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Altersarmut: Ältere Händen halten Geldbeutel mit ein paar Cent

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Umdenken gefordert: Altersarmut in Nürnberg steigt stark an

Einen "Weckruf" nennt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die steigende Zahl an Menschen, die von Altersarmut betroffen sind. In Nürnberg waren zuletzt 9.734 Bezieher von "Alters-Hartz-IV" registriert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Zahl der Menschen, die in Nürnberg neben der Rente auf die Grundsicherung angewiesen sind, sei in den vergangenen zehn Jahren um 89 Prozent gestiegen, so die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Sie bezieht sich dabei auf Angaben des Statistischen Landesamtes.

Zudem kommt eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zu dem Schluss, dass die Altersarmut auch in Zukunft noch ansteigen wird: Jeder Fünfte soll bis 2036 nicht mehr genug Geld zum Leben haben.

Besonders Frauen und Alleinerziehende betroffen

"Zwar ist die Rentenkasse so gut gefüllt wie lange nicht, aber Geringverdiener profitieren kaum von der nächsten Erhöhung", kritisiert die Geschäftsführerin der NGG in der Region Nürnberg-Fürth, Regina Schleser. Gerade Frauen und Alleinerziehende seien betroffen. Als armutsgefährdet gilt ein Rentner oder eine Rentnerin, wenn das Netto-Einkommen unter 958 Euro monatlich liegt.

Forderung: Rentenversicherung stärken

Die NGG Nürnberg-Fürth plädiert als Gegenmaßnahme für eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung. "Wichtig ist aber auch die betriebliche Altersvorsorge als Unterstützung der gesetzlichen Rente. Sie kann ein Schutz gegen Altersarmut sein – gerade wenn sie fest im Tarifvertrag verankert ist", so Schleser.

Betriebsrenten wichtig

Eine positive Entwicklung sieht Schleser darin, dass ab Januar Betriebsrenten nicht mehr voll auf die Grundversicherung angerechnet werden dürfen, da ein neues Gesetz hier Freibeträge garantiere.

"Damit haben etwa Beschäftigte im Fleischerhandwerk oder Bäckereien, zumal wenn sie in Teilzeit gearbeitet haben, im Ruhestand deutlich mehr in der Tasche – vorausgesetzt, der Betrieb ist an die Tarifverträge der NGG gebunden." Regina Schleser, NGG in der Region Nürnberg-Fürth