Sowohl Sabine Dittmar aus Bad Kissingen als auch Bernd Rützel aus Schaippach erklärten auf Anfrage des BR, dass auch die SPD "in der Verantwortung" steht. Allerdings befürworten sie offene Gespräche ihrer Partei "mit allen Beteiligten" zur Bildung einer neuen Regierung. "Wir können den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken", erklärte Rützel.
Festgefahrener Prozess
Beide Abgeordnete wollen den festgefahrenen Prozess in Berlin wieder in Gang bringen, so wie es Bundespräsident Steinmeier vorgegeben habe. Eine vorschnelle Wiederauflage der Großen Koalition sehen beide Politiker aber kritisch. "Die 'GroKo' wurde abgewählt, das muss man zur Kenntnis nehmen", erklärte Dittmar, während Rützel bei vielen Genossen "den Wunsch nach eigener Stärke" sieht, die besser in der Opposition zur erlangen sei.
Keine Neuwahlen gewünscht
Eine mögliche Minderheits-Regierung wäre aus Sicht beider Parlamentarier ein durchaus gangbarer Weg. Die Suche nach wechselnden Mehrheiten könnte zu "Sternstunden der Demokratie" führen, meint Rützel.
Neuwahlen betrachten die beiden unterfränkischen SPD-Bundestagsabgeordneten übereinstimmend als "letzte Möglichkeit". Schaue man auf die aktuellen Umfragen, würde sich an den Zahlen vom September derzeit "wohl kaum etwas ändern", ordnete Dittmar ein.