CSU-Parteitag

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Söder will sich auf keine Zielmarke für Landtagswahl festlegen

CSU-Chef Seehofer hat bereits 40 Prozent als Zielmarke für die Landtagswahl 2018 ausgegeben - der künftige Ministerpräsident Söder will sich aber auf keine Prozentzahl festlegen. Von Nikolaus Neumaier

Anders als Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer will der künftige Ministerpräsident Markus Söder keine Zielmarke für die Landtagswahl 2018 nennen. Seehofer hatte am Freitagmittag bei seiner Ankunft beim CSU-Parteitag auf dem Nürnberger Messegelände von mindestens 40 Prozent gesprochen, die die CSU holen müsse. Söder betont jetzt im B5 Interview der Woche, es gehe vor allem um Geschlossenheit: "Das Erste, was man annehmen muss, ist einfach, dass Geschlossenheit die Voraussetzung für Erfolg ist."

Das Erbe von Strauß, Stoiber und Seehofer

Eine Partei, die nur mit sich selber diskutiere, sei "einfach nicht attraktiv", mahnt der bayerische Finanzminister, der im Frühjahr Seehofer als Ministerpräsident nachfolgen soll. Mit Blick auf die Landtagswahl im Herbst 2018 spricht Söder von schwierigen Herausforderungen - und einem großen Erbe: Es gehe dabei um eine Aufgabe, die Franz Josef Strauß, Edmund Stoiber und Seehofer ausgeführt hätten. "Und insofern ist die Mischung aus Mut und Demut schon eine ganz gute."

Söder will gegen Wohnungsnot vorgehen

Als Ministerpräsident will Söder nach eigenen Angaben Akzente gegen Wohnungsnot setzen und die Auswirkungen der Digitalisierung in Griff bekommen. Ein Schwerpunkt soll auch der Artenschutz werden, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen: "Wir werden das Thema Artenschutz und Naturbewahrung schon sehr ernst nehmen, aber nicht auf Kosten des ländlichen Raums im Sinne von: Wir machen daraus ein Naturmuseum.“

Zum Projekt eines dritten Nationalparks im Freistaat reagiert Söder ausweichend. Er spricht von einem notwendigen, aber lohnenden Abwägungsprozess: "Man muss einfach sehen, funktioniert’s oder funktioniert’s nicht. Ich habe gehört, da gibt's viele, viele Fragen und viele, viele Probleme, aber auch Chancen. Am Ende muss man das im Kabinett abwägen."

Keine unüberwindbaren Gräben in der CSU

Söder zeigt sich zuversichtlich, dass der CSU-Machtkampf keine unüberwindbaren Gräben aufgerissen hat. "Es war am Ende fair, und es waren offene Gespräche", sagt er und betont, dass er selbst kein nachtragender Mensch sei. Während der Weihnachtsfeiertage und Neujahr will sich Söder nach eigenen Angaben Gedanken über sein Regierungsprogramm machen. Die Frage der Kabinettsbildung will er demnach erst klären, wenn das Programm steht. 

Heute soll Söder auf dem CSU-Parteitag von den Delegierten zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gekürt werden.