Eingestürzte Francis Scott Key Bridge
Bildrechte: Harford County MD Fire & EMS/Handout via REUTERS

Eingestürzte Francis Scott Key Bridge

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Brücke in Baltimore nach Schiffskollision eingestürzt

Nach einer Schiffskollision ist in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland eine Brücke eingestürzt. Fahrzeuge fielen ins Wasser, wie auf einem Video auf "X" zu sehen ist, mehrere Menschen werden vermisst. Das Schiff sank, die Besatzung ist aber wohlauf.

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In Baltimore ist eine Autobahnbrücke nach einer Schiffskollision am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) teilweise eingestürzt. Das teilte die Verkehrsaufsicht des US-Bundesstaates Maryland mit. Um 1.35 Uhr sei man "über einen teilweisen Einbruch der Brücke informiert" worden, teilte die Polizei von Baltimore mit. Foto- und Videoaufnahmen zeigen einen totalen Kollaps der Brückenstruktur.

Mehrere Autos stürzten ins Wasser

Mehrere Fahrzeuge fielen nach dem Unglück an der Francis Scott Key Bridge in die Tiefe in das Wasser des Patapsco River, wie aus einem Video hervorging, das auf der Plattform X gepostet wurde. Wie viele Fahrzeuge zum Zeitpunkt des Unglücks genau auf der Brücke waren, ist unklar, unter ihnen soll sich aber ein Sattelschlepper befunden haben.

Zwei Gerettete, mindestens sieben Vermisste

Die Rettungsarbeiten sind in vollem Gang, hieß es, auch Taucher seien vor Ort. Berichte über etwaige Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht. Nach ersten Angaben suchten die Rettungskräfte nach mindestens 20 Menschen, die ins Wasser gestürzt sein könnten, inzwischen wurden zwei Menschen nach Angaben der Feuerwehr aus dem Wasser gerettet. Eine Person sei in ernstem Zustand in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte der Feuerwehrchef von Baltimore, James Wallace. Nach mindestens sieben weiteren Menschen werde weiterhin gesucht. Die Zahl der Vermissten sei vorläufig und könne noch steigen, hieß es.

Kälte erschwert Rettungsarbeiten

Die derzeitigen Temperaturen lassen den Rettungskräften allerdings keine allzu großen Hoffnungen, noch weitere Überlebende aus dem Wasser holen zu können. Feuerwehr-Sprecher Kevin Cartwright sagte dem Sender CNN, die Außentemperatur fühle sich wie minus 1 Grad Celsius oder weniger an, das Wasser sei sicher noch kälter. Das könne sogar "ein Risiko für unsere Taucher darstellen".

Er mache sich keine Hoffnungen für die Menschen, die ins Wasser gestürzt sein könnten, sagte auch ein Trucker, der die Brücke regelmäßig passiert, dem Sender CBS News. Das Wasser im Hafen sei um diese Jahreszeit unfassbar kalt.

Schiff nach Kollision gesunken - Besatzung wohlauf

Das Schiff, das mit einem der Brückenpfeiler kollidierte, ging in Flammen auf und sank, die Besatzung ist nach Angaben der Eigentümer aber wohlauf. Es gebe keine Verletzten, hieß es am Dienstagmorgen in einer Mitteilung, die der "New York Times" vorlag.

Bei dem Schiff handelt es sich um die "Dali", ein unter der Flagge Singapurs fahrendes fast 290 Meter langes Containerschiff, das beim Verlassen des Hafens von Baltimore offenbar zunächst ein Wendemanöver durchführte und dann den Brückenpfeiler erfasste.

Ganzes Ausmaß der Schäden ist noch offen

Das ganze Ausmaß der Schäden an der Francis Scott Key Bridge, die über den Fluss Patapsco führt, ist noch nicht im Einzelnen bekannt, die aktuellen Aufnahmen zeigen aber einen totalen Einsturz. Die Verkehrsbehörde des US-Staats Maryland teilte mit, alle Fahrspuren auf der Brücke seien gesperrt, der Verkehr wurde komplett umgeleitet.

Die Brücke ist eine Hauptverkehrsader in der Region und führt über den Rand des Hafens der Metropole Baltimore im Nordosten der USA. Sie ist nach Angaben der Verkehrsbehörde Maryland mehr als 2,5 Kilometer lang und hat vier Fahrspuren. Die Brücke wurde 1977 eröffnet.

Immer wieder Gefahr durch Brücken-Kollisionen

Erst im Februar 2024 starben in der südchinesischen Provinz Guangdong fünf Menschen, nachdem ein Frachter eine Autobrücke gerammt und teilweise zum Einsturz gebracht hatte. In Brasilien stürzte im April 2019 eine fast 900 Meter lange Straßenbrücke über den Moju-Fluss ein, nachdem eine Fähre einen der massiven Pfeiler gerammt hatte.

Im US-Bundesstaat Kentucky riss im Januar 2012 ein mit Raketenteilen für die US-Luftwaffe und die Raumfahrtbehörde Nasa beladenes Schiff eine mehr als 90 Meter lange Lücke in eine Straßenbrücke. Der Kapitän war eine falsche Route unter der Brücke gefahren, die nur für Wassersportler, nicht aber schwere Schiffe ausgewiesen war.

Mit Informationen von dpa und AFP

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