeugen unter anderem darum gehen, wie er persönlich in die Vermittlung von Maskengeschäften der Staatsregierung zu Beginn der Pandemie im Winter und Frühjahr 2020 involviert war - und wo er möglicherweise auch an Entscheidungen beteiligt war. Dass sich Söder immer wieder selbst in die Beschaffung von Masken eingeschaltet hatte, ist bekannt. Es dürfte auch erneut der Fall zur Sprache kommen, bei dem das Unternehmen von Söders Ehefrau dem Freistaat ein Maskenangebot unterbreitet hatte. Am Ende wurde es aber nicht realisiert.

17.10 Uhr: Bundesregierung will überschüssigen Corona-Impfstoff abbestellen

Die Bundesregierung bemüht sich darum, absehbar überschüssige Corona-Impfstofflieferungen an Deutschland noch zu stornieren oder zu reduzieren. Es geht um bereits früher im Rahmen der europaweiten Beschaffung vorgenommene Bestellungen für insgesamt 160 Millionen Dosen für 2023 und 2024, wie es aus Kreisen des Gesundheitsministeriums hieß. Diese würden aber nicht mehr benötigt, da bis mindestens Herbst 2023 genug Impfstoff auch mit fortentwickelten Präparaten für neue Virusvarianten gesichert sei.

Man sei in Verhandlungen, die über die EU-Kommission vorgenommenen zusätzlichen Bestellungen für 2023 und 2024 abzubestellen oder zu verringern, hieß es aus dem Ministerium weiter. Dabei sei die von der vorherigen Bundesregierung verfolgte Strategie, ein Portfolio aus verschiedenen Impfstoffen anzulegen, richtig gewesen. Im Lauf des neuen Jahres soll die Impfstoffbeschaffung aber auch umgestellt werden - vom zentralen Krisen-Einkauf durch den Bund zu einer regulären Beschaffung wie für andere Impfstoffe auch.

16.23 Uhr: Unionsfraktion fordert Hilfen für Schausteller

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert mehr Hilfestellungen für die Schaustellerbranche nach der Corona-Krise. Sie legte einen Antrag für einen Neustart für Schausteller, Marktkaufleute und Zirkusse vor, der im Januar 2023 im Deutschen Bundestag debattiert werden soll.

Corona habe die Schausteller "hart getroffen", erklärte Julia Klöckner, wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seit 2020 habe es für sei einen Umsatzrückgang von 71 Prozent gegeben. Die Fraktion forderte die Regierungskoalition auf, die Schaustellerbranche mit konkreten Maßnahmen zu unterstützen. Dringend erforderlich seien Korrekturen im Rahmen der Schlussabrechnung der Corona-Hilfen. Es brauche wirksame Energiepreisbremsen, mehr Rechtssicherheit für Öffnungen, eine bessere Verlustverrechnung, Turboabschreibungen und mehr Fachkräfte.

14.17 Uhr: China verteidigt Null-Covid-Politik

Inmitten des großen Anstiegs an Corona-Fällen in China hat die chinesische Propaganda die vor einer Woche abrupt aufgehobene strikte Null-Covid-Strategie verteidigt. Mit den harten Maßnahmen seien Voraussetzungen geschaffen und Zeit gewonnen worden, um die Politik jetzt dem schwächeren Omikron-Virus anzupassen und die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung zu verringern, argumentierte das kommunistische Parteiorgan "Volkszeitung" in einem Kommentar.

Laut dem Nothilfe-Koordinator der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Mike Ryan, konnte die Null-Covid-Politik das Virus jedoch zuletzt nicht mehr eindämmen. "Die zunehmend intensive Ausbreitung passierte lange bevor die Maßnahmen geändert wurden", betonte er bei einer Pressekonferenz in Genf. Die Lockerung habe die aktuelle Corona-Welle nicht ausgelöst.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus ließ durchblicken, dass Peking nicht ausreichend mit der UN-Gesundheitsbehörde kooperiert, um dem Auslöser der Pandemie auf den Grund zu gehen. "Wir fordern China weiterhin auf, die von uns verlangten Daten zur Verfügung zu stellen und Studien durchzuführen, damit wir den Ursprung des Virus besser verstehen können", sagte er am Mittwoch.

12.55 Uhr: Land Bremen will Maskenpflicht im Nahverkehr abschaffen

Das Land Bremen will bis Anfang März des kommenden Jahres die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr abschaffen. „Wir erleben seit Monaten volle Fußballstadien, Konzerte und Veranstaltungen ohne Maskenpflicht“, sagte am Donnerstag Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne). „Daher gibt es aus unserer Sicht keinen Grund mehr, nach dem Winter an der Maskenpflicht festzuhalten, solange es die Pandemielage zulässt.“Bis zum 1. März solle die Maskenpflicht aber aufrechterhalten bleiben, um die Fahrgäste vor einer möglichen Corona-Welle zu schützen, ergänzte Schaefer. Sachsen-Anhalt und Bayern haben die Maskenpflicht im ÖPNV bereits abgeschafft. Sie begründeten diesen Schritt mit einer stabilen Infektionslage. In Schleswig-Holstein soll die Maskenpflicht Ende des Jahres fallen.

11.31 Uhr: Umfrage - Schüler haben nach Pandemie weiter Lernrückstände

Viele Kinder und Jugendliche sehen sich nach eigener Einschätzung durch die Schulausfälle in der Corona-Pandemie weiterhin im Lernrückstand - allerdings weniger als noch vor einem Jahr. In einer repräsentativen Befragung von rund 1.000 Schülerinnen und Schülern durch das Allensbach-Institut im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung in diesem Herbst sagten 12 Prozent (Vorjahr 27 Prozent), sie glaubten, deutlich im Rückstand zu sein. 47 Prozent gaben an, etwas im Rückstand zu sein (Vorjahr 52 Prozent). Nur noch 17 Prozent (Vorjahr 38 Prozent) gaben allerdings an, sich wegen der Lernrückstände Sorgen zu machen.

Die meisten Schulen haben der Umfrage zufolge Unterstützungsangebote gemacht, um versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen. Nur 11 Prozent der Kinder und Jugendlichen wussten von keinen Maßnahmen zu berichten. Bund und Länder hatten über ein «Aufholprogramm Corona» Mittel für zusätzliche Lernangebote bereitgestellt.

11.06 Uhr: Drastische Auswirkungen von Pandemie auf Kinos und Museen

Im ersten Jahr der Corona-Pandemie haben Kultureinrichtungen in Deutschland durch Schließungen und restriktive Zugangsregeln dramatische Einbußen erlebt. Kinos verzeichneten 2020 mehr als zwei Drittel weniger Besucher als noch im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt 38,1 Millionen Kinobesuche konnten gezählt werden, das war der niedrigste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000.

