Im brandenburgischen Grünheide gab es eine Bürgerbefragung über die Pläne des Autobauers Tesla zur Erweiterung des Fabrikgeländes.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul

Im brandenburgischen Grünheide gab es eine Bürgerbefragung über die Pläne des Autobauers Tesla zur Erweiterung des Fabrikgeländes.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Bürger lehnen Tesla-Erweiterung in Grünheide ab

Eigentlich wollte der Autobauer Tesla sein Werk in Grünheide bei Berlin vergrößern, doch die Pläne könnten scheitern. Die Mehrheit der Einwohner der brandenburgischen Kleinstadt ist gegen die Erweiterung. Das ergab eine Bürgerbefragung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Es ist ein Rückschlag für den US-Elektroautobauer Tesla: Die Gemeinde Grünheide hat ihre Bürger gefragt, ob sie den Plänen für eine Erweiterung mit Güterbahnhof zustimmen. Das Ergebnis fällt klar aus.

Erweiterung stößt bei Bürgern auf Ablehnung

Mit "Nein" stimmten 3.499 der Befragten, mit "Ja" 1.882, wie die Gemeinde in Brandenburg mitteilte. Die Beteiligung lag bei über 70 Prozent. Die Gemeindevertreter von Grünheide müssen noch über den Bebauungsplan entscheiden. Das Votum der Bürgerbefragung ist nicht bindend - es gilt aber als wichtiger Fingerzeig.

Tesla verfügt in Grünheide bereits über eine Fläche von 300 Hektar, auf der das Unternehmen die E-Auto-Fabrik betreibt. Tesla will die Produktion dort schrittweise erhöhen und auch sein Werksgelände erweitern. Dafür will Tesla eine weitere Fläche hinzukaufen. Rund 100 Hektar Wald müssten dann gerodet werden. Dort will das Unternehmen einen eigenen Güterbahnhof, Logistikflächen und Sozialräume errichten.

Gegner protestieren - Tesla sieht Vorteile

Naturschützer und Bürgerinitiativen sind gegen die Erweiterung. Sie verweisen zum Beispiel darauf, dass Wald gerodet werden muss und ein Teil des Geländes im Wasserschutzgebiet liegt. "Das Nein zur Erweiterung ist ein historischer Sieg für den Wald- und Wasserschutz - nicht nur in Grünheide, sondern auch für ganz Brandenburg und Berlin", sagte Manu Hoyer von der Bürgerinitiative Grünheide.

Kritiker, aber auch Befürworter machten ihre Ansichten während der Zeit der Befragung über Flyer und Plakate deutlich. Tesla sieht Vorteile für die Region, wenn der Bebauungsplan schließlich durchkäme. Der Güterverkehr könnte nach Ansicht des Autobauers mit dem Werksbahnhof entlastet werden. Es geht auch um mehr Liefersicherheit mit Lagerflächen. Erst kürzlich musste Tesla die Autofertigung rund zwei Wochen aussetzen, weil Teile wegen der unsicheren Lage im Roten Meer fehlten.

Mit Informationen von dpa und Reuters

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!