In manchen Kaufland-Filialen in Deutschland könnte es an diesem Mittwoch womöglich an Nachschub mangeln. Der Grund: Das Kaufland-Lager in Donnersdorf im Landkreis Schweinfurt wird bestreikt und von dort aus werden bundesweit etwa 650 Filialen beliefert. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die 550 Beschäftigten in Donnersdorf zu dem ganztägigen Streik aufgerufen. Etwa 140 sind laut Gewerkschaft dem Streikaufruf am Morgen gefolgt. Verdi rechnet mit etwa 80 weiteren Streik-Beteiligten am Nachmittag.
Lohnerhöhungen erst ab März 2022?
Hintergrund dafür sind die stockenden Tarifverhandlungen im Großhandel, die am Donnerstag wieder aufgenommen werden. In der zweiten Tarifrunde am 9. Juni hatte die Arbeitgeberseite unter anderem eine Erhöhung der Löhne um 1,5 Prozent "in gesunden Unternehmen" ab September angeboten. "Pandemiebetroffene, nicht gesunde Unternehmen" sollen erst ab März 2022 die Löhne entsprechend erhöhen. Dies sei "ein geradezu lächerliches Angebot", begründet Verdi in einer Mitteilung den erneuten Streik.
Gewerkschaft Verdi fordert mehr Lohn
"Den Beschäftigten wurde während der ganzen Corona-Zeit unheimlich viel zugemutet. Jetzt sind sie an der Reihe. Die Entgelte im Großhandel müssen jetzt deutlich steigen. Mit Almosen oder Einmalzahlungen ist es nicht getan", sagt Verdi-Sekretär Peter König. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 4,5 Prozent mehr Lohn und zusätzlich 45 Euro pro Monat.
Am ersten Streik des Kaufland-Zentrallagers in Donnersdorf am 21. Mai hatte sich gut die Hälfte der 550 Beschäftigten beteiligt. Weitere Streiks sind laut der Dienstleistungsgewerkschaft nicht ausgeschlossen.
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