Jeder Einwohner ging im Schnitt 0,5 Mal ins Kino. 2019 hatte diese Zahl noch bei 1,4 gelegen. Auch Museen hatten 63 Prozent weniger Besuche als 2019. Mit 41,5 Millionen Besuchern war auch das ein Negativrekord. Im Schnitt ging 2020 jeder in Deutschland 0,5 Mal ins Museum, vor der Pandemie waren es noch 1,3 Mal gewesen. Bei den öffentlichen und privaten Theatern war bereits die Spielzeit 2019/2020 teilweise betroffen. In diesem Zeitraum gingen mit 18,4 Millionen Besuchern 30 Prozent weniger Menschen ins Theater als in der Spielzeit 2018/2019. Im Schnitt besuchte jeder Mensch das Theater in der Spielzeit 2019/2020 0,2 Mal.

10.08 Uhr : Deutsche Firmen in China erwarten nach Corona-Kurswechsel besseres Jahr 2023

Die deutschen Unternehmen in China setzen nach der plötzlichen Abkehr von der Null-Covid-Strategie auf ein besseres Jahr 2023. Der Kurswechsel werde zu mehr Planbarkeit führen und das Vertrauen von Unternehmen sowie Investoren wieder stärken, sagte Clas Neumann, Vorsitzender der Deutschen Handelskammer in China, am Donnerstag. Nach einem enttäuschenden Jahr 2022 sei dies ein Wendepunkt. "Die deutschen Unternehmen werden ihre Geschäftstätigkeit rasch an die neuen Bedingungen anpassen, um die zu erwartende Covid-Infektionswelle zu bewältigen. Danach werden sie optimistischer in das kommende Jahr blicken."

Für nächstes Jahr gaben in einer Umfrage der Handelskammer 50 Prozent der befragten Firmen an, einen höheren Umsatz zu erwarten. 37 Prozent kalkulieren 2023 mit höheren Gewinnen. Befragt wurden im Spätsommer knapp 600 Unternehmen. Die kommunistische Führung in Peking hatte nach immer stärkeren regierungskritischen Protesten Anfang Dezember - drei Jahre nach Ausbruch der Pandemie - ihre strenge Corona-Politik aufgeweicht.

05.16 Uhr: RKI registriert 44.875 Neuinfektionen - Inzidenz bei 239,6

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 239,6 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 231,2 gelegen (Vorwoche: 214,2; Vormonat: 212,0).

Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI zuletzt 44.875 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 40.256) und 230 Todesfälle (Vorwoche: 125) innerhalb eines Tages. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 36.905.873 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Mittwoch, 14. Dezember 2022

23.35 Uhr: USA bieten China Hilfen beim Kampf gegen Coronavirus an

Die USA haben China ungeachtet der Spannungen zwischen beiden Ländern Hilfe beim Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie angeboten. "Wir haben deutlich gemacht, dass wir bereit sind, auf jede Weise zu helfen", sagte der Sprecher für Nationale Sicherheit, John Kirby. China habe allerdings bislang keine Hilfe erbeten. Zuvor hatte die China Meheco Group mitgeteilt, dass sie mit dem US-Arzneimittelhersteller Pfizer den Import des Covid-19-Medikaments Paxlovid vereinbart habe. China kämpft mit einer Infektionswelle nach der Aufgabe der "Null-Covid"-Strategie. Die strengen Isolierungen wurden diesen Monat gelockert, nachdem es zu Protesten gegen die Beschränkungen gekommen war.

22.23 Uhr: WHO - Corona-Fälle in China schon vor Lockerung strikter Regeln rasant gestiegen

In China ist die Zahl der Corona-Infektionen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits vor der jüngsten Lockerung der strikten Corona-Beschränkungen rasant angestiegen. Die "explosionsartige Zunahme" der Fälle in China und die "erhöhte Übertragungsintensität" hätten "lange vor der Lockerung der Null-Covid-Politik begonnen", sagte der Leiter der WHO-Notfallabteilung, Michael Ryan, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Genf. Der Nutzen von Kontrollmaßnahmen habe sich angesichts der hohen Ansteckung durch die Omikron-Variante geändert. Corona sei nicht plötzlich außer Kontrolle geraten, weil China die Beschränkungen aufgehoben habe. Die Krankheit habe sich deshalb stark ausgebreitet, "weil die Kontrollmaßnahmen an sich sie nicht aufhalten konnten". Er glaube, dass die chinesischen Behörden mit ihrer abrupten Kehrtwende "strategisch entschieden" hätten, dass die strengen Regeln für sie "nicht mehr die beste Option" seien, sagte Ryan.

18.04 Uhr: China Meheco und Pfizer unterzeichnen Paxlovid-Vereinbarung

Die China Meheco Group wird künftig das Covid-Medikament Paxlovid des US-Pharmakonzerns Pfizer in China vertreiben. Mit Pfizer sei eine Vereinbarung über den Import und Vertrieb von Paxlovid geschlossen worden, teilte China Meheco in einer Mitteilung an die Börse Shanghai mit. Diese gelte bis zum 30. November 2023. Erst kürzlich hat China damit begonnen, von seiner strikten "Null-Covid"-Politik abzurücken. Im Gefolge des Kurswechsels der chinesischen Regierung bilden sich lange Schlangen vor den Fieberkliniken und es gibt Furcht vor einer starken Infektionswelle. Anfang der Woche begann eine chinesische Gesundheitsplattform offenbar mit dem Online-Verkauf von Paxlovid.

17.32 Uhr: Rechnungshof - Wirkung von 100 Milliarden Euro Corona-Hilfen unklar

Die EU hat während der Corona-Pandemie 100 Milliarden Euro zur Sicherung von Arbeitsplätzen bereitgestellt, laut dem Europäischen Rechnungshof ist deren Wirkung jedoch nicht messbar. Die EU-Kommission solle ihre Unterstützung nun gründlich bewerten, rieten die Prüfer aus Luxemburg in einem Bericht. Dabei solle man auch Betrugsrisiken unter die Lupe nehmen. Von 19 Mitgliedsstaaten, die das Darlehensprogramm in Anspruch nahmen, meldeten demnach 18 Unregelmäßigkeiten oder mutmaßlichen Missbrauch.

Iliana Ivanova, zuständiges Mitglied des Rechnungshofs, lobte die rasche Reaktion der Brüsseler Kommission auf die Corona-Krise. "Aber die Schnelligkeit hatte ihren Preis", sagte Ivanova.Welche Auswirkungen die Soforthilfe habe, sei noch nicht klar, erklärte sie. "Zwar gibt es Hinweise auf Erfolge, doch liegen nicht genug belastbare Daten vor, um zu beurteilen, wie viele Arbeitsplätze tatsächlich gerettet wurden." Bislang wurden fast 92 Milliarden Euro an Darlehen ausgezahlt, mehr als die Hälfte davon an Italien und Spanien. Nach Schätzungen des Rechnungshofs erreichten die Hilfen im Jahr 2020 rund 31,5 Millionen Menschen und 2,5 Millionen Unternehmen.

