Bildrechte: pa/dpa/Nicolas Armer

Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Würzburger Bischof: Priesterweihe verheirateter Männer möglich

Der katholischen Kirche ist der Zölibat heilig. Doch nun hat der Würzburger Bischof Hofmann die Priesterweihe auch für Verheiratete ins Gespräch gebracht - aber nur in ganz besonderen Fällen. Und auch für den emeritierten Papst setzte er sich ein.

Die Ehelosigkeit für Priester hält der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann zwar weiter für einen hohen Wert. Er sieht aber auch Möglichkeiten für die Weihe verheirateter Männer. In einem Interview mit der in Würzburg erscheinenden "Tagespost" zum 25. Jahrestag seiner Bischofsweihe morgen erklärte er, dass es in der Kirche immer auch verheiratete Priester gegeben habe - etwa in den unierten Kirchen oder Konvertiten. In der katholischen Kirche könnten seiner Meinung nach verheiratete Männer, die sich im kirchlichen Dienst bewährt hätten, zu Priestern geweiht werden.

"Es ist daher möglich, die Frage der viri probati zu diskutieren. Man darf diese Diskussion aber nicht so führen, dass man den Zölibat schlechtredet und ihn für überflüssig hält. Es kann nur darum gehen, dass man erprobte Männer, zum Beispiel Diakone, die sich als verheiratete Männer zum kirchlichen Dienst fähig gezeigt haben, zu Priestern weiht." Bischof Friedhelm Hofmann

Dies könnte Hofmann zufolge aber nur im Einvernehmen mit der Gesamtkirche entschieden werden. Er zeigte sich überzeugt, dass Papst Franziskus sich offen zeigen würde, darüber nachzudenken. Eine Priesterweihe für Frauen lehnte Bischof Hofmann aber ab.

Umgang mit Papst Benedikt war "Schande"

Papst Benedikt XVI. nannte Bischof Hofmann in dem Interview einen der größte Theologen, die je auf dem Stuhl Petri saßen.

"Dass wir das in Deutschland nicht immer positiv aufgenommen haben, das ist eigentlich die Tragik." Bischof Friedhelm Hofmann

Er nannte es eine "Schande", wie in Deutschland mit dem Papst umgegangen worden sei. Zudem zeigte er sich überzeugt, dass Benedikt als Kirchenlehrer der Moderne in 20, 30 Jahren neue Hörer finden werde.