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Großer Polizeieinsatz in Weiden

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Weiter Rätsel um Polizei-Großeinsatz in Weiden

Die beiden Polizei-Großeinsätze am Samstag in Weiden sind laut Polizei getrennt voneinander zu betrachten. Die Sperrung der Weidener Innenstadt am Nachmittag stand in Zusammenhang mit der Amok-Fahrt in Münster.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Am Samstag gab es zwei Großeinsätze in Weiden: Nachmittags sperrte die Polizei die Zufahrten zur Weidener Fußgängerzone ab und abends räumte die Polizei einen Disko-Komplex in Weiden. 300 Menschen musste eine Ü30-Party für eineinhalb Stunden verlassen. Auch die danebenliegende volle Kneipe wurde geräumt. Die beiden Polizeieinsätze sind getrennt zu betrachten, teilt Polizei-Pressesprecher Albert Brück mit.

Zusammenhang zu Münster besteht

Die Sperrung der Weidener Innenstadt am Nachmittag stand in Zusammenhang mit der Amok-Fahrt in Münster. "Es war in Münster lange Zeit unklar, ob ein terroristischer Hintergrund vorliegt. In dieser Zeit ist bei der Polizei eine vage Information eingegangen, dass es möglicherweise in der nördlichen Oberpfalz zu einem Ereignis kommen könnte", erklärt Polizeipressesprecher Albert Brück. Die Polizei habe sich daraufhin entschieden, als Vorsichtsmaßnahme alle Innenstadt-Zufahrten in Weiden zu sperren und polizeiliche Präsenz zu zeigen. "Weil Weiden die größte Flaniermeile in der nördlichen Oberpfalz hat", erklärt Brück.

Salafisten-Szene im Raum Weiden

Bei dieser Entscheidung dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass aus der Region Weiden in der Vergangenheit wiederholt Berichte im Zusammenhang mit islamistischen Tendenzen kamen. So galt das dortige islamische Zentrum Weiden, in dem auch salafistische Prediger verkehrten, lange Zeit als Sammelbecken der regionalen Salafisten-Szene. Im Mai letzten Jahres war im nahegelgenen Neustadt an der Waldnaab ein mutmaßlicher Rekrutierer von Dschihad-Kämpfern verhaftet worden. Dem Mann wird derzeit in München neben weiteren Angeklagten der Prozess gemacht.

Trittbrettfahrer mit zweitem Anruf?

Beim Polizeieinsatz am Abend, als die Polizei Disko und Kneipe räumte, hatte es laut Polizei eine konkrete Warnung für Räume in der Regensburger Straße gegeben. Der Hinweis auf eine Gefährdung ist demnach telefonisch eingegangen. Es habe sich aber vor Ort herausgestellt, dass der Hinweis nicht der Realität entsprach. Es sieht also so aus, als hätte ein Trittbrettfahrer, der vermutlich aus Scherz Angst und Schrecken verbreiten wollte, diesen Polizeieinsatz ausgelöst.