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Mittwoch, 31. Januar: Das war der Tag

Arbeitgeber klagen gegen Streiks der IG Metall +++ Bundestag gedenkt der Opfer des Holocaust +++ Abgas-Affäre: Razzia bei Audi-Mitarbeitern +++ Lebenslange Haft für Doppelmörder von Herne +++ Siemens-Mitarbeiter protestieren gegen Stellenabbau

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio.

Die IG Metall will ihre ganztägigen Streiks ausweiten. Heute stand bundesweit in 80 Betrieben die Produktion still. Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie wollen die Streiks vor Gericht verbieten lassen. Die regionalen Verbände haben die Gewerkschaft bei Arbeitsgerichten in Frankfurt am Main und München auf Schadensersatz verklagt. Sie halten deren Forderung nach Lohnausgleichszahlungen bei kürzerer Arbeitszeit für nicht rechtmäßig.

Der Bundestag hat in einer Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Die zentrale Rede hielt die Auschwitz-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch. Sie warnte eindringlich vor einem Wiedererstarken des Antisemitismus. Lobende Worte fand die 92-Jährige für die aktuelle Flüchtlingspolitik. Die Deutschen hätten Mut und Menschlichkeit bewiesen, als sie 2015 ihre Grenzen für Flüchtlinge öffneten. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hatte zuvor die Verantwortung der jungen Deutschen angemahnt. Nach seinen Worten braucht eine Gesellschaft, um ihre Freiheit zu sichern, eine konsequente Haltung gegen jede Art von Ausgrenzung, bevor es zu spät sei.

Die Staatsanwaltschaft München II hat erneut bei Audi-Mitarbeitern nach Beweisen in der Abgasaffäre gesucht. Von der Razzia betroffen waren die Wohnungen von sechs Beschäftigten in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Bei den Durchsuchungen von Privatwohnungen waren 38 Beamte der Staatsanwaltschaft München II sowie der Landeskriminalämter Bayern und Baden-Württemberg im Einsatz.

Elf Monate nach dem grausamen Doppelmord von Herne hat das Landgericht den Täter zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt. Außerdem stellten die Richter die besondere Schwere der Schuld fest. Damit kann der 20-Jährige nicht vorzeitig aus der Haft entlassen werden. Der Richter sagte in der Urteilsbegründung, die beiden Morde seien eine völlig anlasslose Tötung gewesen. Marcel H. hatte gestanden, zunächst einen neunjährigen Nachbarsjungen und dann einen ehemaligen Schulkollegen umgebracht zu haben. Über hundert Mal hatte er auf seine Opfer eingestochen und Fotos davon ins Netz gestellt.

Siemens-Mitarbeiter protestierten gegen den Wegfall von an die 3.500 Arbeitsplätzen in Deutschland. Vor der Münchner Olympiahalle bildeten sie ein Spalier, durch das die Teilnehmer der Hauptversammlung schreiten mussten. Mit lautem Applaus wurde vor allem eine Delegation aus Görlitz empfangen, die knapp 750 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt hatte. Damit wollten die Görlitzer Siemensianer gegen die geplante Schließung ihres Standortes protestieren, die Siemens im November angekündigt hatte.