16.38 Uhr: WHO hofft auf Ende der Corona-Pandemie im Jahr 2023

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist optimistisch, dass der globale Gesundheitsnotstand wegen der Corona-Pandemie im nächsten Jahr aufgehoben werden kann. Die Hoffnung sei, im nächsten Jahr zu sagen: "Dies ist keine Pandemie mehr", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Klar sei aber auch: "Das Virus wird bleiben." Die Welt habe aber die Werkzeuge wie Impfstoffe, Medikamente und Verhaltensregeln, um damit fertig zu werden.

Die WHO kann nicht eine Pandemie "für beendet" erklären. Der Begriff Pandemie kommt im Instrumentarium der WHO, den internationalen Gesundheitsregeln, gar nicht vor. Sie kann nur die darin beschriebene und Ende 2020 wegen Corona verhängte "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" (PHEIC) aufheben. Eine Aufhebung von Corona-Vorschriften etwa in Deutschland ist nicht daran gebunden, dass die WHO die Notlage aufhebt. Ein unabhängiger Expertenrat betrachtet die weltweite Lage regelmäßig und empfiehlt der WHO, ob eine Notlage aufgehoben oder beibehalten werden soll.

16.09 Uhr: Caritas fordert Aufhebung von Corona-Schutzmaßnahmen in Pflegeheimen

Die Caritas fordert das Ende der Corona-Schutzmaßnahmen in Altenheimen in Bayern. Die Altenheime müssten im dritten Jahr der Pandemie wieder mehr Eigenständigkeit bekommen, erklärten die oberbayerische Caritas-Vorständin Gabriele Stark-Angermeier und die Geschäftsleiterin der Caritas-Altenheime in München und Oberbayern Doris Schneider. Die Seniorinnen und Senioren wünschten sich "ein Stück Normalität wie bei jedem daheim".

Die strenge Verpflichtung für Besucherinnen und Besucher, immer einen tagesaktuellen Test vorzulegen, habe zu einem deutlichen Rückgang der Besuchszahlen geführt, bedauerte Schneider. Weil es immer weniger Teststationen gebe und die Bürgertests für drei Euro abgeschafft seien, verschärfe sich die Lage. Dass die Senioren viel weniger Besuch bekämen, sei "unmenschlich".Es gebe bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Pflegeeinrichtungen und der Wohnheime für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen kein Verständnis dafür, "dass nach wie vor die nahezu gleichen Maßnahmen umzusetzen sind wie in den Hochphasen der Corona-Pandemie", sagte Stark-Angermeier.

15.03 Uhr: Studie - Einsamkeit von Älteren wegen Corona massiv gestiegen

Die Einsamkeit von älteren Menschen in Deutschland hat einer Studie zufolge in der Corona-Pandemie deutlich zugenommen. Bei vielen über 85-Jährigen habe sie besonders lange angehalten, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken. Demnach stieg der Anteil der Menschen ohne ausreichende Sozialbeziehungen im ersten Jahr der Pandemie in allen Altersgruppen. Besonders stark waren allerdings die über 60-Jährigen betroffen, wie das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) ermittelte.

Demnach lag in der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen der Anteil derer, die sich im Corona-Sommer 2020 einsam fühlten, mit 13,1 Prozent am höchsten. Vor der Pandemie hatte der Anteil unter ihnen bei neun Prozent und damit etwa so hoch wie in anderen Altersgruppen gelegen. Auffällig ist zudem, dass diese "Einsamkeitsquote" in allen Altersgruppen nach dem Sommer 2020 fast auf Vor-Corona-Niveau zurückging, aber nicht bei den über 85-Jährigen. Dort ist die Quote den Angaben zufolge deutlich gestiegen: Noch 2014 lag sie bei 3,5 Prozent; von 7,8 Prozent im Sommer 2020 stieg sie auf mehr als 12,4 Prozent Anfang vorigen Jahres.

14.57 Uhr: Große Silvester-Party in Rio kehrt ohne Einschränkungen zurück

Die brasilianische Metropole Rio de Janeiro veranstaltet erstmals seit der Corona-Pandemie die berühmte Silvesterparty am Strand von Copacabana wieder ohne Einschränkungen. Dies kündigte Rios Bürgermeister Eduardo Paes bei einer Pressekonferenz an.

Die Silvesterparty in Rio ist eine der bekanntesten der Welt und zieht jedes Jahr Millionen Touristen in die "wunderbare Stadt" am Meer. Das Feuerwerk wird von Flößen in der Atlantikbucht abgefeuert, am Stadtstrand Copacabana treten auf mehreren Bühnen Musiker, Bands und DJs auf. Die Party fand im Jahr 2020 nicht statt; die Stadtstrände wurden abgeriegelt. Auch im vergangenen Jahr wurde die offizielle Feier abgesagt. Es gab aber das Feuerwerk und private Feste am Strand.

14.25 Uhr: Großrazzia wegen Coronahilfe-Betrug und Auto-Hehlerei

Bei einer Großrazzia gegen mutmaßliche Autohehler und Coronahilfe-Betrüger sind mehr als 300 Polizisten und 10 Steuerfahnder in fünf Bundesländern ausgerückt. Schwerpunkt war Nordrhein-Westfalen mit 20 Städten, in denen durchsucht wurde. "Große Fische sind uns ins Netz gegangen", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU): "Die anderen Fische werden wir auch noch bekommen."

Neben NRW habe es Maßnahmen in Hessen, Berlin, Hamburg und Niedersachsen gegeben. Zwei Hauptbeschuldigte in einem der Ermittlungskomplexe seien polizeibekannte Clan-Angehörige, sagte Reul. Nach dpa-Informationen sind sie dem Al-Zein-Clan zuzurechnen. Beim Corona-Betrug geht es um Geldwäsche mit Steuergeldern: Es seien Scheinfirmen gegründet worden, um mit ihnen Corona-Hilfen zu ergaunern, sagte Reul.

11.43 Uhr: Maßnahme aus Corona-Zeiten - Regierung verlängert gelockerte Vorgaben für Kurzarbeitergeld bis Mitte 2023

Die Bundesregierung hat die vereinfachten Zugangsregeln zum Kurzarbeitergeld bis Ende Juni 2023 verlängert. Der "schreckliche Angriffskrieg" Russlands gegen die Ukraine habe eine unsichere wirtschaftliche Situation geschaffen, erklärte Bundesarbeitsminister Huberts Heil (SPD) in Berlin. "Kurzarbeit bleibt weiter eine stabile Brücke über ein tiefes wirtschaftliches Tal." Auch Leiharbeiternehmerinnen und -arbeitnehmer profitierten von der Verlängerung, betonte der Minister.

Der vereinfachte Zugang zum Kurzarbeitergeld war in der Corona-Pandemie beschlossen und mehrmals verlängert worden. Der Bundesrat hatte im Oktober grünes Licht dafür gegeben, dass die Bundesregierung per Verordnung weitere Verlängerungen beschließen darf. Nun soll es bis Mitte des nächsten Jahres für die Beantragung weiterhin ausreichen, wenn mindestens zehn Prozent der Beschäftigten von Arbeitsausfall betroffen sind. Darüber hinaus sollen Beschäftigte nach wie vor keine Minusstunden aufbauen müssen, bevor sie Kurzarbeitergeld beziehen dürfen.

