Der Ries-Panoramaweg führt auf 128 Kilometern einmal ums Nördlinger Ries herum.
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Der Ries-Panoramaweg bei Kirchheim am Ries.

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Wandertipp: Einmal rund um den Asteroidenkrater

Wanderwege gibt es viele, dieser dürfte einzigartig sein: Auf 128 Kilometern einmal rund um den riesigen Asteroidenkrater, das Nördlinger Ries. Immer auf dem Kraterrand entlang jagt ein spektakulärer Ausblick im Unesco-Geopark den nächsten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Erst vor Kurzem hat der Geopark Ries den Titel "Unesco Global Geopark" bekommen, jetzt gibt es das nächste Highlight, beziehungsweise es entsteht gerade: Der Ries-Panoramaweg. In vielen Gemeinden entlang der Strecke werden gerade die Wegweiser aufgestellt. Auf bestehenden Pfaden führt die Route in sieben Tagesetappen einmal rund um das Nördlinger Ries, einem uralten Asteroidenkrater. Ein Wanderweg in dieser Dimension um einen Einschlagskrater dürfte weltweit einmalig sein.

Zum Artikel: Wie ein Asteroid das Nördlinger Ries schuf

Kilometerweite Ausblicke vom Kraterrand

Der besondere Reiz des Weges: Er führt fast die ganze Zeit auf dem Kraterrand entlang. Dadurch haben die Wanderer immer wieder kilometerweite Ausblicke hinunter ins Ries. Etappenorte sind Harburg, Wemding, Oettingen, Fremdingen, Kirchheim am Ries, Utzmemmingen und Mönchsdeggingen.

Asteroid war ein Kilometer groß

Entstanden ist das Nördlinger Ries vor 15 Millionen Jahren. Damals schlug ein ein Kilometer großer Asteroid auf der Erde ein. Das Loch, das entstand, war in der Sekunde des Einschlags mehrere Kilometer tief. Heute bildet das Ries noch immer eine Senke, gut 100 Meter tiefer als seine Umgebung. Geologisch zählt das Ries zu den am besten erhaltenen Einschlagskratern der Welt.

Wanderweg ist noch ein Geheimtipp

Für Heike Burkhardt, Geschäftsführerin des Unesco-Geopark Ries, ist neben den Ausblicken auch die Abgeschiedenheit ein Pluspunkt. Der Weg führt ausschließlich durch kleinere Gemeinden und Städte, die noch nicht überlaufen sind. "Der Ries-Panoramaweg ist erst mal ein richtiger Geheimtipp", sagt Heike Burkhardt. Man sehe, wie die Menschen dort in einer ländlichen Region leben, umgeben von Feldern, Wiesen, Wäldern und den für den Riesrand typischen Wacholderheiden, die von Schafen beweidet werden.

Verbindung zwischen Bayern und Württemberg

Der Bürgermeister von Kirchheim am Ries, Danyel Atalay, freut sich, dass seine Gemeinde einer der Etappenorte ist und hofft, dass das Hotel im Ort und die Gastronomie profitieren. Für ihn ist der Weg, der im Westen auch durch Baden-Württemberg verläuft, aber noch mehr: "Es ist die Verbindung des Bayerischen mit dem Württembergischen. Es verbindet den Kulturraum, der wir sind: Das Ries!" Das wird auf dem Blasienberg in Kirchheim deutlich: Eine spektakuläre Aussicht weit ins Ries mit Blick auf das mittelalterliche Nördlingen. Landesgrenzen nimmt man hier nicht wahr, dafür umso mehr den kreisrunden, riesigen Asteroidenkrater.

Eröffnung im Herbst

In den nächsten Wochen werden in den letzten Gemeinden noch die Wegweiser für den Ries-Panoramaweg aufgestellt. Auf dem Weg laufen kann man natürlich schon jetzt, die offizielle Eröffnung ist dann aber für den Herbst geplant.

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