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Palästinenserpräsident Mahmud Abbas

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Antisemitismus: Abbas entschuldigt sich für Äußerungen

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat um Entschuldigung für seine umstrittenen Bemerkungen zum Holocaust gebeten. In einer Erklärung verurteilte er Antisemitismus und nannte den Holocaust "das abscheulichste Verbrechen der Geschichte".

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Abbas entschuldigte sich insbesondere "bei Menschen jüdischen Glaubens," falls sie sich durch seine Erklärung am Montag vor dem Palästinensischen Nationalrat beleidigt fühlten. Er wolle erneut seinen "vollen Respekt für den jüdischen Glauben wie auch allen anderen monotheistischen Religionen" bekunden.

Liebermann: "Mieser Holocaust-Leugner"

Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman lehnte die Entschuldigung ab und nannte Abbas einen "miesen Holocaust-Leugner". Abbas habe in seiner Doktorarbeit den Holocaust geleugnet und auch später ein Buch veröffentlicht, in dem er das getan habe. So sollte er auch behandelt werden, schrieb Liebermann auf Twitter.

Weltweite Empörung

Abbas hatte in einer Rede erklärt, Ursache des Hasses auf Juden in Europa über die Jahrhunderte sei nicht ihre Religion, sondern ihre Rolle im Finanzwesen - wegen "Wucher und Banken". Die Aussagen waren in Israel und zahlreichen anderen Staaten - darunter auch Deutschland - auf Empörung und scharfe Kritik gestoßen.

Abbas als PLO-Chef bestätigt

Palästinserpräsident Abbas wurde heute als Vorsitzender der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO wiedergewählt. Der 82-Jährige wurde einstimmig im Amt bestätigt. Das Parlament der PLO unterstützte zudem in mehreren Resolutionen die Positionen des Palästinenserpräsidenten, darunter die Ablehnung eines palästinensischen Staats innerhalb provisorischer Grenzen. Viele Palästinenser befürchten, dass ein solcher "Ministaat" Kern eines Vorstoßes der Regierung von US-Präsident Trump sein könnte.