Tierrettung Bayreuth wildert Waldkäuze aus
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Tierrettung Bayreuth wildert Waldkäuze aus

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Tierrettung Bayreuth wildert drei Waldkäuze aus

Die Tierrettung Bayreuth hat in Goldkronach (Lkr. Bayreuth) drei Waldkäuze ausgewildert. Alle drei Vögel hatten sich verletzt, als sie mit Autos zusammengeprallt waren. Über den Winter wurden sie von den Tierschützern aufgepäppelt.

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Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Etwa 100 Schüler der Grundschule Goldkronach (Lkr. Bayreuth) waren dabei, als Gerhard Schoberth und sein Team von der Tierrettung Bayreuth die drei Waldkäuze im Schulwald freigelassen haben. Die drei Eulen haben den Winter in der Tierrettungsstation in Bayreuth verbracht.

Nach Verletzung aufgepäppelt

Über Monate haben die Tierretter die Eulen gesund gepflegt.

Sie waren mit Autos zusammengeprallt und mussten über Monate hinweg aufgepäppelt werden. "Sie hatten sogenannte Schädel-Hirn-Traumata mit neurologischen Ausfällen, schwere Gehirnerschütterungen oder Schädelprellungen. Wir mussten sie erst einmal füttern, weil sie selber nicht fressen konnten. Vitamine hat der Tierarzt gespritzt, das war es im Prinzip schon", erzählt Gerhard Schoberth. Der Tierrettung haben sie es zu verdanken, dass sie noch am Leben sind.

Bei Goldkronach freigelassen

Nun sind sie wieder fit und konnten ausgewildert werden. Der erste Waldkauz schwebte ohne ein Geräusch in den Wald und verschwand zwischen den Bäumen. Der zweite blieb nach einem majestätischen Tiefflug über die Wiese in einem Baum sitzen, der dritte landete nach kurzem Flug im Gras. Ein seltenes Schauspiel für die Grundschüler aus Goldkronach, denn Eulen sind nachtaktiv und scheu.

Platz gut geeignet für Waldkauz

Hoch über Goldkronach, am Leisauer Berg, sollen die Waldkäuze nun heimisch werden. Der Platz sei gut gewählt, meint Christoph Hartl vom Landesbund für Vogelschutz. "Wir haben große Waldflächen, in denen es auch unbesetzte Reviere geben dürfte. Der Forst achtet darauf, dass stehendes Totholz vorhanden ist, sodass es auch Nistmöglichkeiten gibt", so Hartl.

Klassenzimmer im Wald

Statt in der Powerpoint-Präsentation sehen die Goldkronacher Grundschüler die Vögel in der Natur.

Der Vogel des Jahres 2017 benötigt alte Specht- oder Baumhöhlen für sein Nest. Im Schulwald der Goldkronacher Grundschule dürfte er sich wohlfühlen und auch hin und wieder Besuch bekommen, verspricht Schulleiterin Barbara Renner. "Alle drei, vier Wochen gehen wir in unseren Schulwald und sehen dann auch, was sich verändert hat. Den Waldkauz sehen wir dann nicht nur in einer Powerpoint-Präsentation, sondern vor Ort", so Renner.

Tierrettung Bayreuth sucht Grundstück

Ob einer der drei Waldkäuze das Goldkronacher Wald-Klassenzimmer als Revier annimmt, ist ungewiss. Doch dank der Tierretter aus Bayreuth haben die drei überhaupt eine Zukunft. Die Tierrettung bangt um ihre eigene, denn auch sie sucht eine neue Unterkunft. 1.000 Quadratmeter mit Zaun wären ideal, um auch künftig Eulen und anderen Wildtieren ein zweites Leben zu schenken.