10.45 Uhr: Touristikkonzern TUI findet aus Corona-Krise zurück in die Gewinnzone

Der Touristikkonzern TUI scheint nach schweren Jahren und Milliardenverlusten vor allem wegen der Corona-Pandemie zurück auf dem Weg in die Gewinnzone zu sein. Im Geschäftsjahr 2022 vervierfachte das Unternehmen im Jahresvergleich seinen Umsatz auf 16,55 Milliarden Euro und reduzierte den Verlust auf 277 Millionen Euro, wie TUI am Mittwoch mitteilte. Im Geschäftsjahr 2021 hatten unter dem Strich noch rund 2,5 Milliarden Euro Verlust gestanden.

Besonders im vierten Quartal des vom Kalenderjahr abweichenden Geschäftsjahres reichte das Geschäft demnach wieder an das Vorkrisenniveau heran. Von Juli bis September zählten die TUI-Angebote wie Resorts, Hotels und Kreuzfahrten 7,6 Millionen Gäste - mit 93 Prozent annähernd so viel wie im vierten Quartal 2019.

09.44 Uhr: Corona drückte Angebote der Jugendhilfe auf historisches Tief

Corona hat 2021 einen massiven Einbruch bei den Angeboten der Jugendhilfe ausgelöst. "Nicht nur im Schul- und Kita-Betrieb, auch bei den Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten hat die Pandemie im Alltag von jungen Menschen tiefe Spuren hinterlassen", heißt es in einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes. Im zweiten Corona-Jahr nahmen bundesweit rund 4,4 Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an öffentlich geförderten Angeboten der Jugendarbeit teil. Das waren nur etwa halb so viele junge Menschen (minus 49 Prozent) wie vor der Pandemie 2019.

Damals lag die Teilnehmerzahl den Angaben nach noch bei rund 8,6 Millionen jungen Menschen.Gleichzeitig sank auch die Zahl der Angebote wie etwa Ferienfreizeiten, Gruppenstunden oder Sportveranstaltungen. Sie gingen um knapp ein Drittel (minus 32 Prozent) auf 106.700 zurück. Damit verzeichnet die 2015 eingeführte, in zweijährlichen Abständen veröffentlichte Statistik im zweiten Corona-Jahr einen historischen Tiefststand.

06.00 Uhr: Infektionszahlen in China steigen - Lage wird unübersichtlich

Eine Woche nach der Lockerung der strikten Corona-Politik in China schaffen es die Behörden des Landes nicht mehr, die Ausbreitung des Virus genau zu verfolgen. Die wahre Zahl an Infektionen könne nicht mehr angegeben werden, erklärte die nationale Gesundheitsbehörde. "Viele asymptomatische Menschen machen keine PCR-Tests mehr, deshalb ist es unmöglich, die aktuelle Zahl von asymptomatisch Infizierten akkurat zu benennen."

Vize-Regierungschefin Sun Chunlan gab laut Medienberichten an, dass die Zahl der Infektionen in der Hauptstadt Peking "rasant steigt". Angesichts dessen bevorraten sich viele Menschen mit Medikamenten, in Online-Netzwerken wird über ausverkaufte Arzneimittel und lange Schlangen vor Apotheken in der Hauptstadt berichtet. Viele Unternehmen, Geschäfte und Restaurants in Peking sind lahmgelegt, weil ein Großteil der Beschäftigten krank ist. Krankenhäuser müssen einen Ansturm von Covid-Patienten bewältigen, während sich auch das Gesundheitspersonal reihenweise ansteckt. Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, die Krankheit möglichst zuhause auszukurieren und nicht in die Kliniken zu strömen.

05.00 Uhr: RKI registriert 48.327 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 231,2

In Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Coronavirus um weitere 48.327 Fälle gestiegen. Das sind 2996 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 45.331 verzeichnet wurden. Die Gesamtzahl liegt damit bei über 36,8 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 231,2 von 228,1 am Vortag. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Das RKI meldet außerdem 187 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die bekannte Gesamtzahl steigt damit auf 159.364.

Dienstag, 13. Dezember 2022

19.16 Uhr: Reisekonzern TUI zahlt Corona-Staatshilfe zurück

Der Reisekonzern TUI hat mit der Bundesregierung einen Plan zur vollständigen Tilgung der staatlichen Finanzhilfe in der Corona-Krise vereinbart. Die noch ausstehende Stille Einlage des Staates sowie eine Optionsanleihe werde zum Preis von mindestens 730 Millionen Euro zurückgezahlt, teilte TUI am Dienstag mit. Das Geld dafür soll aus einer Kapitalerhöhung kommen. Der Aufsichtsrat des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe dem Fahrplan zugestimmt. "Zügige Rückführung der Staatshilfen war immer unser Ziel", erklärte TUI-Chef Sebastian Ebel. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt: Die TUI ist stabil und auf dem Weg zurück zu nachhaltigem, profitablem Wachstum." Die Aktionäre müssen auf der Hauptversammlung im Februar 2023 den Kapitalmaßnahmen zustimmen. Der Staat stützte TUI wegen des völligen Einbruchs im Reisegeschäft 2020 mit insgesamt 4,3 Milliarden Euro, um eine Insolvenz zu verhindern.

18.11 Uhr: Wolfsburger Spieler sollen Bahn-Mitarbeiter im Zug begleiten

Als Strafe für das aus Sicht des VfL Wolfsburg «unprofessionelle und unangebrachte» Verhalten und Nichteinhalten der Maskenpflicht während einer Zugfahrt sollen Fußball-Profis des Clubs Bahn-Mitarbeiter begleiten. "Wir haben da zwei, drei Überlegungen", sagte Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung". Die momentan favorisierte Überlegung sei, "Zugbegleiter zu begleiten auf ihrer Tour – und zwar einen Tag lang".

Mehrere Spieler des Bundesligisten hatten sich bei der Anreise im Zug zum Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen im Oktober nicht an die geltende Maskenpflicht gehalten. Ein Journalist des WDR beobachtete das Geschehen und hielt es teils auf Video fest. Dabei trugen einige Profis keinen Mund-Nasen-Schutz, zudem sollen sich Spieler teilweise über die Regeln lustig gemacht haben. Einige Profis entschuldigten sich, Schmadtke empfing die Mannschaft wegen der Vorkommnisse zu einer extra einberufenen Sitzung.

17.57 Uhr: Experten weisen AfD-Darstellung zu möglichem Todesfall-Anstieg durch Impfungen zurück

Experten der Kassenärztlichen Vereinigungen haben eine Datenanalyse der AfD-Fraktion zu einem vermeintlich deutlichen Anstieg von plötzlichen Todesfällen zum Jahresbeginn 2021 zurückgewiesen. Die Aufregung entbehre jeder Grundlage, teilte der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Dominik von Stillfried, mit. Die Abrechnungsdaten der Jahre 2012 bis 2022 zeigten keine Auffälligkeiten bei den von der AfD genannten Diagnoseschlüsseln.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Martin Sichert, hatte am Montag Daten vorgestellt, die er bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) abgefragt hatte. Seiner Darstellung nach ab dem ersten Quartal 2021 deutlich mehr Sterbefälle bei "Plötzlich eingetretenem Tod". Sichert forderte, die Corona-Impfungen auszusetzen, bis ein Zusammenhang ausgeschlossen werden könne.

