Angeklagter Psychotherapeut

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Viereinhalb Jahre Haft wegen sexuellen Missbrauchs gefordert

Im Prozess gegen einen Psychotherapeuten am Landgericht Ansbach hat die Staatsanwaltschaft vier Jahre und sechs Monate Haft wegen sexuellen Missbrauchs gefordert. Der Mediziner soll jahrelang drei Patientinnen missbraucht haben. Von Claudia Mrosek

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Staatsanwaltschaft begründete ihre Forderung nach einer langjährigen Haftstrafe damit, dass der Mediziner seinen Beruf ausgenutzt habe, um seinen Patientinnen körperlich näher zu kommen. Sein Ziel sei es gewesen, mit möglichst vielen Frauen zu schlafen. Im Prozess geht es um drei Frauen, mit denen er insgesamt 74 Mal Sex gehabt haben soll.

Liebe vorgegaukelt

Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte vorgegeben haben, in die Frauen verliebt gewesen zu sein. Der Mediziner habe aber von Anfang an gewusst, dass er sich durch die sexuellen Kontakte strafbar machen würde.

Berufsverbot gefordert

Ein wichtiger Punkt, so die Staatsanwaltschaft, sei auch, dass die Frauen teilweise wegen schwerer psychischer Probleme bei ihm in Behandlung waren, dass sie sehr labil oder leicht beeinflussbar waren und durch das Verhalten des Angeklagten weiter traumatisiert wurden. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft in ihrem Schlussvortrag ein fünfjähriges Berufsverbot für den 63 Jahre alten Mediziner beantragt.

Urteil erwartet

Der Verteidiger des Angeklagten hat am Vormittag auf maximal zwei Jahre Haft für seinen Mandanten plädiert. Dann könnte die Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden. Das Urteil vor der Großen Strafkammer am Landgericht Ansbach fällt um 15.00 Uhr.