Ein Airbus der Luftwaffe landete am Montag mit aus dem Sudan evakuierten Bundesbürgern auf dem Flughafen BER.
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Ein Airbus der Luftwaffe landete am Montag mit aus dem Sudan evakuierten Bundesbürgern auf dem Flughafen BER.

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Bundeswehr beendet Evakuierung aus Sudan: Weiterer Flug gelandet

Wie die Bundeswehr am Dienstagabend mitteilte, ist eine Maschine des Typs A400M aus dem Sudan mit rund 120 Menschen an Bord in Jordanien gelandet. Vorherigen Ankündigungen zufolge soll der Evakuierungseinsatz am Dienstag abgeschlossen werden.

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Die Bundeswehr hat weitere 120 Menschen aus dem umkämpften Sudan nach Jordanien ausgeflogen. Dies teilte das Einsatzführungskommando am Dienstagabend auf Twitter mit. Eine Weiterreise nach Deutschland werde vorbereitet. Das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium hatten zuvor mitgeteilt, dass ein solcher vorerst letzter Evakuierungsflug am Dienstagabend stattfinden werde.

Evakuierung durch angespannte Sicherheitslage im Sudan

Die Luftwaffe hat damit in den vergangenen Tagen insgesamt mehr als 600 Menschen evakuiert. Begründet wurde die Militäraktion von der Bundesregierung mit der angespannten Sicherheitslage: Im Sudan waren vor mehr als einer Woche schwere Kämpfe zwischen dem Militär und Paramilitär ausgebrochen.

Die Bundesregierung wollte den Evakuierungseinsatz, bei dem etwa 1.000 Soldaten eingesetzt sind, noch am Dienstag beenden. "Sofern andere Nationen den Betrieb des Flugverkehrs sicherstellen, sind keine weiteren deutschen Evakuierungsflüge aus dieser Region geplant. Das Krisenunterstützungsteam des Auswärtigen Amtes und die Bundeswehr werden dann ihre Kräfte zurück nach Deutschland verlegen, bleiben jedoch reaktionsfähig", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Auswärtigen Amts und des Bundesverteidigungsministeriums am Dienstag.

In Sudan verbliebene Deutsche, die bisher nicht zum Flughafen kommen konnten, werden auch in den nächsten Tagen von internationalen Partnern bei deren Evakuierungsflügen mitgenommen.

Andere sollen Flugkoordinierung jetzt übernehmen

Deutschland hatte den Ministerien zufolge am Montag die multinationale Flugkoordinierung am Flughafen in der Nähe von Khartum übernommen. Generalinspekteur Carsten Breuer sei nun im Austausch mit Partnerländern, wer die Flugkoordinierung ab Mittwoch übernehme, teilten die Ministerien mit.

Wegen der akuten Gefahrensituation war die Bundeswehr-Mission am Sonntag zunächst ohne die eigentlich erforderliche parlamentarische Zustimmung gestartet worden. Die Bundesregierung will sich die Möglichkeit offenhalten, die Mission im Sudan bis Ende Mai fortzuführen: Über ein entsprechendes Mandat soll der Bundestag am Mittwoch abstimmen und damit auch nachträglich die Mission genehmigen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatten am Dienstag allen zivilen und militärischen Kräften "für ihre großartige Leistung im Rahmen der Evakuierungsmission" gedankt.

WHO: Hunderte Menschen bei Kämpfen umgekommen

Im Sudan will De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, mithilfe des Militärs seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo entmachten, den Anführer der einflussreichen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Die beiden hatten die Führung des Landes mit rund 46 Millionen Einwohnern durch zwei gemeinsame Militärcoups 2019 und 2021 übernommen.

Bei den Kämpfen sind nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens rund 460 Menschen umgekommen und fast 4.100 verletzt worden. Die wahre Zahl dürfte aber deutlich höher liegen.

Mit Informationen von dpa und AFP

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