Das ZI wies Sicherts Darstellung zurück und teilte mit, der scheinbare Anstieg sei eine Konsequenz der Datenauswahl durch die AfD. Für die Analyse seien nur die Daten derjenigen abgefragt worden, die im Jahr 2021 krankenversichert waren. Wer 2021 noch im System der Krankenversicherung war, für den könne in den Jahren vorher auch keine Todesdiagnose gestellt worden sein, so die Erklärung für den steilen Anstieg der Zahlen ab 2021.

16.00 Uhr: Betrüger sollen mit fiktiven Testzentren Millionen ergaunert haben

Eine Betrüger-Bande soll sich mit der Abrechnung von erfundenen Corona-Tests aus nicht existenten Testzentren im Raum Köln mehr als 16 Millionen Euro erschlichen haben. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit, nachdem die Ermittler in den Stunden zuvor mit Durchsuchungen gegen Verdächtige vorgegangen waren und vier Haftbefehle vollstreckt hatten. Insgesamt gebe es 22 Beschuldigte in dem Verfahren. Der "mutmaßliche Hauptdrahtzieher" sei auf Sizilien festgenommen worden.

Die Gruppe soll zum Nachteil der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein Geld für angebliche Corona-Tests kassiert haben, die sie aber gar nicht durchgeführt hatte, weil die vermeintlichen Testzentren dazu gar nicht existierten. Von rund 21,5 Millionen beantragten Geldern seien rund 16,6 Millionen tatsächlich ausgezahlt worden, so die Ermittler. Mehr als sechs Millionen seien beschlagnahmt worden. Es fehle damit aber weiterhin eine Millionensumme.

14.33 Uhr: Onlineplattform bietet Covid-Medikament Paxlovid in China an

In China ist das Covid-Medikament Paxlovid von Pfizer offenbar erstmals im Internethandel erhältlich. Eine chinesische Gesundheitsplattform meldete das Medikament bereits nach einer knappen halben Stunde ausverkauft, nachdem in den Medien über die Verfügbarkeit berichtet wurde. Das Medikament kann nur beim Vorlegen eines positiven Covid-19-Testergebnisses gekauft werden.

Wie aus der App des Gesundheitsunternehmens 111.inc hervorgeht, kostet eine Packung Paxlovid 2980 Yuan (rund 405 Euro). In China wird nach dem plötzlichen Kurswechsel bei der strikten Corona-Politik eine starke Infektionswelle erwartet. Paxlovid, das im Februar in der Volksrepublik zugelassen wurde, ist in Krankenhäusern zur Behandlung von Hochrisikopatienten in mehreren Provinzen erhältlich, wie die chinesische Zeitung "Yicai" im März berichtete.

12.51 Uhr: Bund und Länder wollen nach Pandemie Bewegung und Sport stärken

Nach den Jahren der Corona-Pandemie wollen Bund, Länder und Kommunen Sportangebote in Deutschland wieder stärker fördern. Auf einem "Bewegungsgipfel" in Berlin verpflichteten sie sich dazu, neue Sportstätten zu errichten und Angebote für Kinder sowie Jugendliche zu erweitern. Ebenso wollen sie das Ehrenamt im Sport fördern und Fahrrad- und Fußwege ausbauen. Auch im Internet sollen entsprechende Angebote präsenter werden.

"Mit dem heutigen Gipfel geben wir Sport und Bewegung die politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit, die wir nach den Pandemiejahren hierfür dringend brauchen", sagte Sportministerin Nancy Faeser (SPD). Sport sei mehr als reine Freizeitgestaltung. Er sei für die körperliche und psychische Gesundheit jedes Einzelnen entscheidend. Nach Ansicht von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist Sport der beste Weg, um Krisensituationen abzufedern. Der Alltag biete zahlreiche Möglichkeiten für Bewegung. Das betreffe sowohl Kitas, Schulen und Betriebe als auch Seniorenheime. Diese Lebenswelten müssten gestärkt werden.

12.08 Uhr: Nach Festland-China lockert auch Hongkong seine Corona-Restriktionen

Nach Festland-China hat auch die Sonderverwaltungszone Hongkong ihre Corona-Restriktionen für ihre Bürger und Besucher weiter gelockert. Für den Besuch der Innenräume diverser Einrichtungen sei ab Mittwoch die Nutzung der Corona-Tracking-App "LeaveHomeSafe" keine Voraussetzung mehr, sagte der Hongkonger Regierungschef John Lee am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Einreisende aus dem Ausland dürfen demnach wieder direkt nach ihrer Ankunft Cafés und Restaurants besuchen. Allerdings sei für den Besuch von Lokalen und bestimmter anderer Orte weiterhin ein Corona-Impfnachweis nötig, hieß es weiter.

10.55 Uhr: Polizei vollstreckt vier Haftbefehle wegen Betrugs mit Corona-Testabrechnungen

Wegen mutmaßlichen Millionenbetrugs mit Abrechnungen von Corona-Tests hat die Polizei vier Haftbefehle in Nordrhein-Westfalen und Italien vollstreckt. In nordrhein-westfälischen Städten sowie in Palermo gab es am Dienstagmorgen zudem Durchsuchungen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Köln mitteilten. Hintergrund ist demnach ein bei der Staatsanwaltschaft Köln geführtes Ermittlungsverfahren wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges mit Corona-Testabrechnungen.

08.45 Uhr: Öffentliche Kulturausgaben 2020 deutlich gestiegen

Bund, Länder und Gemeinden haben im Corona-Jahr 2020 zusammen 14,5 Milliarden Euro für Kultur ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, waren das fast 16 Prozent oder zwei Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Grund für den starken Ausgaben-Anstieg seien vor allem die Corona-Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern gewesen, hieß es. Mit diesem Sondereffekt waren die Kulturausgaben um 55 Prozent höher als im Jahr 2010.

06.26 Uhr: Mehr Homeoffice auch nach Pandemie erwartet

Der Homeoffice-Schub wird einer Umfrage zufolge in vielen deutschen Unternehmen auch nach der Corona-Pandemie anhalten. Firmen der Informationswirtschaft, zu denen die IKT-Branche, Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zählen, erwarten, dass ein Drittel ihrer Belegschaft mindestens einmal wöchentlich von Zuhause aus arbeiten wird, wie aus einer Studie des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW hervorgeht. Vor der Pandemie waren es durchschnittlich 10 Prozent der Beschäftigten. Industrieunternehmen rechnen im Schnitt mit einem Anstieg von 2 Prozent vor der Pandemie auf 10 Prozent.

