In Steinberg im Landkreis Dingolfing-Landau haben Unbekannte an einer noch leerstehenden Zeltunterkunft einen Brand gelegt.
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Unbekannte legen Feuer in Zelt für Ukraine-Flüchtlinge

In Steinberg im Landkreis Dingolfing-Landau haben Unbekannte in einer noch leerstehenden Zeltunterkunft einen Brand gelegt. Das Zelt sollte für Ukraine-Flüchtlinge bereitgestellt werden. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Unbekannte haben in Steinberg bei Marklkofen im Landkreis Dingolfing-Landau Feuer in einer noch unbewohnten Zeltunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine gelegt. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, versuchten sie in der Nacht, das Zelt in Brand zu setzen, und benutzten dazu vermutlich einen Brandbeschleuniger.

Mehrere tausend Euro Schaden – Zelt aber noch nutzbar

Laut Polizeipräsidium Niederbayern wurden der Holzboden und die Zeltwand angekokelt und beschädigt. Es sei aber kein größeres Feuer ausgebrochen. Entdeckt wurde der Schaden am Mittwoch. Er belaufe sich auf mehrere Tausend Euro, heißt es. Der Brandbeschleuniger sei innen im Zelt - entlang der Zeltwände - auf einer Länge von etwa 60 Metern ausgelegt worden. Ersten Einschätzungen zufolge handelte es sich dabei um Benzin.

Staatsschutz ermittelt nach Brandanschlag

Das Zelt sei aber weiterhin nutzbar. Die Kripo Landshut sucht nun nach Zeugen und der Staatsschutz ermittelt.

Das beheizbare und bislang unbewohnte Bierzelt sollte bis zu 150 Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen. Es steht im Marklkofener Ortsteil Steinberg nahe dem Freibad.

Nach Angaben des Betreibers soll sich am weiteren Zeitplan trotz der Brandstiftung nichts ändern. Mitte Februar sollen die ersten Geflüchteten die Unterkunft beziehen. Das Zelt wird nun von einem Security-Mitarbeiter auch nachts bewacht.

  • Zum Artikel: Flüchtlingsunterkünfte - Kapazitäten in Bayern am Limit

Landrat erschüttert

Der Landrat von Dingolfing-Landau, Werner Bumeder (CSU), erklärte im Gespräch mit dem BR, er bedauere den Vorfall zutiefst. Ihm seien derzeit keine Hinweise auf die möglichen Hintergründe bekannt. Seines Wissens nach gebe es bislang auch keine Tatverdächtigen. Für mögliche rechtsradikale Gesinnungen könne er nur jedes Unverständnis zum Ausdruck bringen, so der Landrat.

Zelt soll Übergangslösung sein

Nach Angaben des Landrats soll es sich bei dem Zelt um eine Übergangslösung handeln. Bis etwa Mai könnte es stattdessen eine feste Einrichtung in Modulbauweise geben. "Ein Zelt ist immer eine Notunterbringung", machte Bumeder deutlich. Es gebe aber keine anderen Kapazitäten, der Mietmarkt sei leergefegt. Leerstehende Hotels oder eine Kaserne gibt es im Kreis nicht.

Eine Zeltwand ist schwarz und verkokelt
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Eine Zeltwand ist schwarz und verkokelt

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