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Mehr Abschiebungen scheitern

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Asyl: Mehr Abschiebungen scheitern – weniger illegale Einreisen

Im vergangenen Jahr sind fast 1.000 Abschiebungen in letzter Minute gescheitert. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Das waren fast doppelt so viele Fälle wie 2016.

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Bei rund der Hälfte der gescheiterten Abschiebeversuche hatten sich die Betroffenen gewehrt. Bei rund einem Drittel weigerte sich das Flugpersonal, sie zu transportieren. Beim Rest gab es gesundheitliche Bedenken oder die Herkunftsländer verweigerten die Aufnahme.

Nächster Abschiebeflug nach Afghanistan

Heute Abend soll wieder eine Gruppe abgelehnter Asylbewerber aus Afghanistan in ihre Heimat zurückgeschickt werden. Der Bayerische Flüchtlingsrat hat dagegen scharf protestiert. Nach Ansicht der nicht-staatlichen Organisation gibt es in Afghanistan keinen sicheren Ort für abgewiesene Flüchtlinge.

Weniger illegale Einreisen in die EU

Nach Erkenntnissen der Grenzschutzagentur Frontex sind indes 2017 wenig mehr als 200.000 Menschen illegal in die EU eingereist. Gegenüber den rund 510.000 illegalen Einreisen von 2016 ist das ein Rückgang um 60 Prozent. Im Rekordjahr 2015 waren 1,8 Millionen Menschen unrechtmäßig eingereist, rund neunmal so viele wie im vergangenen Jahr.

Frontex-Chef Leggeri sagte in Brüssel, vor allem auf der östlichen Mittelmeerroute von der Türkei nach Griechenland seien die Zahlen erheblich zurückgegangen. Einen Zuwachs gab es dagegen auf der Strecke über das westliche Mittelmeer in die EU. "Spanien steht jetzt unter hohem Druck“, so Leggeri wörtlich.