05.00 Uhr: RKI registriert 53.745 Neuinfektionen, Inzidenz bei 228,1

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 53.745 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 46.787) und 211 Todesfälle (Vorwoche: 188) innerhalb eines Tages. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 228,1. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 210,8 gelegen (Vorwoche: 204,2; Vormonat: 222,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

04.51 Uhr: Chinesen feiern Abschaffung der staatlichen Reise-App

Die Menschen in China feiern die Abschaffung der staatlich vorgeschriebenen Reise-App, mit der festgestellt werden konnte, ob sie in Gebiete mit hohen Corona-Infektionen gereist waren. Die chinesische Regierung hatte in der vergangenen Woche nach weitreichenden Protesten damit begonnen, wichtige Teile ihrer "Null-Covid"-Politik außer Kraft zu setzen. Am Montag wurde die Reise-App um Mitternacht deaktiviert. Die chinesischen Telekommunikationsunternehmen kündigten an, sie würden die mit der App verbundenen Nutzerdaten löschen.

02.44 Uhr: Chinesische Infektionszahlen sinken - trotz Lockerungen

In China sinkt die Zahl der täglichen Ansteckungen auch nach den Lockerungen der strikten Corona-Beschränkungen weiter. Die Nationale Gesundheitskommission meldete binnen Tagesfrist 7.679 Infektionen, am Vortag wurden 8.838 verzeichnet. Die Zahl der Todesfälle bleibt unverändert bei 5.235.

Montag, 12. Dezember 2022

18.21 Uhr: Von der Leyen will für Souveränitätsfonds das EU-Budget aufschnüren

Deutschland und die anderen EU-Staaten sollten nach Ansicht von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine weitgehende Überarbeitung des langfristigen EU-Haushalts in Erwägung ziehen. Ein "frischer Blick" auf das Budget würde auch die Tür für die Schaffung eines Souveränitätsfonds öffnen, sagte von der Leyen heute in Brüssel. Der aktuelle Haushalt für den Zeitraum von 2021 bis Ende 2027 sei zu einem Zeitpunkt beschlossen worden, als man noch keine Ahnung von der bevorstehende Krise gehabt habe. Deutschland ist als größter EU-Nettozahler bislang strikt gegen eine Aufstockung des in äußerst mühsamen Verhandlungen vereinbarten EU-Budgets für die Jahre 2021-2027. Ähnliches gilt für ein neues schuldenfinanziertes EU-Programm nach Vorbild des Corona-Aufbaufonds.

17.40 Uhr: Auch in Schleswig-Holstein soll Maskenpflicht in Bus und Bahn fallen

Die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen soll zum Jahreswechsel auch in Schleswig-Holstein fallen. "Wir gehen den Weg Richtung Normalität kontinuierlich weiter", sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Montag nach Beratungen seiner Regierung mit dem Corona-Expertenrat. Statt der Maskenpflicht sprach die Landesregierung nun eine Empfehlung zum Maskentragen für Menschen aus, die selbst zu den Risikogruppen gehören, die in engem Kontakt zu Risikogruppen stehen und für Menschen mit Erkältungssymptomen.

16.35 Uhr: Expertenrat sieht neuen Flickenteppich bei Corona-Regeln skeptisch

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hält die Vorgaben des Bundes zur Pandemiebekämpfung aktuell für angemessen, sieht die unterschiedliche Umsetzung der in Länderhoheit liegenden Maßnahmen aber kritisch. "Dass wir grundsätzlich begrüßen würden, wenn es einigermaßen bundeseinheitliche Regelungen gäbe, liegt auf der Hand. Denn es ist schwer vermittelbar, dass wir bei einem Wechsel von einem Bundesland ins andere unterschiedliche Regeln haben", sagte der Gremiumsvorsitzende Heyo Kroemer am Montag in Schwerin. So haben Bayern und Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht im Nahverkehr aufgehoben, in einigen Ländern gilt zudem keine Isolationspflicht mehr bei Covid-19-Erkrankungen. Kroemer, der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, verwies zudem auf die vielfach angespannte Personalsituation insbesondere in Krankenhäusern, Kitas und Schulen durch krankheitsbedingte Ausfälle.

16.20 Uhr: Huml äußert sich zu Corona-Schutzmasken im Untersuchungsausschuss

Je detaillierter im Untersuchungsausschuss zum Ankauf von Corona-Schutzmasken die Nachfragen an Melanie Huml wurden, desto öfter fehlten der Ex-Gesundheitsministerin die Erinnerungen. Dass sich Politiker und Geschäftsleute in der Pandemie durch Geschäfte mit Schutzmasken bereichert hätten, habe sie erst viel später durch Staatsanwaltschaft und Presse erfahren, sagte die CSU-Politikerin am Montag bei ihrer Vernehmung im Maskenausschuss des bayerischen Landtags. Bis heute sei sie darüber entsetzt.

Huml beschreibt es während ihrer praktisch ganztägigen Befragung so: Über alle Details zu den Beschaffungen habe sie gar nicht informiert sein wollen, aber vor Sitzungen des Kabinetts, des Krisenstabs, im Landtag habe sich «selbstverständlich» immer wieder den Sachstand erfragt. Zu Pandemiebeginn habe sie da sicher "intensiver gefragt", vom Grundsatz her aber der Fachebene vertraut.

  • Zum Artikel "Ministerin: Preis bei Masken-Geschäften anfangs zweitrangig"

16.05 Uhr: Ende der Null-Covid-Politik in China führt zu rasantem Anstieg der Infektionszahlen

Das abrupte Ende der strikten Null-Covid-Strategie in China lässt die Infektionszahlen in die Höhe schnellen. Allein in Peking hätten 22.000 Patienten am Vortag die Krankenhäuser der Hauptstadt aufgesucht, teilte der Sprecher der städtischen Gesundheitskommission, Li Ang, am Montag mit. In kleineren Städten sind die Kliniken Medienberichten zufolge völlig überlastet. Dennoch setzen die Behörden die Lockerungen fort: Am Dienstag soll die wichtigste Nachverfolgungs-App abgeschaltet werden. Nach Angaben des Sprechers der Gesundheitskommission ist die Zahl der Patienten mit grippeähnlichen Symptomen und Fieber im Vergleich zur vergangenen Woche um das 16-Fache angestiegen. Auch die Zahl der Notrufe sei stark gestiegen.

15.10 Uhr: AfD-Fraktion fordert Aussetzung von Corona-Impfungen

Die AfD-Bundestagsfraktion hat mit Blick auf Diagnosedaten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) eine Aussetzung der Corona-Impfungen gefordert. Der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Martin Sichert, stellte die Daten, die er bei der KBV abgefragt hatte, am Montag in Berlin vor. Demnach gab es ab dem ersten Quartal 2021 deutlich mehr Sterbefälle mit den Todesursachen "Plötzlich eingetretener Tod" und "Sonstige ungenau oder nicht näher bezeichnete Todesursachen" und "Todeseintritt innerhalb von weniger als 24 Stunden nach Beginn der Symptome, ohne anderweitige Angabe". Die KBV betonte, dass sich aus den Daten kein Zusammenhang zwischen Impfungen und Todesfällen herstellen lasse.

