Ein Schild mit der Aufschrift "Hochspannung Lebensgefahr" hängt am Zaun eines Umspannwerks
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Ein Schild mit der Aufschrift "Hochspannung Lebensgefahr" hängt am Zaun eines Umspannwerks (Symbolbild)

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Tennet gibt Standort für Umspannwerk bei Rottenburg bekannt

Der Stromnetzbetreiber Tennet will sein neues Umspannwerk in Rottenburg an der Laaber südlich der Ergoldsbacher Straße errichten. Das Werk soll ein Netzverknüpfungspunkt mit der Juraleitung werden. 16 Hektar sind dafür geplant.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Der Stromnetzbetreiber Tennet hat die mit Spannung erwartete Standortentscheidung für das große Umspannwerk bei Rottenburg an der Laaber in Niederbayern gefällt. Das gab das Unternehmen am Freitag bekannt.

Geht es nach Tennet, wird das neue Umspannwerk im Landkreis Landshut auf einer Fläche von 16 Hektar südlich der Ergoldsbacher Straße - zwischen Pfifferling und Schmiedhof - errichtet. Die Fläche entspricht einer Größe von mehr als 20 Fußballfeldern.

Umspannwerk transportiert Solarstrom ab

Das Umspannwerk ist laut Netzbetreiber notwendig, damit künftig viel mehr Solarstrom aus der Region abtransportiert werden kann. Der neue Standort habe sich bei einem Variantenvergleich mit insgesamt 20 untersuchten Standorten rund um Rottenburg als "vorzugswürdig" erwiesen, hieß es.

Der Netzbetreiber bereitet jetzt das anstehende Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der Juraleitung von Sittling bei Neustadt an der Donau nach Altheim bei Landshut vor. Dabei soll auch das neue Umspannwerk Rottenburg/Laaber genehmigt werden. Eingereicht werden die notwendigen Unterlagen aller Voraussicht nach im Jahr 2025.

Verknüpfung mit Juraleitung soll Grünstromausbau sichern

Das neue Umspannwerk errichtet Tennet zusammen mit dem Bayernwerk. Aktuell sei die Netzinfrastruktur des Bayernwerks nicht in der Lage, die erwarteten Einspeisemengen abzutransportieren. Ein Netzverknüpfungspunkt in Form eines Umspannwerks mit der Juraleitung löse das Problem und ermögliche den sicheren Grünstromausbau auf viele Jahre hinaus.

Mit den Besitzern der benötigten Flächen seien bereits erste Gespräche geführt worden, berichtet der Netzbetreiber. Weitere Gespräche sollen folgen.

Beeinflusst das neue Umspannwerk die Anwohner?

Bedenken von Bürgern, ein Umspannwerk in der Nachbarschaft würde die Lebensqualität negativ beeinflussen, widerspricht Tennet. Wenn die Bauarbeiten erst einmal abgeschlossen seien, so der Netzbetreiber, beeinflusse ein Umspannwerk das Umfeld deutlich weniger als zum Beispiel Industrieanlagen oder Fertigungshallen.

Für die Geräuschimmissionen eines Umspannwerks gibt es vorgegebene Richtwerte, die Tennet verspricht einzuhalten. Zudem werde für jedes neue Umspannwerk ein schalltechnisches Gutachten erstellt, in dem nachgewiesen werde, dass die Richtwerte eingehalten werden.

💡 Was ist ein Umspannwerk?

Umspannwerke sind die Dreh- und Angelpunkte unserer Stromversorgung. Hier werden Stromleitungen miteinander verbunden, Strom wird auf verschiedene Spannungsebenen transformiert und weitergeleitet.

In den Umspannwerken treffen zunächst die Leitungen aufeinander und werden miteinander verbunden, erklärt Tennet – wie an einer Straßenkreuzung. Über Höchstspannungsleitungen mit 220 oder 380 Kilovolt wird die Energie aus den (Groß-) Kraftwerken zu den Umspannwerken transportiert und dort auf das nächstniedrigere Spannungsniveau von 110 Kilovolt transformiert.

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Die Juraleitung ist eine rund 160 Kilometer lange Stromleitung. Sie sichert die Versorgung von Mittelfranken bis nach Niederbayern.

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