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Männer in Lederhosen

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Trachtenverband sorgt sich um traditionelles Handwerk

Es ist wieder Wiesn und absolut "in", sich aus diesem Anlass in traditionelle Tracht zu kleiden - oder in etwas, das ungefähr so aussieht. Bayerns Trachtenverband macht sich Sorgen um altes Handwerk, das vom Trachten-Boom zu wenig profitiert.

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Viele Menschen würden für die unterschiedlichsten Volksfeste Dirndl und Lederhosen kaufen, die in Asien hergestellt werden, sagt Verbandsgeschäftsführer ErichTahedl:

"Man kann nicht für 60 Euro eine qualitativ hochwertige Lederhose erwarten." Erich Tahedl, Bayerischer Trachtenverband

Es sei dem Verband ein großes Anliegen, dass die Hersteller von Trachten auch ordentlich bezahlt werden. Und das sei bei Ware aus Asien nicht immer der Fall. "Was haben Menschen, die für diesen Preis etwas fertigen, für eine Entlohnung?"

Traditionelles Handwerk in Gefahr

In Bayern gibt es noch immer viele alte Handwerkskünste wie Säckler, die die Lederhosen machen, Schuhmacher, Hutmacher und Schneider. Zudem wird vieles für die Trachten in Handarbeit hergestellt - wie zum Beispiel Stricken, Klöppeln, Sticken.

"Diese alten Berufe und Handwerkskünste wollen wir gern in Lohn und Brot halten. Doch das wird immer schwieriger." Erich Tahedl, Bayerischer Trachtenverband

Zu wenig Nachwuchs

Das Problem liege allerdings nicht nur bei der mangelnden Nachfrage:

"Die Schwierigkeit liegt auf der anderen Seite. Dass man Leute findet, die das Handwerk erlernen wollen. Es gibt mittlerweile nur noch wenige Hutmacher, und es wird auch eng bei den Herrenschneidern." Erich Tahedl, Bayerischer Trachtenverband

Im Damenbereich dagegen gebe es sehr gute Schneiderinnen, die sich wirklich nach historischen Vorlagen mit der Tracht befassen. "Das sind keine Dirndl-Designerinnen, sondern handwerkliche Schneiderinnen." Zudem gebe es noch einige sehr gute Säckler in Bayern.

Tracht für Neu-Bayern

"Es ist eine große Herausforderung, die regionale Trachtenvielfalt zu erhalten", so Tahedl weiter. Deshalb sei es ein großer Wunsch, die Traditionen und die Tracht an die Jugend und gern auch Neubürger weiterzugeben. Da werde aber auch in den Schulen viel getan.