14.30 Uhr: Pfleger ohne Impfnachweis erfolgreich gegen Tätigkeitsverbot

Ein Eilantrag gegen das Tätigkeitsverbot für einen Pfleger ohne Corona-Impfnachweis hat vor dem Verwaltungsgericht des Saarlandes Erfolg gehabt. Einerseits laufe die einrichtungsbezogene Impfpflicht zum Ende des Jahres aus, andererseits habe das zuständige Gesundheitsamt die Versorgungssicherheit nicht hinreichend in den Blick genommen, teilte das Gericht am Montag in Saarlouis mit. Das angeordnete Verbot halte einer rechtlichen Prüfung nicht stand. Das Gericht hat damit die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs angeordnet.

14.10 Uhr: Mehrheit gegen Lockerung der Corona-Regeln

Die meisten Menschen in Deutschland machen sich weiterhin Sorgen wegen Corona und sprechen sich gegen die Lockerung der Corona-Maßnahmen aus. Laut einer Befragung im Rahmen des Forschungsvorhabens European Covid Survey (ECOS) wünschen sich 63 Prozent der Befragten eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, wie das Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg mitteilte. Ferner wollen 68 Prozent die Isolationspflicht bei einer Infektion beibehalten, 70 Prozent unterstützen die Maskenpflicht in Kliniken für Patienten und Gäste, 58 Prozent wollen eine Impfpflicht für medizinisches Personal. Grundsätzlich sei die Zustimmung zu den Maßnahmen im Westen Deutschlands höher als im Osten, ergab die repräsentative Umfrage in acht europäischen Ländern.

13.50 Uhr: Gesundheitsminister Holetschek ruft zu Grippeschutzimpfung auf

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat gemeinsam mit Ärzte- und Apothekerverbänden dazu aufgerufen, sich noch vor Weihnachten gegen Grippe impfen zu lassen. In diesem Winter treffe eine sehr heftige Erkältungswelle auf eine Grippewelle, die früher begonnen habe und stärker ausfalle als in den Vorjahren, sagte Holetschek am Montag in München. „Wer sich noch vor Weihnachten impfen lässt, schützt sich selbst gut vor einem schweren Verlauf bei einer Infektion“, sagte der Gesundheitsminister. Bei schweren Verläufen könnten zum Beispiel Lungenentzündungen oder Herzmuskelentzündungen auftreten.Der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hubmann, ergänzte, je weniger Grippe-Patienten es gebe, desto besser sei dies auch für die Kapazitäten der Ärzte und Krankenhäuser, „die derzeit beispielsweise mit der Behandlung von Erwachsenen mit Atemwegserkrankungen oder Kindern mit RS-Virus alle Hände voll zu tun haben“.

13.25 Uhr: Zahl der Arztbesuche deutlich gestiegen

Nach teils starken Rückgängen in der Corona-Pandemie sind Patientinnen und Patienten in diesem Jahr wieder häufiger in eine Arztpraxis in Deutschland gegangen. So sorgten zahlreiche Arztbesuche über alle medizinischen Fachgruppen hinweg im ersten Quartal für einen Anstieg der Fallzahlen von 4,8 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal im Vor-Corona-Jahr 2019. Das zeigt der neue Trendreport des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), den das Institut am Montag in Berlin veröffentlichte. Im zweiten Quartal gab es ein Plus von 0,3 Prozent.

So gingen die Versicherten in diesem Mai mehr als 64 Millionen Mal in eine der rund 100 000 Arztpraxen in Deutschland. Im Mai 2021 waren es knapp 61 Millionen Fälle. Im ersten Corona-Jahr 2020 gab es nur 54 Millionen ambulante Arztbesuche zwischen Küste und Alpen. Im letzten Mai vor der Corona-Pandemie waren es 2019 knapp 64 Millionen Arztbesuche.

Bei den Hausarzt-Besuchen gab es im ersten Quartal 2022 einen Zuwachs von 3,7 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Vor-Corona-Jahres 2019. Im zweiten Quartal waren es plus 1,9 Prozent.

12.30 Uhr: Chinesischer Experte warnt vor Explosion der Corona-Fälle

Der führende Covid-Experte Zhong Nanshan hat vor einer Explosion der Corona-Fallzahlen in China gewarnt. Er wies darauf hin, dass der zuletzt offiziell gemeldete Rückgang der Fälle nicht die Realität widerspiegele, da viele Menschen sich nicht mehr testen ließen. In Wirklichkeit breite sich die Omikron-Variante im ganzen Land rasant aus, warnte Zhong Nanshan in den Staatsmedien.

Die rasche Kehrtwende der chinesischen Führung könnte bedeuten, dass das Land nun mit einer Welle von Corona-Fällen konfrontiert ist, auf die es schlecht vorbereitet ist: Millionen ältere Menschen sind noch immer nicht vollständig geimpft und den unterfinanzierten Krankenhäusern fehlen die Kapazitäten, um eine große Zahl von Patienten aufzunehmen. Im Schnitt stehe ein Bett auf der Intensivstation für 10.000 Patienten zur Verfügung, warnte die Vertreterin der Nationalen Gesundheitskommission, Jiao Yahui, in der vergangenen Woche.

11.47 Uhr: Urteil - Staat muss Arbeitgeber Lohnfortzahlung in Quarantäne nicht erstatten

Ist ein Mitarbeiter nach Kontakt zu einem Corona-Infizierten in Quarantäne, kann der Arbeitgeber vom Staat keinen Ersatz für Lohnfortzahlung und Sozialversicherungsbeiträge beanspruchen. Die Firma sei in einem solchen Fall zum Weiterzahlen verpflichtet, hat das Berliner Verwaltungsgericht entschieden. Es wies die Klage einer Ingenieursgesellschaft ab.

Einer ihrer Mitarbeiter musste im Oktober 2020 für 15 Tage in Quarantäne, weil er Kontakt zu einem Infizierten hatte. Der Mitarbeiter selbst erkrankte aber nicht. Die Firma argumentierte, dass sie mit der Zahlung für den Staat in Vorkasse gegangen sei. Die Pandemie sei kein Grund, der in der Person des Mitarbeiters liege - darum sei der Arbeitgeber nicht zur Zahlung verpflichtet. Das sah das Gericht anders. Die Fehlzeit beruhe auf dem Kontakt des Mitarbeiters zu einem Infizierten. Bei einem längeren und unbefristeten Arbeitsverhältnis sei eine Lohnfortzahlung für etwa zwei Wochen auch angemessen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

10.55 Uhr: Huml - Corona-Notlage Anfang 2020 machte sonst übliche Sorgfalt unmöglich

Zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 konnten die bayerischen Gesundheitsbehörden nach Angaben der damaligen Ministerin Melanie Huml (CSU) nicht die sonst übliche Sorgfalt bei der Beschaffung von Schutzausrüstung an den Tag legen. "Bei vielen Dingen konnten wir nicht noch fünf Experten hinzuziehen und warten. Wir mussten handeln, um Menschenleben zu retten", sagte die damalige Gesundheitsministerin im Maskenausschuss des Landtags. Die Situation habe große Eile erfordert. "Jede Maske ist besser gewesen als kein Schutz", betonte Huml. Trotzdem habe man immer versucht zu prüfen, ob die Qualität der Schutzausrüstungen stimme.

