Die Bischöfe warben in ihren Predigten an Heiligabend zum verantwortungsvollen Umgang miteinander. In den Kirchen mussten die Menschen Abstand halten und Maske tragen. Vielfach mussten sich Gläubige vorher anmelden. Gesang war verboten.
Münchner Frauenkirche wirkte fast leer
Der Münchner Liebfrauendom wirkte bei der Christmette von Kardinal Reinhard Marx fast leer: Nur 130 Menschen hatten Platzkarten für den Dom, sonst sind es an Weihnachten weit über 1000. «Gott ist zu Hause mitten in unserer Welt, gerade jetzt in der Corona-Zeit», sagte der Erzbischof von München und Freising in seiner Predigt. «Er ist da: auf den Intensivstationen und in den Pflegeheimen, er ist zu Hause bei den Obdachlosen, bei denen auf der Flucht und bei den Kindern auf der Insel Lesbos.» Gott sei gegenwärtig auch bei den Familien, die heuer nur in einem kleineren Kreis Weihnachten feierten. «Er ist da, wo gerade in diesem Jahr viele Menschen einsam und allein sind, und vielleicht nur für sich selbst leise ein «Stille Nacht» singen.»
Bogenhausener Dreieinigkeitskirche mit nur 50 Gläubigen
Auch in der evangelischen Dreieinigkeitskirche in Bogenhausen kamen zum abendlichen Weihnachtsgottesdienst statt der sonst üblichen 300 Gläubigen nur etwa 50. «Es ist so, wie wir erwartet haben: Es kamen viele Menschen nicht», sagte der evangelische Münchner Regionalbischof Christian Kopp am Freitag. Die Besucher seien sehr dankbar gewesen, dass der Gottesdienst stattgefunden habe. «Es waren viele Familien da, für die der Gottesdienst zu Weihnachten gehört.» Die Spitzen von evangelischer und katholischer Kirche hatten die Entscheidung zu Präsenzgottesdiensten verteidigt.
Eichstätter Bischof erinnert an Unterdrückung auf der Welt
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke erinnerte an Armut, Elend, Unterdrückung und Ausbeutung vieler Menschen auf dieser Welt. Gott habe den Menschen in Betlehem gegeben, was ihnen am meisten fehle: sich selbst als Mensch. „Nehmen wir sein Geschenk an als Einladung Mensch zu werden. So werden wir zum Geschenk für unsere Mitmenschen, für die Gesellschaft und ihre Sorgen und Nöte“,
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