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Festnahme in Berlin

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Auch Bayern betroffen: Bundespolizei zerschlägt Schleuserbande

Nach gemeinsamen Ermittlungen hat ein Großaufgebot von Bundespolizei und polnischem Grenzschutz eine syrisch-polnische Schleuserbande zerschlagen. In Deutschland wurden dabei zwei Verdächtige festgenommen.

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Die Bundespolizei hatte seit Frühjahr 2017 wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern gegen eine syrisch-polnische Familie ermittelt. Grundlage dafür waren Berichte in den Fernsehmagazinen "Fakt" der ARD und "Exakt" des Mitteldeutschen Rundfunks.

8.000 Euro pro Schleusung

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, syrische Migranten über Polen nach Deutschland eingeschleust zu haben. Die Syrer reisten dabei mit Touristenvisa nach Polen ein, dann ging es weiter nach Deutschland, wo die Geschleusten jeweils Asylanträge stellten. Für die Schleusungen wurden pro Person rund 8.000 Euro verlangt, womit die Bande über 300.000 Euro verdient haben soll. Laut Polizei übten die Schleuser dabei "teilweise erheblichen Druck auf die Migranten zur Begleichung des Schleuserlohnes aus".

170 Bundespolizisten im Einsatz

Heute durchsuchten 170 Polizisten in einem bundesweiten Einsatz fünfzehn Objekte, auch in Bayern, zwei Personen wurden festgenommen. Zeitgleich griff der polnische Grenzschutz in Polen zu.

Neben banden- und gewerbsmäßigem Einschleusen von Ausländern wird gegen die Beschuldigten auch wegen Sozialbetrug und missbräuchlicher Asylantragsstellung ermittelt. Einige Mitglieder des Familienverbandes mit polnischer Staatsbürgerschaft sollen sich unter falschenPersonalien in Deutschland als politisch verfolgte Asylbewerber angemeldet haben.