In Auftrag gegeben hat die Vergleichsstudie die arbeitgebernahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Deren Geschäftsführer Hubertus Pellengahr verweist auf die besondere Stärken des bayerischen Bildungssystems:
"Dort verlassen nur wenige Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Abschluss; die Berufsvorbereitung in Bayern ist hervorragend und die Altersstruktur der Lehrer ist ausgewogen. Darüber hinaus investiert Bayern ausreichend in allen Bereichen der Bildung.“ Hubertus Pellengahr, INSM-Geschäftsführer
Verbesserungsbedarf gibt es laut der Studie jedoch weiterhin bei der Förderinfrastruktur. So lag in Bayern der Anteil der ganztags betreuten Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren bei 34,6 Prozent; im Bundesdurchschnitt liegt er knapp zehn Prozentpunkte höher.
Reformagenda für das Bildungssystem
Insgesamt beklagen die Studienmacher vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln, dass es kaum noch Fortschritte in den Bildungssystemen gebe. Sie fordern eine Reformagenda: 12 Milliarden Euro Mehrbedarf seien unter anderem für eine bessere Integration von Geflüchteten, qualitative Verbesserungen der Kitas und den Ausbau von Ganztagesschulen nötig.
Kritik an Rückkehr zu G9
Als einen „riesigen Fehler“ bezeichnet INSM-Geschäftsführer Pellengahr die Abkehr mancher Bundesländer von G8. Viel Flexibilität für die Schüler sei damit verloren gegangen, um beispielsweise eine Klasse freiwillig zu wiederholen oder ein Auslandsjahr einzulegen. G8 sei keine Überforderung der Schüler gewesen, so Pellengahr; vielmehr seien die Lehrpläne nicht richtig eingestellt gewesen.