Polizeibeamte am Ort des Geschehens in Wenzenbach
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Tod nach Festnahme in Wenzenbach: Keine Schuld bei Polizisten

Tod nach Festnahme in Wenzenbach: Keine Schuld bei Polizisten

Am Tod eines 31-jährigen Regensburgers bei einem Polizeieinsatz in Wenzenbach trifft die beteiligten Beamten keine Schuld. Das haben Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Regensburg ergeben. Die Justizbehörde hat den Fall jetzt abgeschlossen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat die Vorermittlungen zum Tod eines 31-jährigen Regensburgers bei einem Polizeieinsatz abgeschlossen. Die Befragungen von Beteiligten und Zeugen sowie ein medizinisches Gutachten haben demnach keinen Anfangsverdacht einer Straftat gegen die beteiligten Polizeibeamten ergeben.

  • Zum Artikel: Wenzenbach: Mann stirbt bei Festnahme durch Polizei

Kein Ermittlungsverfahren gegen Polizisten

Gegen die Polizisten werde kein Ermittlungsverfahren eingeleitet, teilte die Staatsanwaltschaft am heutigen Mittwoch mit. Ein 31-Jähriger hatte bei dem Einsatz in Wenzenbach im März 2022 das Bewusstsein verloren, nachdem ihn die Polizisten gefesselt hatten.

Die Maßnahme sei gerechtfertigt gewesen, befand die Staatsanwaltschaft Regensburg. Zudem hätten die Polizisten sofort sachgerecht versucht, den Mann wiederzubeleben - allerdings erfolglos.

Für die Vorermittlungen wurden Polizisten und unbeteiligte Zeugen befragt, ein medizinisches Sachverständigengutachten eingeholt und die medizinische Vorgeschichte des Verstorbenen ausgewertet. Die Bodycams der Polizisten konnten nicht herangezogen werden, die Kameras waren bei dem Einsatz aus.

Mann schlug Passant auf den Kopf

Der 31-Jährige hatte einen Passanten mit einem Schlag gegen den Kopf verletzt. Gegen die Festnahme wehrte er sich den Schilderungen zufolge so heftig, dass die eingesetzte Streife Verstärkung anforderte.

Nachdem ihm die Polizisten Hand- und Fußfesseln angelegt hatten, meldeten sie per Funk, dass keine weitere Unterstützung notwendig sei. Daraufhin verlor der 31-Jährige das Bewusstsein. Auch der ursprünglich für den verletzten Passanten herbeigerufene Rettungsdienst konnte nicht mehr helfen.

Körperliche Ursachen möglich

Ein medizinisches Gutachten ergab, dass wohl auch körperliche Ursachen mit hineingespielt haben. Möglich seien auch Wechselwirkungen eines Medikaments mit ebenfalls nachgewiesenen Cannabinoiden. Von einem "Zusammenspiel verschiedener Ursachen" spricht die Staatsanwaltschaft.

Der Verstorbene war laut Staatsanwaltschaft wegen seiner psychischen Erkrankung in den vergangenen Jahren mehrfach mit aggressivem Verhalten aufgefallen.

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