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TU München gewinnt Hyperloop-Wettbewerb in Kalifornien

Das Team "WARR Hyperloop" der Technischen Universität München hat den Hyperloop-Wettbewerb in Los Angeles gewonnen. Mit einer Geschwindigkeit von 324 km/h ließen die Münchner alle Konkurrenten hinter sich.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt.

Das Rezept für den Erfolg: Im Gegensatz zu vielen anderen der 23 Uni-Mannschaften aus der ganzen Welt setzten die Münchner Studenten einen Elektromotor zur Beschleunigung in der 1,25 Kilometer langen Röhre ein.

Fast ein halbes Jahr hat das Team an seinem Fahrzeug gearbeitet. Auf der Teststrecke in Los Angeles konnten die Studenten den Miniatur-Prototypen einer Transportkapsel für einen Hochgeschwindigkeitszug ins Rennen schicken. Der Hyperloop könnte künftig Menschen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1.200 Kilometern pro Stunde befördern. Eine solche Geschwindigkeit würde sogar ausreichen, um in rund einer halben Stunde von München nach Berlin zu reisen.

Tesla-Gründer als Veranstalter

Elon Musks Raumfahrtfirma SpaceX veranstaltete in Los Angeles den Wettbewerb, bei dem die Teams aus aller Welt ihre Hyperloop-Gefährte nach dem futuristischen Verkehrskonzept des Tesla-Gründers in einer Vakuum-Röhre gegeneinander antreten ließen.

Bei einem ersten Hyperloop-Wettbewerb im Januar hatte das Münchner Team bereits gesiegt. Entsprechend motiviert gingen die Studenten nun in die zweite Auflage des Wettbewerbs in Los Angeles - mit einem völlig neu konstruierten Gefährt.

Kein Luftwiderstand für hohe Geschwindigkeiten

Projektleiter Gabriele Semino hat den sogenannten Hyperloop-Pod, der ein bisschen wie ein Rennrodel aussieht, mit seinen Kommilitonen entwickelt:

"Was wir beim zweiten Prototypen gemacht haben: Wir haben ein eigenes Antriebssystem eingebaut, was es uns möglich machen sollte, über 350 km/h auch innerhalb der kurzen Röhre zu erreichen." Gabriele Semino, Projektleiter

Zwei Tage lang durften die Teams in der 1,2 Kilometer langen Röhre trainieren, in der Dank eines Vakuums kein Luftwiderstand herrscht. Gestern ging es um den Sieg.

Luftfahrtfirmen mit Interesse an Konkurrenztechnologie

Für den Hyperloop gibt es schon finanzstarke Interessenten aus der Wirtschaft: So etwa die Lufthansa, die möglicherweise daran denkt, dass die neue Technik auf manchen Strecken dem Flugzeug einmal Konkurrenz machen könnte. Zu den Sponsoren des Teams der TU München zählt unter anderem Airbus.