Klingelschilder eines Mehrfamilienhauses (Symbolbild)
Bildrechte: BR / Julia Müller

70.000 Wohnungen werden zur neuen "Münchner Wohnen" gehören.

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Wohnungsbaugesellschaft "Münchner Wohnen": Fusion zum 1. Januar

Jeder zehnte Münchner wird künftig in einer der 70.000 Wohnungen des neuen Konzerns "Münchner Wohnen" leben. Dieser soll durch die Fusion der Wohnungsbaugesellschaften "GWG" und "Gewofag" zum 1. Januar entstehen. Die Opposition ist skeptisch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Fusionspläne für die beiden Wohnungsbaugesellschaften der Stadt München, GWG und Gewofag, haben eine weitere Hürde genommen: Der Stadtrat hat mehrheitlich dem Gesellschaftsvertrag für den neuen Konzern "Münchner Wohnen" zugestimmt, der zum 1. Januar entstehen soll.

Opposition will Fusion aussetzen

Vorausgegangen war eine lange Diskussion. Die Opposition hatte erneut gefordert, das Tempo herauszunehmen, die grün-roten Fusionspläne erst noch einmal genau zu überprüfen und die Zusammenlegung auszusetzen, bis es dafür ein funktionierendes Konzept gebe. Man könne sich die Fusion "gut vorstellen“, betonte CSU-/FW-Fraktionssprecher Manuel Pretzl. Doch bislang seien die "Voraussetzungen im Change-Management nicht erfüllt".

Bestätigt fühlen sich Kritiker nicht zuletzt durch eine Personalie, die kürzlich für einiges Aufsehen gesorgt hatte: Gewofag-Geschäftsführer Andreas Lehner, der Chef der "Münchner Wohnen" werden sollte, hatte nach gerade einmal 27 Tagen überraschend gekündigt. Das ändere nichts am Zeitplan. Man werde zunächst mit der gut aufgestellten "zweiten Führungsebene" weiterarbeiten, hatte danach die dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) erklärt, die politisch für die Fusion zuständig ist. Mit einem erneuten CEO-Bewerbungsprozess werde man sich dann im neuen Jahr wieder beschäftigen.

Grün-Rot stellt Vorteile heraus

Zur künftigen "Münchner Wohnen" gehören 70.000 Wohnungen. Die Mieter sollen von der Fusion profitieren. Sie bekämen künftig etwa eine bessere Betreuung und zentrale Nummern, über die ihnen bei Problemen schneller geholfen werde, so die dritte Bürgermeisterin im Vorfeld.

Die Fusion soll aber auch Geld sparen – 45 Millionen Euro allein in den nächsten drei Jahren. Die 1.100 Mitarbeitenden von GWG und Gewofag werden weiter beschäftigt. Laut Dietl habe man allen eine Arbeitsplatz-Garantie gegeben.

Effizientere Strukturen in dem neuen Konzern sollen letztlich auch den Wohnungsbau ankurbeln. Künftig könnten jedes Jahr bis zu 2.000 neue städtische Wohnungen gebaut werden, hofft Dietl.

Zukunft des Mietenstopps entscheidet sich im Dezember

Auf den Dezember verschoben wurde die Entscheidung über die Zukunft des Mietenstopps für städtische Wohnungen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bekräftigte am Mittwoch im Plenum aber bereits, dass er selbst sich weiterhin für den Fortbestand einsetzen werde. Freilich habe er in der Abstimmung auch nur eine einzige Stimme, so der OB. CSU und Freie Wähler zum Beispiel halten den Mietenstopp für "sozial ungerecht und nicht finanzierbar".

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