Wegen des weltweiten Mangels sei es für die Beschaffung "einfach wichtig" gewesen, auf allen erfolgversprechenden Wegen Schutzausrüstungen zu beschaffen: "Das Gesundheitssystem drohte zusammenzubrechen. Es musste einfach gehandelt werden." Dabei sei es hilfreich gewesen, "Hinweise zu bekommen". Man sei Hinweisen für Angebote nachgegangen, die "valide erschienen", sagte Huml. Dabei sei es um die Prüfung von Zertifikaten gegangen und die Einschätzung, ob Angebote seriös sein könnten. Dass sich einzelne Politiker und Geschäftsleute in dieser Situation bereichert hätten, habe sie erst viel später erfahren, sagte Huml. Bis heute sei sie darüber entsetzt.

  • Zum Artikel "Maskengeschäfte: Welche Rolle spielten Huml und Aiwanger?"

09.11 Uhr: Studie - Vorweihnachtsgeschäft des Versandhandels schrumpft

Online-Händler gehörten zu den großen Profiteuren der Corona-Krise. Das Vorweihnachtsgeschäft der Online-Versandhändler läuft jedoch deutlich schlechter als im Vorjahr. In den Monaten Oktober und November ging der Umsatz der Branche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,8 Prozent zurück, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) in Berlin mitteilte. Das sei das Ergebnis einer Umfrage unter 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren.

Erstmals seit Beginn der Befragungen im Jahr 2014 habe es einen Rückgang in diesem Zweimonatszeitraum gegeben. Der Umsatz liege aber noch 13,1 Prozent über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Der stellvertretende BEVH-Hauptgeschäftsführer Martin Groß-Albenhausen wies darauf hin, dass die Online-Umsätze im Vorjahr wegen der Corona-Beschränkungen besonders hoch gewesen seien. Hinzu komme nun die allgemeine Konsumflaute. Auch für das Gesamtjahr sei ein Umsatzrückgang im Vergleich zu 2021 zu erwarten.

07.30 Uhr: China schaltet staatliche Corona-App ab

Im Zuge der aktuellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen hat China die Abschaltung der wichtigsten Nachverfolgungs-App verkündet. Die "Communications Itinerary Card", die anhand des Handysignals prüft, ob sich Nutzer in einem Risikogebiet aufgehalten haben, wird nach Behördenangaben im Onlinedienst WeChat am Dienstag vom Netz gehen.

Die App war ein zentraler Bestandteil der strengen chinesischen Null-Covid-Politik. Sie war im Jahr 2020 eingeführt worden und war Voraussetzung für Reisen zwischen den Provinzen oder die Teilnahme an Veranstaltungen. Auch wenn die App nur eine von vielen Apps ist, die den Pandemie-Alltag in China bestimmt haben, kommentierten zahlreiche Nutzer in Onlinediensten die bevorstehende Abschaltung. Viele veröffentlichten Screenshots von ihren letzten Logins. Andere fragten, was mit den gesammelten Daten geschehen werde.

06.38 Uhr: Berichte über "Covid-Chaos" in China

Nach der Lockerung der strengen Null-Covid-Strategie in China sinkt die Zahl der täglichen Ansteckungen nach offiziellen Angaben weiter. Die Nationale Gesundheitskommission meldete binnen Tagesfrist 8.838 Infektionen, am Vortag wurden noch 10.815 verzeichnet. Medienberichten zufolge müssen viele Krankenhäuser hingegen einen Ansturm von Infizierten bewältigen. In Metropolen wie Peking, Guangzhou oder Shijiazhuang erlebten Hospitäler "den ersten Schock einer gigantischen Welle von Infektionen und einen Mangel an Gesundheitspersonal", schrieb das renommierte Wirtschaftsmagazin "Caixin". Kliniken seien überfüllt. Patienten infizierten Ärzte und Gesundheitspersonal. Das Magazin schrieb von "Covid-Chaos".

In einer radikalen Kehrtwende vergangenen Mittwoch hatte die Regierung ihre rigorose Null-Covid-Strategie weitgehend aufgehoben. Lockdowns wurden beendet, die strenge Testpflicht, zwangsweise Quarantäne oder Isolation von Kontaktpersonen weitgehend gelockert. Schon vorher hatte es allerdings Anzeichen gegeben, dass die Zahl der Infizierten anstieg und die Tests und Nachverfolgung der Infektionen längst nicht mehr mithalten konnten.

06.17 Uhr: Deutsche gehen nach Pandemie-Flaute wieder häufiger zum Arzt

Nach teils deutlichen Rückgängen in der Corona-Pandemie sind Patientinnen und Patienten in diesem Jahr wieder häufiger in eine der rund 100.000 deutschen Arztpraxen gegangen. So sorgten zahlreiche Arztbesuche über alle medizinischen Fachgruppen hinweg im ersten Quartal für einen Anstieg der Fallzahlen von 4,8 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal im Vor-Corona-Jahr 2019. Das zeigt der neue Trendreport des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Im zweiten Quartal gab es ein Plus von 0,3 Prozent.

Bei den Hausarzt-Besuchen gab es im ersten Quartal 2022 einen Zuwachs von 3,7 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Vor-Corona-Jahres 2019. Im zweiten Quartal waren es plus 1,9 Prozent. Bei den Psychotherapeuten gab es im ersten Halbjahr sogar einen Zuwachs von rund 9,5 Prozent gegenüber 2019. Besonders stark nachgefragt waren die Gruppentherapien - mit einem Plus von bis zu 48,5 Prozent allein für das zweite Quartal 2022.

03.40 Uhr: Huml und Aiwanger müssen im Maskenausschuss des Landtags aussagen

Mit Ex-Gesundheitsministerin Melanie Huml und Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger stehen zum Wochenstart im Maskenausschuss des Landtags weitere hochkarätige Zeugen an. Den Auftakt in der 44. Sitzung des Gremiums macht die CSU-Politikerin, die zu Beginn der Pandemie und bis vor rund einem Jahr das Gesundheitsministerium leitete. Humls Nachfolger Klaus Holetschek (CSU) hatte bereits vor dem Untersuchungsausschuss ausgesagt und dabei Kritik am Corona-Management der Staatsregierung zurückgewiesen.

Bei der Befragung von Huml dürfte es unter anderem darum gehen, wie sie sich persönlich für das Zustandekommen einzelner Maskengeschäfte eingesetzt hat. Als ehemalige Gesundheitsministerin trägt sie die politische Verantwortung für die Maskenbeschaffung. Auch Freie-Wähler-Chef Aiwanger hatte in der Pandemie über Kontakte seines Wirtschaftsministeriums den Kauf von Masken unterstützt. Seine Vernehmung ist am Montagnachmittag geplant.

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