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Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg

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BAMF reagiert verhalten auf Spitzelvorwürfe

Haben Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) türkische Asylbewerber an regierungsnahe türkische Medien verraten? In der Nürnberger Zentrale reagierte man am Tag der offenen Tür verhalten auf entsprechende Medienberichte.

Kurz nach ihrer Anhörung im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) seien sie in Erdogan-nahen Zeitungen oder Sendern als Terroristen diffamiert worden - das haben türkische Asylbewerber dem ARD-Magazin "Report Mainz" und dem Magazin "Der Spiegel" erzählt. Auch ihr deutscher Aufenthaltsort sei in der Türkei genannt worden. Der Vorwurf: Spitzelei im Bundesamt.

Mitarbeiter eigentlich zur Verschwiegenheit verpflichtet

BAMF-Sprecherin Andrea Brinkmann betonte heute gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, dass Mitarbeiter zur Verschwiegenheit verpflichtet seien. Und dass sie dem Neutralitätsgebot unterstünden:

"Wenn wir da Hinweise bekommen – die nehmen wir immer sehr ernst. Wir werden dem nachgehen. Das ist sehr spekulativ. Fälle sind uns nicht bekannt." BAMF-Sprecherin Andrea Brinkmann

Laut der Recherchen von ARD und "Spiegel" ermittelt die Polizei in mindestens zwei Fällen. Auch Mitarbeiter deutscher Ausländerbehörden sollen dem Bericht zufolge gespitzelt haben.

Den heutigen Tag der offenen Tür im Bundesamt überschattete der Verdacht nicht. Besucher können sich noch bis 17 Uhr über die Arbeit dort informieren: Bei Hausführungen, Migrations-Filmen, in Vorträgen über das Asylverfahren oder an Ständen zum Thema Integration. Das lockt ein breites Publikum an – Interessierte aus Nürnberg, Flüchtlinge, Amtsmitarbeiter von anderen Standorten, ehemals im Gebäude untergebrachte US-Soldaten und Forscher.