Lastwagen stehen in der Nacht auf einer Raststätte auf der Autobahn 8 bei Denkendorf während ein Lastwagen startet.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Bernd Weißbrod

Die Planungen und Genehmigungsverfahren für eine neue Autobahn-Rastanlage an der A73 im Landkreis Coburg sind abgeschlossen.

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Trotz Kritik: Neue Autobahn-Rastanlage an der A73 kommt

Tanken, eine Pause machen, etwas essen: An der Autobahn 73 soll nahe der Grenze zu Thüringen eine neue Rastanlage gebaut werden. Kritiker kämpften vergeblich gegen das Projekt im Landkreis Coburg.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

20 Jahre lang wurde geplant und gestritten, von 2025 an soll nun endlich gebaut werden: Die Planungen und alle Genehmigungsverfahren für eine neue Autobahn-Rastanlage an der A73 im Landkreis Coburg sind abgeschlossen. Die Autobahn-GmbH des Bundes habe mit der Bauvorbereitung begonnen, wie eine Sprecherin BR24 bestätigte. Vorarbeiten sind für das Jahr 2024 geplant, im Jahr darauf soll es dann richtig losgehen mit den eigentlichen Bauarbeiten. Zwei Jahre später könnte die Raststätte nahe der Grenze zu Thüringen fertig sein.

Kritik: Verkehr regional, Pläne nicht mehr zeitgemäß

Doch das Projekt hat Kritiker. Diese kommen unter anderem aus dem Ort Drossenhausen, der nur wenige hundert Meter entfernt von der Autobahn liegt. Die Einwohnerinnen und Einwohner fürchten unter anderem zunehmende Lärm- und Lichtverschmutzung und ein großes Hochwasser-Risiko, sollten die landwirtschaftlichen Flächen an der A73 für den Bau versiegelt werden. Aus einem Bündnis gegen den Rastplatzbau heißt es außerdem, die mittlerweile 20 Jahre alten Pläne seien nicht mehr zeitgemäß. Die Zahl der Lkw-Fahrer habe sich seit Beginn der Planungen reduziert, der Verkehr entlang der Strecke sei in erster Linie regional.

Der Verkehrspolizei Coburg zufolge sind in dem betroffenen Bereich täglich insgesamt etwa 14.000 Autos unterwegs, dazu etwa 3.000 Lastwagen.

Neue Rastanlage: Bund Naturschutz kritisiert Pläne

Der Bund Naturschutz (BN) erwog sogar eine Klage, entschied sich aber dann doch dagegen, weil ein Erfolg unwahrscheinlich erschien. Das Unverständnis über die Pläne jedoch bleibt. "Ganz grundsätzlich sehen wir keinen Bedarf für die Tank- und Rastanlage. Am nur wenige Kilometer entfernten ehemaligen Grenzübergang gibt es bereits eine vorhandene Tankanlage sowie ein Gasthaus und befestigte Flächen, die als Rastanlage ausgewiesen werden könnten", sagte der BN-Beauftragte für Oberfranken, Jonas Kaufmann.

Der BN fürchtet zudem, dass sich die neu versiegelten Flächen der künftigen Rastanlage negativ auf den Wasser-Abfluss bei Starkregen auswirken. Es sei zu hoffen, dass die Kapazität des geplanten Rückhaltebeckens bei Starkregen ausreiche. Auch aus Sicht des Klimaschutzes sei das Projekt falsch, weil es nur den Lkw-Verkehr und den "motorisierten Individualverkehr" stärke.

Vorschrift: Alle 50 bis 80 Kilometer eine Rastanlage

Aus Sicht der Autobahn-GmbH hingegen ist der Bau einer Rastanlage in der Gegend notwendig. Es seien alle 50 bis 80 Kilometer entlang von Autobahnen bewirtschaftete Rastanlagen vorgeschrieben, hieß es. Unter anderem könne dadurch Lkw-Fahrern ermöglicht werden, die Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten.

Im Zuge der Planungen seien mehrere Standorte untersucht worden. Dabei habe sich die Fläche im Gemeindegebiet Meeder als am besten geeignet erwiesen. Zudem gehörten die benötigten Grundstücke bereits der Autobahn-GmbH, sagte die Sprecherin.

Brücke über A73: Ein Rastplatz für beide Fahrtrichtungen

Laut den Planungsunterlagen wird lediglich in Fahrtrichtung Suhl ein Tank- und Rastgebäude errichtet, das aber über eine ebenfalls geplante Verbindungsbrücke auch in Fahrtrichtung Nürnberg erreichbar sein wird.

Wie viel der Bau kosten wird, ist noch unklar. Eine Kostenberechnung aus dem Jahr 2018 kam auf rund 19 Millionen, doch die Baupreise haben seitdem deutlich angezogen. "Aus diesem Grund werden wir die Kostenberechnung im Rahmen der Bauvorbereitung aktualisieren", sagte die Sprecherin.

Auf knapp zwölf Hektar sollen unter anderem 117 Stellplätze für Autos und 64 Lkw-Stellplätze entstehen.

  • Zum Artikel: Ranking: Mehrere bayerische Rastplätze fallen durch

Mit Informationen von dpa.

Dieser Artikel ist erstmals am 13. November 2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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